Rede zu Protokoll gegeben: Flemming Meyer: Gründergeist für Schleswig-Holstein
Presseinformation Kiel, den 24.03.2017Rede zu Protokoll gegebenFlemming MeyerTOP 30 Gründergeist für Schleswig-Holstein Drs. 18/5315Die aktuellen Ergebnisse der KfW zeigen, dass die Zahl der Unternehmensgründungen inDeutschland im letzten Jahr rapide zurückgegangen ist. Demnach sind sie im vergangenen Jahrum 13% gesunken und befinden sich auf einem historischen Tiefststand. Den Grund für diesenTrend sieht KfW-Chefvolkswirt Zeuner in der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt. Damit wirddeutlich, wie stark Existenzgründungen von Konjunktur und Arbeitsmarktentwicklungbeeinflusst sind. Zudem trägt auch der demografische Wandel zu einer Abnahme bei, denn ineiner älter werdenden Gesellschaft finden sich eben nicht mehr die jungen Menschen, die denMut haben, den Schritt in die berufliche Unabhängigkeit zu wagen.Wissend, dass Existenzgründungen für die Wirtschaft immens wichtig sind, ist es beruhigendzu hören, dass sich der Trend in diesem Jahr wieder umkehrt. Soll heißen, aufgrund der imletzten Jahr gestiegenen Gründungsplanungen, ist nach Aussagen von Herrn Zeuner, davonauszugehen, dass es in diesem Jahr wieder einen Anstieg bei den Existenzgründungen gebenwird. 2Das Bild, das die FDP mit ihrem Antrag zeichnet, spiegelt nicht die Situation in Schleswig-Holstein wider. Dieser Katalog an Forderungen vermittelt den Eindruck, es würde nichts fürExistenzgründer getan. Zudem möchte ich anmerken, nur weil man bestimmte Forderungenwiederholt – siehe den FDP-Antrag zu „Unternehmensgründungen erleichtern“ - werden sienicht besser.Selbstverständlich müssen wir etwas dafür tun, um Unternehmensgründungen so attraktivwie möglich zu gestalten und um die Menschen auf ihrem Weg dorthin zu begleiten. Das istrichtig und das tun wir bereits. Wir haben in Schleswig-Holstein gut vernetzte Strukturen, umUnternehmen bei uns im Land anzusiedeln. Die WTSH, die regionalenWirtschaftsfördereinrichtungen und die Kammern, um nur einige zu nennen, tragenmaßgeblich zum Gelingen bei. Damit kann sich Schleswig-Holstein im Wettbewerb mitanderen Standorten durchaus behaupten. Das ist auch das Ergebnis, das wir im Großen undGanzen aus der Anhörung mitnehmen konnten.Das was die FDP hier macht ist nichts anderes als FDP-Wahlprogramm in einen Antrag zugießen und diesen dann noch mit alten Forderungen zu spicken.Die FDP hält weiter an ihrer Forderung eines bürokratiefreien Jahres für Unternehmensgründerfest. Hier sagen wir ganz klar, auch Unternehmensgründer müssen sich an Vorgaben haltenund sie erfüllen. Hier können wir keine Unterschiede machen. Aus Gerechtigkeits- undKonkurrenzschutzgründen müssen gleiche Regeln für neu zu gründende und bestehendeUnternehmen gelten. Bestehende Unternehmen sind ebenso schützenswert wie neu zugründende Unternehmen.Die Forderung nach den One-Stop-Shops als zentrale Ansprechpartner, gibt es bereits. Es gibtein solches Konzept in Schleswig-Holstein, das unter anderem vom Land und den IHK getragenwird. Der Einheitliche Ansprechpartner ist in allen Bundesländern vertreten und wird laufendoptimiert. 3Auch die Forderung, Kinder und Jugendliche schon früh über Unternehmergründungen zuinformieren wurde wiederholt ohne zu sagen, in welchem Bereich hierfür gekürzt werden solloder wie dies sinnvoll gestaltet werden soll. Generell muss gelten, dass wir unsereSchülerinnen und Schüler zur Selbständigkeit erziehen und dass wir sie befähigen sich selbstWissen anzueignen. Nur so sind sie in ihrem späteren Leben in der Lage Entscheidungen zutreffen, um ihren beruflichen Werdegang selbständig zu bestimmen.Auf alle aufgeführten Punkt einzugehen ist angesichts der Zeit schlicht weg nicht möglich. Esist aber auch nicht notwendig, denn wie bereits gesagt, vieles davon haben wir bereits imAusschussverfahren abgearbeitet.