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15.11.17
17:11 Uhr
B 90/Grüne

Bernd Voß zur Energiewende und innovativen Technologien

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Es gilt das gesprochene Wort! Pressesprecherin TOP 21 – Energiewende mit innovativen Technologien Claudia Jacob erfolgreich umsetzen Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Dazu sagt der energiepolitische Sprecher 24105 Kiel der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Bernd Voß: Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 331.17 / 15.11.2017


Schleswig-Holstein kann die besten Voraussetzungen für die Energiewende haben
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen,
dass wir nach dem beschlossenen und begonnenen Atomausstieg die Dekarbonisie- rung im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich wollen, ist mit dem Klimaabkommen von Paris endlich beschlossene Sache und eigentlich allen klar.
Wichtig ist für Schleswig-Holstein, in wenigen Jahren eine deutliche CO2-Minderung zu erzielen. Bei den Fragen, wie wir die Klimaschutzziele erreichen wollen und welche Technologie die beste ist, um den letzten Umstieg zu schaffen, sind die Würfel längst noch nicht alle gefallen. Auf jeden Fall brauchen wir mehrere Lösungen, um das Ziel zu erreichen.
Viele richtungsweisende Projekte in Schleswig-Holstein haben entweder Pilotcharakter oder stecken noch in der Planungsphase fest. Ambitionierte Ziele und Zwischenziele sind unverzichtbar. Zum Beispiel die Spitzenleistungen der erneuerbaren Energien zü- gig besser zu nutzen, oder den Anteil der erneuerbaren Wärme von 14 Prozent bis 2025 auf 22 Prozent zu erhöhen und schnell eine schadstofffreie Mobilität umsetzen.
Wie wollen wir unsere selbstgesteckten Ziele erreichen, wenn wir Innovation und Um- setzung der erneuerbaren Technologien nicht massiv stützen?
In drei Bereichen sind die Rahmenbedingungen von besonderer Bedeutung:
1. Innovation
Seite 1 von 2 Die Stützung von Forschung und Entwicklung ist wichtig, weil z.B. Flexibilisierung, Sek- torkopplung und digitale Vernetzungsoptionen noch ein junges Geschäftsfeld sind. Hier gilt es das hohe Innovationspotenzial auszuschöpfen und marktreife Lösungen zu ent- wickeln. Nur die effizientesten Lösungen werden sich am Markt durchsetzen können und die Energiewende zum Erfolg führen. Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, die Forschung in diesem Bereich auszubauen. Durch gemeinsame Forschungsschwer- punkte zwischen den Hochschulen und eine enge Vernetzung mit Unternehmen und der Gründerszene können Synergien optimal genutzt werden.
2. Unternehmen und Existenzgründer*innen:
Es waren besonders viele kleine und mittelständische Unternehmer*innen und Bür- ger*innen aus Schleswig-Holstein, die in den letzten Jahrzehnten die Erneuerbaren auf den Weg gebracht haben. Sie haben die erneuerbare Energie mit ihren technologischen Innovationen kostengünstig gemacht. Eben weil die Energiewende völlig neue Denk- weisen, Technologien und Geschäftsmodelle erfordert, ist es wichtig, auf Unterneh- mensgründungen in diesem Bereich zu setzen.
Gerade in der Anfangsphase sind Start-ups häufig auf Hilfe angewiesen. Eine einheitli- che Ansprechpartner*in in der Landesverwaltung kann Jungunternehmer*innen die Su- che nach Finanzierungsquellen und die Konzentration auf ihr eigentliches Projekt er- leichtern.
Kommen wir zum dritten Punkt, der aus meiner Sicht der wichtigste ist, um erneuerbare Energietechnologien zu fördern:
3. Die wirtschaftliche Perspektive:
Viele Unternehmen in diesem Land haben sich bereits selber auf den Weg gemacht. Das wird deutlich an erfolgreichen Unternehmensnetzwerken wie Watt 2.0. Es wird in Unternehmen, Kommunen, Stadtwerken und Energiegenossenschaften z.B. Wärme- netze und regionale Energieprojekte diskutiert und immer wieder hakt es bei der Aus- breitung von dem, was technologisch möglich und ökologisch sinnvoll ist.
Die fossilen Energien sind billig. Die Umweltfolgen sind nicht eingepreist. Hier spielen auch die staatlich induzierten Preisbestandteile im Energiesektor eine maßgebliche Rol- le.
Die Forderung, dass sich das Land in der Diskussion um die regulatorischen Rahmen- bedingungen für die Energiewende auf Bundesebene zugunsten zukunftsfähiger, er- neuerbarer und effizienter Technologien einbringt, steht in unserem Antrag nicht ohne Grund an erster Stelle.
Wir können in Schleswig Holstein von der Lage und dem Potenzial in Unternehmen und Forschung die besten Voraussetzungen für die Energiewende haben. Wenn jedoch der energie- und klimapolitische Rahmen in die falsche Richtung zeigt, wird die flächende- ckende Umsetzung der Energiewende in allen Sektoren ein Krampf.
Nur mit mehr Preiswahrheit, die die externen Kosten für fossile Energieträger berück- sichtigt und damit zukunftsfähige Konzepte begünstigt, kann die Energiewende in Schleswig-Holstein und anderswo ein Erfolg werden. ***
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