Lars Harms: Die Vorbildfunktion des Profisports ist nicht zu unterschätzen
Presseinformation Kiel, den 11. Oktober 2017Es gilt das gesprochene WortLars Harms TOP 30 Sportentwicklungsplan für Schleswig-Holstein Drs. 19/255 „Eine landesweite Sportentwicklungsplanung kann auch dazu führen, dass sich auch die vielen Kommunen auf den Weg begeben!“Der Sport ist eine gesellschaftliche Aufgabe und betrifft daher auch alle. Es ist daher wenigverwunderlich, wenn die wenigen einzelnen Pläne und Vorhaben etwas unübersichtlichdaherkommen. Vor diesem Hintergrund ist es unserer Auffassung nach völlig richtig, dass dasLand jetzt eben diese übergeordnete Planung in die Hand nehmen will. Denn oftmals ist es so,dass viele Vorhaben viel zu kleinteilig angedacht werden und es nur wenige schaffen, über deneigenen Tellerrand zu gucken. Oftmals gilt das Motto: Jeder macht hier sein eigenes Ding. Klar,es gibt natürlich auch andere Beispiele. Nichtdestotrotz ist es an der Zeit, dass dieLandesregierung nun eine zukunftsorientierte und langfristige Planung auf den Weg bringenwill. Sehr viel ist in den vergangenen Jahren in den Schleswig-Holsteinischen Sport investiertworden. Doch davon haben meist nur die bestehenden Strukturen profitiert. Dies ist nichtweiter verwerflich, jedoch ist es mit Sicherheit förderlich, dass man nun die langfristige 2Perspektive besser nutzen will. Nur so kann Nachhaltigkeit fruchten und nur so kannSchleswig-Holstein eine Sportentwicklungsplanung aufzeichnen, von denen auch diekommenden Generationen noch profitieren können, oder besser gesagt sollten. Was mir indieser Hinsicht jedoch wichtig ist zu betonen ist, auch diejenigen mitzunehmen, die in dergelebten Praxis die größte Verantwortung tragen: Nämlich die jeweils einzelnen Kommunenund Vereine. An ihnen hängt die größte Traglast, sie übernehmen nicht nur die langfristigePflege, sondern mit ihnen steht und fällt ein jedes Vorhaben. Von daher wäre es sicher nichtschlecht, neben den kommunalen Landesverbänden auch die betroffenen Kommunen vor Ortzu Wort kommen zu lassen. Schließlich hat jede Kommune eine andere Ausgangslage und jedevon ihnen hat auch ihre eigenen Interessen und Wünsche. All dies gilt es zu berücksichtigen,auch um die wertvolle Motivation nicht zu vergeuden. Ich bin daher sehr gespannt auf den vonden regierungstragenden Fraktionen aufgezeichneten Weg. Vor allem dieBevölkerungsbefragung klingt zunächst interessant. Eine solche Befragung zu einem solchenKomplex hat es bisher noch nicht gegeben. Von daher stellt sich natürlich die Frage, wie diesalles vonstattengehen soll? Vor allem: Wer genau ist mit der Bevölkerung gemeint? All dieskann man im Ausschuss sicherlich noch weiter vertiefen. Insgesamt klingt dies zunächsteinmal nach einem sehr ambitionierten Vorhaben. Nun muss sich zeigen, ob die Umsetzungebenso ambitioniert voranschreiten kann.Noch ein Wort zu der Kritik, die in den letzten Tagen von unterschiedlichen Seiten in dieserHinsicht an die Landespolitik gerichtet wurde: Sportförderung ist keine Steuerverschwendung!Und auch den Profisport kann und darf man unterstützen. Wer meint, Profisportförderung seiunzulässig, der müsste diese Kritik für jedes einzelne geförderte Wirtschaftsunternehmen hierim Land ausweiten. Profisportförderung ist im Grunde genommen nichts anderes alsWirtschaftsförderung. Die heimische Wirtschaft zu unterstützen ist im Prinzip Kernaufgabevon allen politischen Ebenen. Wer also meint, Profisport sei nicht unterstützenswert, der sollte 3sich in dieser Hinsicht vielleicht nochmal den einen oder anderen Gedanken machen. ImÜbrigen ist auch die Vorbildfunktion des Profisports für unsere Gesellschaft nicht zuunterschätzen.Alles in allem ist der hier vorliegende Antrag durchaus positiv zu bewerten. Eine landesweiteSportentwicklungsplanung kann endlich auch dazu führen, dass sich auch die vielenKommunen auf den Weg begeben, die dies bisher noch nicht gemacht haben.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html