Flemming Meyer: Patientenwohl und Rettungspersonal sind uns sehr wichtig
Presseinformation Kiel, den 23.02.2017Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 6 Rettungsdienstgesetz Drs. 18/4586 und 18/5122 „Kein einfaches Verfahren - aber am Ende steht ein gutes und wichtiges Gesetz“Losgelöst vom ganzen wahlkampfbedingten Getöse dürfte eins klar sein: UnserGesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen. Auch für unser Flächenland stellensich viele drängende Fragen - vor allem wenn es um die Aspekte Versorgung und Qualität geht.Das zeigt sich längst nicht nur bei der geburtshilflichen Versorgung. Auch die Anforderungenan den Rettungsdienst haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Die Menschenwerden erfreulicherweise immer älter - aber sie haben eben auch mehr bzw. unterschiedlicheKrankheiten. Daraus folgt naturgemäß ein veränderter Bedarf. Nicht zuletzt für denRettungsdienstbereich. Allein die Entwicklung der bodengebundenen Rettungseinsätze machtdas sehr deutlich: Diese Zahl ist seit 2001 um mehr als 50 Prozent gestiegen. 2Wie angedeutet, wächst aber nicht nur die Zahl der Einsätze immer weiter. Auch die Ansprüchean die Besatzungen in Rettungs- und Krankentransportwagen und an die Notärzte haben sichverändert. Es gibt zum Beispiel deutlich mehr Intensivtransporte oder Fälle, in denenschwergewichtige Patienten transportiert werden. Vor diesem Hintergrund ist für den SSWvöllig klar, dass auch die gesetzlichen Grundlagen an diese Entwicklungen angepasst werdenmüssen.Wer sich den vorliegenden Entwurf des Rettungsdienstgesetzes anschaut, wird schnellfeststellen, dass diese Materie sehr detailliert und gleichzeitig umfassend ist. Deshalb hat daszuständige Ministerium diese Novelle auch entsprechend langfristig vorbereitet. Gemeinsammit den Kreisen und kreisfreien Städten wurde schon vor Jahren an den zentralen Themengearbeitet. Wichtige Punkte waren hier zum Beispiel die Gewährleistung von Hilfsfristen,verstärkte Kooperationen oder die verbesserte Ausbildung des Personals. Vieles findet sich imGesetzentwurf wieder. Und aus Sicht des SSW ist hier eins besonders erwähnenswert: DerErhalt der Versorgungsqualität - und damit das Patientenwohl - war und ist in diesem ganzenVerfahren absolut zentral.Ein weiterer Aspekt, der uns in diesem Zusammenhang sehr wichtig ist, sind dieArbeitsbedingungen des Rettungsdienstpersonals. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitermachen hier trotz des wachsenden Bedarfs einen richtig guten Job. Und trotzdem arbeitenviele von ihnen natürlich an der Belastungsgrenze. Unser Ziel ist es, sie durch die neuenBestimmungen für die Qualifizierung des Rettungsdienstpersonals nachhaltig zu entlasten.Denn wer den veränderten Anforderungen durch zeitgemäße Aus- und Weiterbildung gutgewachsen ist, macht seinen Job erfahrungsgemäß nicht nur besser, sondern auch lieber.Hiervon profitieren also Mitarbeiter und Patienten gleichermaßen. 3Natürlich spielt in Sachen Rettungsdienst die Patientensicherheit eine absolut übergeordneteRolle. Dies gilt natürlich ganz besonders für die Notfallrettung. Denn hier geht es bekanntlichum Menschen, bei denen schwere gesundheitliche Schäden oder der Tod zu erwarten sind,wenn sie nicht unverzüglich medizinische Hilfe erhalten. Im Gegensatz zum Krankentransportkommt es hier also nicht nur auf absolute Verlässlichkeit, sondern auch auf jede Sekunde an. Indiesem Bereich waren bisher private Anbieter auch außerhalb des öffentlichenRettungsdienstes tätig. Dies hat aber ganz offensichtlich nicht immer reibungslos funktioniert.Das Ministerium hat uns zumindest einige Belege für die Annahme geliefert, dass dieFunktionsfähigkeit des Rettungsdienstes nicht immer sichergestellt war.Die Konsequenz hieraus halte ich persönlich für richtig: In Zukunft können Private unverändertKrankentransporte übernehmen und auch für die Notfallrettung können sie als Durchführervom verantwortlichen Träger beauftragt werden. Damit liegen aber Verantwortung undPlanung immer in einer Hand. Das ist in meinen Augen im Sinne der bestmöglichenVersorgung unserer Bürgerinnen und Bürger und liegt damit genau auf der Linie des gesamtenEntwurfs.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html