Flemming Meyer: Wir wollen Kinder und Jugendliche noch stärker beteiligen
Presseinformation Kiel, den 16.12.2016Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 42 Bericht zur Umsetzung der Fortführung und Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendaktionsplans und Bericht zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen Drs. 18/4721 und 18/4722„Wir wollen Kinder und Jugendliche noch stärker beteiligen“Zwar ist die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ein Aspekt unseres Kinder undJugendaktionsplans, aber ich halte es doch für etwas unglücklich, dass beide Berichtezusammengelegt wurden. Ich denke, jeder für sich wäre eine Debatte wert gewesen.Unabhängig davon möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen, um mich für die sehrinformativen Berichte zu bedanken. Beide sind sehr umfassend und liefern einen wirklichguten Überblick über die kinder- und jugendpolitischen Aktivitäten im Land.Im Zusammenhang mit dem Bericht zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen freut michnatürlich, dass dieser auf eine Initiative des SSW aus dem Jahr 2002 zurückgeht. Aberunabhängig davon, wer welche Dinge auf den Weg gebracht hat, ist es einfach wichtig, dasswir uns regelmäßig mit den Themen Schutz und Förderung sowie Beteiligung von Kindern und 2Jugendlichen beschäftigen. Denn auch wenn wir hier in Schleswig-Holstein in mancherHinsicht Vorreiter sind, gibt es ohne Frage noch Luft nach oben.Regelmäßige Berichte über die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und über unserenAktionsplan sind für sich genommen schön und gut. Wenn sie im Anschluss in der Schubladeverschwinden, ist damit aber wenig gewonnen. Zum Glück zeigt die Erfahrung, dass es indiesem Bereich anders ist: Ganz offensichtlich stehen hier alle Parteien hinter einemeigenständigen Politikansatz für Kinder und Jugendliche. Und alle wollen diesen Ansatz auchaktiv weiterentwickeln. Das freut mich persönlich sehr. Denn der Vergleich mit anderenLändern zeigt, dass diese Einigkeit nicht selbstverständlich ist.Eins ist klar: Landespolitik ist nicht nur in der Verantwortung, wenn es um den Schutz vonKindern und Jugendlichen oder um ihre chancengerechte Bildung geht. Auch wenn Kinder undJugendliche angemessen beteiligt werden sollen, sind wir in der Pflicht. Natürlich mussPartizipation in erster Linie da gelebt werden, wo Entscheidungen direkt das Leben der jungenMenschen betreffen. Aber wir müssen zum einen die Rahmenbedingungen dafür schaffen,dass Kinder und Jugendliche vor Ort einbezogen werden können. Und wir müssen gleichzeitigdafür sorgen, dass Kinder so früh wie möglich Beteiligung erleben und erlernen und dieSpielregeln der Demokratie kennenlernen. Hier wollen wir natürlich auch in Zukunft anhandguter Beispiele werben und die nötigen Informationen und Hilfen zur Verfügung stellen.Aus dem Bericht zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen geht deutlich hervor, dass wirhier auf eine große Erfahrung zurückgreifen können. Ich denke insgesamt gesehen hatPartizipation den Stellenwert, der ihr zusteht. Und die gewählten Schwerpunkte: KommunaleBeteiligung, Beteiligung in Kindertageseinrichtungen, in der stationären Erziehungshilfe und inder Schule, sind aus Sicht des SSW absolut sinnvoll. Mir ist bewusst, dass es zum Beispiel bei 3der Beteiligung im öffentlichen Raum - und damit auf kommunaler Ebene - mitunter nochhakt. Das liegt oft einfach an der sehr kleinteiligen Struktur Schleswig-Holsteins. Aber mir istwichtig zu betonen, dass es deshalb nicht etwa um Verschärfungen der gesetzlichenGrundlagen oder um Sanktionen gehen kann. Wir alle müssen uns dafür einsetzen, dass denMenschen vor Ort noch bewusster wird, wie wichtig und wertvoll Kinder- undJugendbeteiligung ist. Mit Zwang kommen wir sicher nicht zu der Beteiligungskultur, die wiruns alle wünschen.Wenn wir uns beide Berichte vor Augen führen wird nicht nur deutlich, dass das LandSchleswig-Holstein die Belange seiner Kinder und Jugendlichen ernst nimmt. Es wird auch klar,dass wir unsere Verantwortung für gute Lebens- und Entwicklungsbedingungen und fürmöglichst gleiche Chancen auf Bildung nicht nur sehen, sondern dieser auch nachkommen.Das heißt allerdings nicht, dass wir hier nicht noch besser werden können.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html