Flemming Meyer: Gründerkultur in Schleswig-Holstein stärken - nicht nur bei Meisterbetrieben
Presseinformation Kiel, den 13.10.2017Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 28 Meistergründungsprämie Drs. 19/246 „Wir wissen durchaus, wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt wird vor großen Herausforderungen stehen. Das gilt für alle Existenzgründer gleichermaßen und für manche sogar mehr als für Meister.“Die Unternehmen sowie die vielen Formen selbstständiger Tätigkeit sind die Grundlage derWirtschaft bei uns im Land. Sie geben den Menschen Arbeit, Lohn und Brot und generierenSteuereinnahmen. Damit sind sie das wirtschaftliche Rückgrat unserer Gesellschaft. Dabei spieltdie mittelständische Wirtschaft, einschließlich des Handwerks und der Kleinbetriebe, die größteRolle bei uns im Land.Die Zahl der Unternehmensgründungen ist in den letzten Jahren bundesweit zurückgegangen.Der Grund dafür liegt zum einen in der demografischen Entwicklung, aber auch an der gutenLage am Arbeitsmarkt. Existenzgründungen sind von der Konjunktur und derArbeitsmarktentwicklung beeinflusst. Dieser Rückgang wird sich aber wieder umkehren. 2Unternehmertum oder Gründergeist lässt sich nicht staatlich verordnen. Als Politik können wirnur die Rahmenbedingungen setzen und entsprechende Anreize schaffen. Das zeichnet einegute Wirtschaftspolitik aus. Selbstverständlich müssen wir Unternehmensgründungen soattraktiv wie möglich gestalten und die Menschen müssen auf ihrem Weg dorthin vernünftigbegleitet werden. Das ist nicht neu und vieles wird bereits gemacht.Wir dürfen die Wirtschaft bei uns im Land aber auch nicht kleiner reden als sie ist. So machtensich in 2015 rund 13.000 Menschen selbstständig, davon ca. 2.300 in freien Berufen. Damit lagSchleswig-Holstein bei den gewerblichen Gründungen auf Platz drei der bundesdeutschenFlächenländer und über dem Bundesdurchschnitt.Das macht deutlich, dass die Instrumente, die wir haben, durchaus was taugen. DieExistenzgründungsförderung in Schleswig-Holstein ist vielschichtig und umfangreich und decktunterschiedliche Ansprüche zur Existenzgründung ab. Aber nichts ist so gut, dass es nicht nochverbessert werden kann. So sehe ich im Grunde auch den vorliegenden Antrag. Es ist durchaus zubegrüßen, wenn die Landesregierung hier ein entsprechendes Konzept vorlegt. Nach Auffassungdes SSW, ist der Geburtsfehler des Antrages jedoch die Beschränkung rein auf eineMeistergründungsprämie, weil damit nur einem eingeschränkten Personenkreis der Zuganggewährt wird. Wie gesagt, wir verstehen den Ansatz des Konzeptes und begrüßen ihn auch. Wirteilen aber nicht die Auffassung der Koalition, dass hier nur Meister in den Genuss einer solchenGründungsprämie kommen sollen. Uns erschließt sich auch nicht, warum die Koalition hierdifferenziert. Denn es ist Ungleichbehandlung gegenüber Handwerksbranchen ohneMeisterpflicht oder auch Unternehmen anderer Bereiche.Wir wissen durchaus, wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt wird vor großenHerausforderungen stehen. Das gilt für alle Existenzgründer gleichermaßen und für manchesogar mehr als für Meister. Mit unserem Änderungsantrag wollen wir die Gründungsprämie für 3alle Existenzgründer zugänglich machen, um ihnen den Start in die Selbstständigkeit weiter zuerleichtern.Wer es ernst meint damit, die Gründerkultur in Schleswig-Holstein zu stärken und weiter voranzu bringen, der sollte nicht von vorneherein anfangen zu differenzieren. Wenn Schleswig-Holstein das mittelstandsfreundlichste Bundesland werden soll, und so ist es in der Begründungdes Antrages beschrieben, dann sollten alle Berufe mitgedacht werden.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html