Nr. 190 / 6. Oktober 2017

Landesbeauftragter: 20 Jahre behinderte Liebe
Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung Ulrich Hase ist beeindruckt von der Resonanz zur heutigen (Freitag) Tagung „Behinderte Liebe“ im Kieler Landeshaus. „Sexualität muss für Menschen mit Behinderung selbstbestimmt und selbstverständlich sein“, fasste Hase seine Eindrücke zusammen. Die vom Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung und dem Petze-Institut für Gewaltprävention organisierte Tagung hatten die beiden Kooperationspartner 1997 erstmals veranstaltet.
Hase sieht eine positive Bilanz zur Bewusstseinsbildung in den vergangenen 20 Jahren. „Das gilt für alle Beteiligten, sowohl für die Menschen mit Behinderungen als auch für die professionellen und ehrenamtlichen Unterstützer“, erklärte der Landesbeauftragte.
Dennoch habe es eine Fülle an Aspekten gegeben, die bei der erneuten Tagung der Erörterung bedurften. Vor allem die Prävention vor Übergriffen begleitete den Fachtag in verschiedenen Facetten. In elf Arbeitsgruppen kamen Experten zu Wort, die teilweise mit internationalen Referenzen und häufig als selbst behindert mit glaubwürdiger Expertise überzeugten. „Ich setze mich dafür ein, sexuelle Bildung sowie Gewaltprävention im Land verbindlicher zu verankern“, betonte Hase. Dies sei eine der Erkenntnisse der Tagung für seine künftige Arbeit.
Schon vor 20 Jahren veranstaltete der Landesbeauftragte gemeinsam mit der „Petze“ die Fachtagung. Damals wie heute waren die Tagungen mit 200 Teilnehmenden so stark nachgefragt, dass weiteren Interessierten abgesagt werden musste. Die Aktualität des Themas Liebe und Behinderung ist ungebrochen. Das große Interesse hat auch überregionale Medien erreicht. So begleitete ein Fernsehteam des ZDF eine Beteiligte während der Fachtagung.