Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
18.11.16
10:42 Uhr
B 90/Grüne

Rasmus Andresen zu einer Digitalen Agenda für Schleswig-Holstein

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 26 – Digitale Agenda für Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt der netzpolitische Sprecher Landeshaus der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Rasmus Andresen: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 501.16 / 18.11.2016


Unsere Wirtschaftspolitik muss neue Ideen fördern
Die Digitalisierung verändert unser Leben grundsätzlich. Die Art und Weise wie wir Nachrichten konsumieren, wie wir arbeiten, lernen, diskutieren oder an dem Leben von FreundInnen oder Verwandten teilhaben.
Dass was für alle persönlich gilt, hat natürlich auch für den Staat eine Konsequenz. Die Landesregierung arbeitet deshalb gemeinsam mit vielen Netzaktiven, der Wirtschaft und Wissenschaft an einer digitalen Agenda für unser Land. Dieser Prozess wird nicht von oben verordnet, sondern im Austausch mit vielen Menschen gestaltet. Das gilt bei- spielsweise auch für die Unterstützung von Barcamps und der Einbeziehung der Men- schen, die ExpertInnen für unterschiedliche Bereiche der Digitalisierung sind.
Ohne sie wird es nicht gehen. Wir haben in der Vergangenheit schon oft über digitale Infrastruktur wie Breitbandausbau und freies Wlan diskutiert. Schleswig-Holstein steht hier im bundesweiten Vergleich ganz gut da, es reicht aber natürlich noch nicht aus.
Digitalisierung ist viel mehr als Breitbandausbau. Ich möchte deshalb in der Debatte heute andere Aspekte erwähnen. Unsere Gesellschaft ist dabei, sich grundsätzlich zu verändern. Der geografische Standort rückt in den Hintergrund. Unternehmen können vom Strand aus arbeiten und für Behördengänge muss man nicht mehr zwingend ins Rathaus oder Finanzamt fahren. Das muss zukünftig alles online erledigt werden kön- nen.
Die größte Chance sehen wir in einer Neuausrichtung unserer Wirtschaftspolitik. Durch die Digitalisierung verändert sich die Arbeitskultur. Junge GründerInnen nutzen Fablabs und Co-Working-Spaces, um kreativ zu sein und Produkte zu entwickeln. Wir brauchen mehr kreative Räume, um Ideen entstehen zu lassen.

Seite 1 von 2 Dies gilt für den gesamten Bereich der Ausgründungen und erst Recht für IT-StartUps. In Städten wie Kiel und Flensburg entstehen aktive GründerInnenszenen. Flensburg liegt bei IT-Neugründungen inzwischen schon bundesweit auf Platz 15.
Es sind StartUps wie Groundkeeper, das zum Ziel hat, über eine App öffentliche Plätze, Wege oder die Natur gemeinschaftlich neu zu entdecken oder wiederzubeleben. Oder die Spiele App Kawaidas Journey, die über ihr Spiel das Leben eines Affen nachzeich- nen und Wissen über Tansania vermitteln will.
Dies sind nur zwei kleine Beispiele von sehr vielen Ideen, die es bei uns schon gibt. Wer Digitalisierung denkt, darf das Umfeld nicht vergessen. Wir wollen deshalb Kreativ- räume schaffen und GründerInnenzentren in allen Teilen des Landes fördern. Statt al- ter Strukturen, muss unsere Wirtschaftspolitik neue Ideen fördern.
Der zweite Bereich den ich erwähnen will ist Bildung und Medienkompetenz. In den kommenden fünf Jahren wird jede Schule mit einem Breitbandanschluss ausgestattet. Wir Grüne unterstützen die Forderung unserer Hochschulen für ein landesweites Wis- senschaftsnetz, um Wissensdaten schnell und unkompliziert von allen Hochschulen ei- nander zur Verfügung zu stellen.
Wir unterstützen unsere Hochschulen dabei, mehr Online Kurse einzurichten und alle ihre Vorlesungen an den Hochschulen in den kommenden Jahren zu streamen und somit ihr Wissen für alle zugänglich zu machen, so wie ich es aus Dänemark aus mei- nem Studium schon seit acht Jahren kenne.
Die guten Medienkompetenzprojekte, wie Ipad-Klassen oder E-Learning-Angebote von der Fachhochschule Lübeck, sind unterstützenswert und gehören ausgebaut. In diesen Wochen schreibt die Landesregierung an ihrem neuen Medienkompetenzkonzept. Der Offene Kanal wird dort gemeinsam mit Projekten an der Europauniversität Flensburg und der Fachhochschule Lübeck eine wichtige Rolle spielen, um Medienkompetenz mit- telfristig an allen Schulen zu etablieren.
Wir Grüne glauben, dass wir Schleswig-HolsteinerInnen von der Digitalisierung profitie- ren werden. Aber wir verstehen auch Menschen, die die Sorge haben, dass sie nicht zu den GewinnerInnen gehören werden.
Neben Datenschutzfragen wollen wir die Digitale Agenda des Landes dazu nutzen, über Veränderungen in der Arbeitswelt zu sprechen. Es darf niemand abgehängt wer- den.
Ich freu mich auf die Debatte zu den Punkten im Ausschuss, sobald der Aufschlag der Landesregierung da ist. Deshalb überweisen wir die Ideenskizzen von FDP und Piraten in den Ausschuss. Gern mit umfangreicher Anhörung.
***



2