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21.09.17
17:07 Uhr
B 90/Grüne

Marret Bohn zum Personalmangel in der Pflege

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 20 – Gute Pflege braucht ausreichend Personal Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die pflegepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Landeshaus von Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Marret Bohn: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 274.17 / 21.09.2017

Menschenwürdige Pflege überall ermöglichen
Wer einen Blick in den Koalitionsvertrag wirft, kann unschwer erkennen: Pflege ist ein Schwerpunktthema in der Jamaika-Koalition. Und das aus gutem Grund. Bei der Pflege brennt es an allen Ecken und Enden: In den Krankenhäusern, in den Pflegeheimen und in der häuslichen Pflege. Das kann so nicht weitergehen.
Wir sind uns in der Jamaika-Koalition einig, dass den Worten des Koalitionsvertrages Taten folgen müssen. Wir haben in der Küstenkoalition viel für die Pflege getan und uns Grünen ist es wichtig, dass das jetzt auch so weiter geht.
Fachleute gehen davon aus, dass wir in wenigen Jahren 125.000 Pflegebedürftige in Schleswig-Holstein haben werden. Auf der anderen Seite nimmt die Zahl der Erwerb- stätigen ab. Der Fachkräftemangel steht nicht mehr vor der Tür, er steht mitten im Zim- mer – er ist schon da.
Wenn wir jetzt nicht konsequent gegensteuern, wird er uns über den Kopf wachsen. Im Jahr 2035 könnten in Pflege- und Gesundheitsberufen rund 270.000 Fachkräfte fehlen, so das Bundesinstituts für Berufsbildung. Das müssen wir verhindern!
Bei der Pflege ist es wie beim Deichbau: Die Flut steigt. Deshalb machen wir unsere Küsten fit für die Zukunft, erhöhen und verbreitern die Deiche. In der Pflege ist das ähn- lich. Viele Menschen brauchen Pflege und es werden noch mehr werden. Deshalb brauchen wir mehr Pflegeangebote, mehr Fachkräfte und mehr Geld für die Pflege. Der Pflegeberuf muss attraktiver und besser bezahlt werden.
Manche behaupten, dass bisher nichts passiert wäre. Dass die Politik sich so verhielte wie die drei Affen: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen.Ganz so ist die Sache nicht. Dass die Pflege eine der ganz zentralen gesellschaftlichen Baustellen ist, haben wir er- kannt. Zum Glück. Aber wie dringlich die Sache wirklich ist, dass schlägt sich im konkre-
Seite 1 von 2 ten Handeln noch nicht ausreichend wieder.
Die Küstenkoalition hat in Schleswig-Holstein einiges auf den Weg gebracht: mehr kos- tenfreie Ausbildungsplätze in der Altenpflege, ein duales Pflegestudium, weniger Do- kumentation, die Pflegekammer. Aber mehr geht bekanntlich immer.
Genau aus diesem Grund hat sich die Jamaika-Koalition die Pflege als einen ihrer Ar- beitsschwerpunkte auf die Fahnen geschrieben. „Die Sicherstellung einer flächende- ckenden Versorgung mit guten medizinischen und pflegerischen Leistungen stellt für uns eine zentrale Aufgabe dar. Gemeinsam mit allen Beteiligten werden wir eine voll- ständige Bestandsaufnahme der Versorgungssituation im Gesundheits- und Pflegebe- reich vornehmen, konkrete Handlungsempfehlungen aussprechen und dem Landtag zur Befassung vorlegen.“ (wortwörtlich aus dem Koalitionsvertrag, S. 32)
Um das einmal ganz deutlich zu machen: Daraus werden konkrete Handlungsempfeh- lungen entstehen. Ein klarer Arbeitsauftrag für Jamaika. Das ist das, was wir im Land tun können und dazu sind wir entschlossen.
Noch nicht entschlossen sind viele WählerInnen, was die Bundestagswahl angeht. In welche Richtung es gehen wird, das entscheiden sie am Sonntag.
Wir Grüne stehen für Pflege in der Mitte der Gesellschaft, für Selbstbestimmung und Teilhabe bis zuletzt, für Vernetzung und lebensnahe Angebote im Wohnquartier. Wir wollen ein Sofortprogramm mit 25.000 zusätzlichen Stellen in der Pflege.
Menschenwürdige Pflege muss auf hohem Niveau und unter guten Rahmenbedingun- gen möglich sein – überall. Das ist gut für uns alle. Für die, die pflegen, für die, die ge- pflegt werden und für ihre Freunde, Angehörigen und Familien.
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