Rede zu Protokoll gegeben: Jette Waldinger-Thiering: Politische Bildung aufwerten
Presseinformation Kiel, den 24.03.2017Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 71 Bericht des Landesbeauftragten für politische Bildung Drs. 18/5191 „Die Stärkung und Weiterentwicklung der politischen Bildung ist unverändert wichtig“Ich denke, allein unsere Reform in diesem Bereich zeigt deutlich, welch hohen Stellenwert diepolitische Bildung für uns hat. Mit der Neuregelung bestimmt der Landtag nun einenunabhängigen Landesbeauftragten in direkter Wahl. Dieser wird für 6 Jahre gewählt und istbeim Landtag angesiedelt. In meinen Augen ist das eine klare Aufwertung dieser wichtigenArbeit. Da Dr. Christian Meyer-Heidemann sein Amt bekanntlich erst zu Beginn des letztenJahres angetreten hat, diskutieren wir hier und heute einen verkürzten Bericht. Uns wird unshier eine gute Übersicht über die Aktivitäten und eine ganze Reihe konkreterHandlungsempfehlungen gegeben. Für den SSW möchte ich mich deshalb an dieser Stelleausdrücklich beim Beauftragten und seinem Team bedanken.Mit dem vorliegenden Bericht haben wir nicht nur eine aktuelle Bestandsaufnahme derpolitischen Bildung im Land, sondern vor allem auch eine wertvolle Grundlage für ihre 2Weiterentwicklung. Und hier sehen wir vom SSW eine unverändert wichtige Aufgabe. Mit Blickauf die Rahmenbedingungen haben wir die Sachmittel für die Landeszentrale deutlich erhöht,so dass sie mittlerweile zumindest angemessen ausgestattet ist. Aber wir werden uns weiterfür eine verbesserte Förderung einsetzen. Denn hier gibt es, nicht zuletzt im Vergleich mitanderen Ländern, noch Luft nach oben.Auch inhaltlich haben wir vieles bewegt, was zur Stärkung der politischen Bildung und derpolitischen Teilhabe beiträgt. Wir haben zum Beispiel erst kürzlich den Haushaltstitel zurDemokratieförderung an Schulen um 130.000 Euro erhöht. Damit soll das Projekt „Juniorwahl“flächendeckend beworben, durchgeführt und evaluiert werden. Außerdem haben wir dasWahlalter für Landtagswahlen auf 16 Jahre gesenkt. Auch die Mittel für den Verbandpolitischer Jugend und für Maßnahmen gegen Rechtsextremismus haben wir deutlichaufgestockt. Und wir haben ein Landesprogramm Demokratieförderung gegenRechtsextremismus mit einem Volumen von fast 500.000 Euro aufgelegt. Auch wenn man beidiesen wichtigen Zukunftsthemen natürlich sehr gerne mehr tun kann, müssen wir uns hierbestimmt nicht verstecken.Uns allen dürfte klar sein, wie wichtig es ist, den Menschen in der Schule oder in derErwachsenenbildung die Bundes, Landes- oder Kommunalpolitik näher zu bringen undDemokratiekompetenz zu vermitteln. Nach Auffassung des SSW lassen sich aber gerade hiernicht einfach Dinge von oben verordnen. Demokratische Kultur muss wachsen. Deshalb wollenwir beispielsweise die Arbeit der Schülervertretungen und insbesondere ihreMitbestimmungsrechte weiter stärken. Ich denke, wir sollten hier ganz einfach noch mehrDemokratie und Partizipation wagen. 3Natürlich kommt unseren Lehrkräften in Sachen politische Bildung eine besondere Rolle zu.Deshalb wollen wir im Rahmen unserer Lehrerbildung und bei Fortbildungen weiter daraufhinwirken, dass politische Bildung noch stärker mit Leben gefüllt wird. Auch im frühkindlichenBildungsbereich werden wir uns dafür einsetzen, dass demokratische Prozesse in Form vonMitbestimmung und Teilhabe ein noch größerer Bestandteil werden. Und daneben werden wirauch in Zukunft wichtige Projekte wie zum Beispiel den Wahlomaten unterstützen. Geradeweil unser Beauftragter hier viele frische Ideen und Projekte mitbringt, bin ich zuversichtlich,dass wir diese in den kommenden Haushalten auch entsprechend fördern können. Für uns istalso völlig klar, dass wir unseren Weg fortsetzen und die politische Bildung insgesamtaufwerten müssen.Zum Schluss möchte ich mich bei den Mitgliedern im Kuratorium und vor allem natürlich beimVorsitzenden Jürgen Weber für die gute Zusammenarbeit bedanken.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html