Flemming Meyer: Die Rader Hochbrücke darf nicht zum Flaschenhals der A7 werden
Presseinformation Kiel, den 23.03.2017 Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 28 Sechsspuriges Ersatzbauwerk für die Rader Hochbrücke Drs. 18/5292 „Bis wir aber erreicht haben, dass die A7 und die Rader-Hochbrücke entsprechend ertüchtigt sind, wollen wir auf der A7 zwischen dem Bordesholmer Dreieck und der dänischen Grenze tagsüber von 6-20 Uhr ein durchgehendes LKW-Überholverbot.“Seit Jahren fordert der SSW den sechsstreifigen Ausbau der A7 bis zur dänischen Grenze. Dieaktuellen Verkehrszahlen untermauern unsere Forderung. Alle Prognosen sagen vorher, dass inden nächsten Jahren sowohl der Individualverkehr als auch der Güterverkehr auf der Straßezunimmt. Das gilt auch für den Verkehr in Skandinavien. Das Dänische Institut fürTransportstudien prognostiziert bis 2025 eine Verdopplung des Güterverkehrs. Für die RegionSønderjylland wird der größte Zuwachs vorhergesagt. Wer heute glaubt, dass dieFehmarnbeltquerung den Skandinavienverkehr auffangen wird, der irrt. Richtig ist, der Verkehr 2aus Schweden und der Region København wird die Querung dort nutzen. Aber der weit größteTeil der produzierenden Wirtschaft Dänemarks - rund 70 % - liegt westlich des Großen Belts.Daher wird der Güterverkehr - auch der norwegische - die Jütlandroute weiter nutzen. Damitwird deutlich, die A7 mit der festen Querung über den Nord-Ostsee-Kanal ist nicht nur dieNord-Südverbindung Schleswig-Holsteins, sie ist auch die Verbindung Skandinaviens mit demrestlichen Europa. Damit zählt sie auch zu den wichtigsten europäischenVerkehrsverbindungen und sie ist für die Wirtschaft - diesseits und jenseits der Grenze vonexistenzieller Bedeutung. Aus diesem Grund gibt es auch auf dänischer Seite Bestrebungen dieE45 nördlich der Grenze sechsspurig auszubauen und eine Verbindung nach Westen zuschaffen. Daher reicht der Ausbau unserer A7 bis Bordesholm nicht aus. Der sechsstreifigeAusbau der A7 muss bis zur Landesgrenze nach Dänemark durchgeführt werden.Die FDP rennt mit ihrem Antrag offene Türen bei uns ein, denn die Rader Hochbrücke darf nichtzum Flaschenhals der A7 werden. Wenn wir heute wissen, dass das bestehende Bauwerkvoraussichtlich nur noch bis 2026 hält und die Verkehrszahlen weiter steigen, dann ist es nurfolgerichtig, dass wir die Querung den zu erwartenden verkehrlichen Anforderungen anpassenmüssen. Die aktuell vorliegenden Verkehrszahlen der Rader Hochbrücke entsprechen derprognostizierten Berechnung für 2030. Darum: Alles unter sechs Spuren wäre eineFehlplanung. Wenn die Brücke erst einmal steht, dann wird sich dort über Jahrzehnte nichtsmehr ändern. Zusätzliche Fahrspuren links oder rechts der Brücke werden später mit Sicherheitnicht angeflanscht.Anstatt also sehenden Auges eine Fehlplanung durchzuführen, muss jetzt alles daran gesetztwerden, diesen Fehler in Berlin zu beheben und zu korrigieren. Dafür ist es noch nicht zu spät.Da wundert es einen schon, dass der Kollege Arp die Forderung des Verkehrsministers Meyerals „unverantwortlich“ bezeichnet. Wenn Minister Meyer seine Forderung wiederholt, dann ist 3es ein Zeichen dafür, dass er die Situation in Schleswig-Holstein richtig einschätzt. Das könnenwir von Minister Dobrindt und vom Kollegen Arp nicht behaupten. Anstatt also nur ausparteipolitischen Erwägungen heraus Minister Meyer zu kritisieren, hätte ich mir gewünscht,dass die CDU die Handlungsnotwendigkeit erkennt und die Forderung entsprechendunterstützt. Das wäre ein deutliches Signal an Berlin gewesen im Sinne einervorausschauenden Verkehrspolitik. Aber sei’s drum, jetzt gilt es, die Planänderungen auf denWeg zu bringen, um die Brücke zukunftsorientiert zu planen und zu bauen.Bis wir aber erreicht haben, dass die A7 und die Rader-Hochbrücke entsprechend ertüchtigtsind, wollen wir auf der A7 zwischen dem Bordesholmer Dreieck und der dänischen Grenzetagsüber von 6-20 Uhr ein durchgehendes LKW-Überholverbot.