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04.07.17
15:31 Uhr
Landtag

Landesbeauftragter für politische Bildung und Jüdisches Museum Rendsburg kooperieren im Rahmen von "New Ways for Newcomers"

Nr. 145 / 4. Juli 2017

Landesbeauftragter für politische Bildung und Jüdisches Museum Rendsburg kooperieren im Rahmen von „New Ways for Newcomers“
Etwa 200 Geflüchtete, die an den Integrationsangeboten des Projekts „New Ways for Newcomers“ teilnehmen, beschäftigen sich ab dem 13. Juli im Jüdischen Museum Rendsburg mit Jüdischem Leben und dem Themenfeld Antisemitismus. Unter dem Titel „Meet Fred!“ begeben sich die Geflüchteten auf die Spuren des gläubigen Juden Fred Ring, der in den 1930er Jahren in Rendsburg aufwuchs, mit einem Kindertransport nach England fliehen konnte und nach dem Krieg in die USA auswanderte.
Der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, erklärte heute in Kiel: „Die Begegnung mit dem Jüdischen Leben hat in unserem Projekt eine besondere Relevanz. Viele Menschen aus dem arabischen Raum sind mit einem staatlich geförderten, israelbezogenen Antisemitismus aufgewachsen.“ Es sei daher Teil der Integrationsbestrebungen, eventuell bestehende Vorurteile abzubauen und Antisemitismus präventiv zu begegnen, so der Landesbeauftragte. „Die Beschäftigung mit der bewegenden Biographie von Fred Ring ist hierfür ein vielversprechender Ansatz.“
Zum Auftakt des Kooperationsprojektes am Donnerstag, den 13. Juli, um 13 Uhr im Jüdischen Museum Rendsburg sind Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen. Für Gespräche stehen Carsten Fleischhauer (Leitung Jüdisches Museum Rendsburg), Claudia Kuhn und Fenja Froehberg (Bildung und Vermittlung Jüdisches Museum Rendsburg) sowie Hauke Petersen (Stellvertreter des Landesbeauftragten für politische Bildung) und Ehsan Abri (Projektleiter „New Ways for Newcomers“) zur Verfügung.


Hintergrund:
Mit dem Projekt „New Ways for Newcomers“ bieten der Landesbeauftragte für politische Bildung und die Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migranten (ZBBS) bereits seit dem Jahr 2016 Kurse zu den Themen „Demokratie und Menschenrechte“ sowie „Feminismus und Frauen- rechte“ für geflüchtete Menschen an. Die Kurse werden derzeit in DaZ-Klassen in Rendsburg, 2

Eckernförde und Preetz angeboten. Die bestehenden Angebote zur politischen Bildung werden nun durch die Kooperation mit dem Jüdischen Museum Rendsburg erweitert.
Das Jüdische Museum zeichnet den Lebensweg von Fred Ring nach, dessen Eltern in Auschwitz ums Leben kamen. Nach der Gründung des Jüdischen Museums Rendsburg in den 1980er Jahren nahm Ring Kontakt zum Museum auf, besuchte seine alte Heimatstadt und schenkte dem Haus sehr persönliche Objekte für die pädagogische Arbeit mit nachfolgenden Generationen. Anhand der Biografie von Fred Ring können die Geflüchteten zum einen etwas über die deutsch-jüdische Geschichte und die jüdische Kultur erfahren. Zum anderen ist Fred Rings Bereitschaft zur Versöhnung und seine Rückkehr in das Land der Täter ein Beispiel dafür, dass Hass und Vorurteile überwunden werden können und ein aufeinander zugehen möglich ist.