Jette Waldinger-Thiering: Die Entwicklung unserer Fachhochschulen ist ein Grund zur Freude
Presseinformation Kiel, den 25.01.2017Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 12 Stand und Entwicklung der staatlichen Fachhochschulen (FHen) in Schleswig-Holstein Drs. 18/4287 und 18/5002 „Unsere FHen leisten hervorragende Arbeit - dabei wollen wir sie noch stärker unterstützen“Wir haben im Laufe der Legislaturperiode immer wieder über die Gesamtsituation unsererHochschulen gesprochen. Unsere Fachhochschulen waren in diesen Debatten natürlich immerein wichtiger Aspekt. Und doch war und ist es für uns wichtig, den aktuellen Stand und dieEntwicklung unserer FHen noch genauer unter die Lupe zu nehmen. Ziel unserer großenAnfrage ist daher, möglichst genau zu beleuchten, wie es in Flensburg, Kiel, Lübeck oder an derFH Westküste aussieht. Denn die Fachhochschulen sind wesentlicher Teil unsererBildungslandschaft und damit ein ungemein wichtiges Thema. Und nicht zuletzt dievorliegenden Antworten zeigen ja, dass es in diesem Bereich nicht nur Licht sondern auchSchatten gibt. 2Wenn wir uns die Rahmendaten anschauen, können wir erst einmal eine grundsätzlich positiveEntwicklung erkennen: Die Zahl der Studierenden nimmt an allen Standorten stabil zu und istseit 2010 um circa 11,5 gestiegen. Eine ganze Reihe von Studiengängen wurde an denverschiedenen Standorten neu eingeführt. Viele andere wurden grundlegend überarbeitet undmodernisiert. Auch die Tatsache, dass die Studienerfolgsquote steigt, freut mich persönlichsehr. Denn das heißt nichts anderes, als dass ein Studium an einer unserer staatlichenFachhochschulen öfter zum erfolgreichen Abschluss führt, als in anderen Bundesländern. Undnicht zuletzt haben auch wir als Land unsere Hausaufgaben gemacht und unsere Zuschüsse fürBetrieb und Bau gesteigert. Ich denke, darauf können wir gemeinsam stolz sein.Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass unsere Fachhochschulen deutliche Fortschritte inSachen Internationalisierung und bei der Kooperation mit anderen Hochschulen wie mit derWirtschaft machen. Auch die Entwicklung beim Thema Technologietransfer ist aus Sicht desSSW positiv. All das ist schon deshalb sehr erfreulich, weil diese Dinge maßgeblich für dieZukunftsfähigkeit unserer Hochschulen sind. Und aus studentischer Sicht sind nicht zuletztauch die Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Studium und Familie oder bei der Vermittlung indie Wirtschaft zu nennen. Wenn es also um die Entwicklung unserer Fachhochschulen imuntersuchten Zeitraum geht, gibt es wirklich Anlass zur Freude.Aber wie schon angedeutet, gibt es auch einige Dinge, die wir gemeinsam mit unserenFachhochschulen verbessern müssen. Trotz der häufig eher technischen Ausrichtung arbeitenhier zum Beispiel noch immer zu wenige Frauen. Das mag sich stetig verbessern, doch mirpersönlich geht es noch deutlich zu langsam. Neben den erwähnten finanziellen Anreizenmüssen wir deshalb schauen, welche weiteren Maßnahmen uns hier voranbringen können.Ähnliches gilt für die Frage, wie wir unsere Bildungsangebote noch stärker für Menschen mitBehinderung öffnen. Denn die Tatsache, dass alle Fachhochschulen vielfältige Aktivitäten im 3Bereich der Diversity ergriffen haben, ist absolut zu begrüßen. Und doch habe ich den Eindruck,dass wir trotzdem noch deutlich mehr Menschen mit Behinderung zu einem Studiumermutigen können.Die genannten Kritikpunkte sind natürlich keine Kleinigkeiten. Aber wenn ich das Verhältniszwischen Land und Hochschulen insgesamt betrachte, habe ich gleichzeitig keinen Zweifeldaran, dass wir diese Herausforderungen auch gemeinsam lösen werden. Für den SSW ist undbleibt aber eins wichtig zu betonen: Auch wenn es unseren Fachhochschulen vergleichsweisegut geht, müssen wir sie in Zukunft noch stärker unterstützen.Nicht nur hier im Plenum sondern auch innerhalb der Koalition oder gegenüber denBetroffenen habe ich für meine Partei immer wieder betont, dass wir uns im GesamtbereichBildung nicht ausruhen dürfen. Denn unter anderem im Vergleich mit unseren Nachbarn imNorden, hinken wir bei Fragen der Ausstattung und der wirklich auskömmlichen Finanzierungvon Bildung deutlich hinterher. Keine Frage: Wir sind hier auf dem richtigen Weg. Denn dieErhöhung der Grundhaushalte, die Sanierungsvereinbarung mit der CAU oder die Aufstockungim Gesamtbereich Hochschulbau sprechen für sich. Aber für eine wirklich zukunftsfähigeBildungslandschaft müssen wir unsere Ausgaben auch und gerade im Fachhochschulbereichnoch weiter erhöhen. Wir werden uns also weiter in diesem Sinne einsetzen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html