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24.03.17
12:54 Uhr
SSW

Jette Waldinger-Thiering: Bildung ist und bleibt ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit

Presseinformation Kiel, den 24.03.2017

Es gilt das gesprochene Wort



Jette Waldinger-Thiering TOP 29, 41, 62 + 67 Begleitkosten bei Schulbesuch mindern – Bildungs- und Teilhabepaket anpassen, Umfassendes Meldewesen von Gewaltvorfällen an Schulen einführen, Abschlussbericht zur Umsetzung des Projektes „Lernen mit digitalen Medien“, Schulische Bildung in Schleswig-Holstein 2017 Drs. 18/5293, 18/5338, 18/5218 und 18/5280

„Bildung ist und bleibt ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit“
Leider haben wir hier viel zu wenig Zeit für viel zu viele Themen. Allein die beiden vorliegenden
Berichte sind so ausführlich und bieten so viele interessante Aspekte, dass wir sie gerne jeweils
einzeln diskutieren könnten. Auch das Thema Bildungskosten beschäftigt uns aus gutem
Grund dauerhaft und bleibt aktuell. Bekanntlich haben wir hierzu in der kommenden Woche
die nächste Sitzung. Aber gerade weil wir es hier mit so einer Fülle an Themen zu tun haben, ist
mir eins wichtig, zu betonen: Egal ob digitale Medien, Bildungsteilhabe oder auch Gewalt an
Schulen - all diese Dinge sind dem SSW sehr wichtig. Der Gesamtbereich Bildung war von 2
Beginn an Schwerpunkt unserer Koalitionsarbeit. Und ich denke, die Vielzahl unserer Initiativen
und auch der Blick auf die nackten Zahlen machen das sehr deutlich.
Isoliert gesehen, hat der Antrag der Piraten natürlich seine Berechtigung. Der SSW hat nicht
zuletzt im Zusammenhang mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2010
darauf hingewiesen, dass Kinder bei der Bedarfsermittlung nicht etwa als halbe Erwachsene
angesehen werden dürfen. Sie haben andere Bedarfe und damit Anspruch auf eigenständige
Regelsätze. Und aus unserer Sicht sind die sozialgesetzlichen Leistungen für Kinder aus
einkommensschwachen Familien leider nach wie vor zu gering.



Das gilt nicht zuletzt für den uneingeschränkten Zugang zu Bildung und damit für das
Bildungs- und Teilhabepaket. Bekanntlich rennen die Piraten hier aber offene Türen ein: Denn
Schleswig-Holstein setzt sich längst und unverändert für die Streichung der Eigenbeteiligung
beim Mittagessen in Kita und Schule und für bessere Bildungschancen für Kinder aus
einkommensschwachen Familien ein. Das ist ganz offensichtlich ein dickes Brett - aber
Schleswig-Holstein bleibt hier natürlich weiter dran.



Etwas anders sieht es dagegen beim Thema Gewalt an Schulen aus: Aus Sicht des SSW
schwingt hier zumindest eine gehörige Portion Wahlkampf mit. Deshalb sage ich ganz klar:
Auch wenn hier einige gerne einen anderen Eindruck erwecken wollen, ist dieses Problem
weder neu noch in irgendeiner Form ausufernd. Natürlich können wir körperliche oder
seelische Gewalt weder in der Schule noch irgendwo sonst tolerieren. Das ist doch gar keine
Frage. Aber unsere Schulen reagieren auf derartige Vorfälle in absolut angemessener Art und
Weise. Und man sollte auch nicht so tun, als seien Land und Schulen hier erst seit gestern
präventiv tätig. Aber wir sind natürlich bereit, hier gemeinsam mit den Betroffenen ein
landesweites Verfahren auf den Weg zu bringen. Und wir werden uns vor allem dafür 3
einsetzen, dass die Schulen, die hier besonders gefordert sind, eine Form von Bildungsbonus
bekommen.



Unabhängig davon, ob Themen im Wahlkampf überhöht werden, gibt es im Bildungsbereich
ohne Frage reichlich zu tun. Uns ist wichtig, dass die Schulen auch in Zukunft die nötige Ruhe
und Entlastung bekommen, die sie für die qualitative Weiterentwicklung brauchen.
Vorrangiges Ziel ist die Verbesserung der Unterrichtsversorgung. Daneben wollen wir vom
SSW unbedingt die Ganztagsschulangebote und die Ferienbetreuung bedarfsgerecht
ausbauen. Denn Ganztagsschulen leisten nach unserer Auffassung einen ganz erheblichen
Beitrag zur Chancengleichheit und zur individuellen Förderung der Kinder. Und in Zeiten, in
denen die allermeisten Eltern berufstätig sind, muss auch die Lücke zwischen den langen
Ferienzeiten und den kürzeren Urlaubsansprüchen endlich qualifiziert geschlossen werden.



Bekanntlich haben wir uns im Gegensatz zu unseren Vorgängern für zusätzliche Lehrerstellen
und aufgestockte Finanzmittel für den gesamten Bildungsbereich entschieden. Diesen Weg
wollen wir fortsetzen. Damit bleibt die Bildungspolitik wesentlicher Schwerpunkt unsere
Arbeit. Alle sollen Zugang zu Bildung bekommen und die Möglichkeit haben, den für sie
bestmöglichen Abschluss zu erreichen. Hier sind wir zwar noch längst nicht am Ziel - aber auf
einem guten Weg sind wir allemal.



Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html