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26.01.17
16:59 Uhr
SPD

Sandra Redmann zu TOP 27: Die Opposition verdreht die Realität

Es gilt das gesprochene Wort!


Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html



Kiel, 26. Januar 2017



TOP 27: Jakobskreuzkraut bekämpfen – Honigqualität sicherstellen (Drs.-Nr. 18/4687, 18/4907)



Sandra Redmann:
Die Opposition verdreht die Realität

Nach umfangreichen Diskussionen, intensiven Fachgesprächen im Umwelt- und Agrarausschuss und vielen Informationen, muss ich gestehen, dass es mir schwer fällt zu verstehen, warum sie ihren Antrag hier noch einmal im Landtag diskutieren wollen. Hätten sie ihn wenigstens etwas verändert und verbessert, aber leider: Fehlanzeige.
Nun gut, gehen wir die Punkte noch einmal durch.
Absatz 1 des Antrags: Super Erkenntnis, die hätte ich mir schon vorher von Ihnen gewünscht.
Für den Schutz und Erhalt unserer Bienen, habe ich bisher nicht viel von ihnen vernommen, eigentlich erst im Zusammenhang mit dem Jakobskreuzkraut. Die Diskussion wäre auch im Zusammenhang mit Monokultur ein echtes Thema gewesen, aber da hat sie das Wohlergehen der Biene offenbar nicht sonderlich interessiert. Das passte da anscheinend nicht so in ihr Bild. Kommen wir zu den einzelnen Forderungen: 2



Gibt es eine nachbarliche Betroffenheit oder eine Betroffenheit aus Sicht der Imker? Hier finden bereits entsprechende Maßnahmen statt. Natürlich in Abwägung mit den naturschutzfachlichen Zielen. Hierzu gibt es Handlungsanweisungen vom Land.
Die Schaffung vielfältiger Lebensräume und Blühangebote. Da rennen sie bei uns offene Türen ein, dazu muss man uns nicht auffordern. Sie hätten mal unserem Landesnaturschutzgesetzes zustimmen sollen, nicht nur reden, machen. Mit dem Projekt "Blütenmeer 2020" haben wir ein Projekt ins Leben gerufen, das sich der Aufgabe widmet, das Blütenangebot auf Wiesen und Weiden zu verbessern.
Die Ursache des sogenannten Trachtlochs ist trotzdem nicht in dem mangelhaften Blütenangebot auf öffentlichen Flächen zu suchen. Es ist eine Folge des dramatischen Rückgangs an Blütenpflanzen in der Agrarlandschaft. Rund 70 % Diversitätsverlust der Ackervegetation. Warum sie dann nur den öffentlichen Bereich sensibilisieren wollen bleibt ihr Geheimnis. Das wird in Fällen imkerlicher Betroffenheit bereits getan. Praxiserfahrungen zeigen allerdings, dass eine Mahd vor der Blüte keine effektive Maßnahme zur Eindämmung der Bestände ist. Im Gegenteil, früh gemähte Pflanzen bilden eine umso stärkere Nachblüte. Deutlich effektiver scheint eine spätere Mahd in der fortgeschrittenen Vollblüte. Sie schafft es dann nicht, sich zu regenerieren. Die Stiftung Naturschutz finanziert zurzeit eine Doktorarbeit, in der unterschiedliche Verfahren zur Eindämmung von JKK-Massenbeständen erprobt werden. Ziel soll ein naturschutzverträgliches Verfahren und ebenso effektives Vorgehen gegen problematische Vorkommen sein. Ich betone nochmal: Problematische Vorkommen.
Ein standardisiertes Prüfverfahren existiert bereits. Die Festlegung eines einheitlichen Grenzwertes ist zu Recht nicht unumstritten. Minister Habeck hat dies aber bereits im Bund angemahnt. Im Übrigen schon vor 2 Jahren. Die Ergebnisse des Blütenprojekts "Blüten für Bienen" zeigen, dass es nicht möglich ist, gefährdete Gebiete festzulegen. Es wurden erhöhte PA-Einträge auch in den Fällen festgestellt, in denen nur geringe JKK-Bestände im Umfeld der Bienen vorkommen.
Zudem wurden in der Hälfte der untersuchten Honige dieses Jahres PAs nachgewiesen, die zweifelsfrei nicht aus JKK, sondern aus anderen Pflanzen stammen, z.B Wasserdost oder Boretsch. Auch in völlig JKK-freien Flächen sind PA-Einträge im Sommerhonig möglich.