Jette Waldinger-Thiering: Mit dem SHIBB stellen wir die Berufliche Bildung zukunftsfest auf
Presseinformation Kiel, den 17.11.2016Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 12 Ein Schleswig-Holsteinisches Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) auf den Weg bringen Drs. 18/4732 „Mit dem SHIBB stellen wir die Berufliche Bildung zukunftsfest auf“Die berufliche Bildung bekommt in meinen Augen längst nicht die Aufmerksamkeit, die sieverdient. Wir reden hier viel über frühkindliche Bildung, über Schule oder Abiturquoten. Aberüber unser hervorragendes System der Beruflichen Bildung sprechen wir so gut wie nie. Dabeikommen über zwei Drittel der jungen Menschen in Schleswig-Holstein auf dem Weg insArbeitsleben mit diesem System in Berührung. Noch dazu ist es international hoch angesehenund leistet einen ganz erheblichen gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Beitrag fürunser Land. Auch ohne große Debatten ist die Berufliche Bildung also alles andere als einRandthema. Sie ist vielmehr eine gleichwertige und unverzichtbare Säule unseresBildungswesens, die wir weiter voranbringen wollen.Wir alle wissen, dass gerade die vielen kleinen und mittleren Unternehmen hierzulande vonden gut ausgebildeten Fachkräften profitieren. Berufliche Bildung trägt also ganz konkret zur 2Zukunftssicherung vieler Unternehmen bei. Umgekehrt ist die anhaltend hohe Nachfrage nachgut ausgebildeten Fachkräften ein klares Zeichen für die Wertschätzung und Anerkennung derberuflichen Bildung. In der Folge stelle ich auch in Gesprächen vor Ort fest, dass dieserKarriereweg für immer mehr junge Menschen attraktiv ist. Insgesamt gesehen ist dieBedeutung der Beruflichen Bildung also ungebrochen. Und diese Tatsache freut michpersönlich sehr.Wir reden sehr oft über die Zukunft der Hochschulen, über neue Studiengänge und dieNotwendigkeit einer Akademisierung auf verschiedensten Feldern. Das ist vor demHintergrund des technologischen Fortschritts auch sehr wichtig. Ziel dieser Koalition ist esaber, Bildungschancen unabhängig vom Geldbeutel der Eltern sicherzustellen, und allen denfür sie bestmöglichen Abschluss zu ermöglichen. Das bedeutet eben nicht zwangsläufig undfür jeden ein Studium. Die gute Verzahnung von Theorie und Praxis im dualenBerufsausbildungssystem ist nach unserer Auffassung oft der bessere Ansatz, wenn wir jungeMenschen optimal auf ihr Berufsleben vorbereiten wollen.Die Digitalisierung und Globalisierung der Arbeitsprozesse bringt ganz ohne Frage gravierendeVeränderungen mit sich. Mitunter entstehen in relativ kurzer Zeit ganz neue Berufsfelder.Diese Dynamik stellt natürlich auch die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften vor immerneue Anforderungen. Vor diesem Hintergrund müssen Bildungsprozesse ständig angepasstund die Inhalte möglichst flexibel gestaltet und stetig weiterentwickelt werden. Gerade weildas System der Beruflichen Bildung also vor großen Herausforderungen steht, halte ich es fürunverändert wichtig, diesen Bereich weiter zu stärken.Unser Ziel ist deshalb, die Strukturen im beruflichen Bildungsbereich entsprechend effizientund schlagkräftig aufzustellen. Aus unserer Sicht muss die Berufliche Bildung in Zukunft noch 3anpassungsfähiger sein. Sie muss ganz einfach schnell auf die je nach Region und Berufssparteunterschiedlichen Bedarfe reagieren können. Deshalb wollen wir die fachlichen undpersonellen Ressourcen in einem eigenständigen Landesinstitut bündeln. Nach unsererEinschätzung sind hierfür zwei zusätzliche Stellen notwendig, für die wir uns auch im Rahmender Haushaltsberatungen einsetzen werden. Ich denke, ein solches Institut für BeruflicheBildung kann sich deutlich zielgerichteter um die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte, dieWeiterentwicklung der Beruflichen Schulen und die enge Zusammenarbeit mit demallgemeinbildenden Bereich kümmern. Und dass ohne Reibungsverluste undKompetenzgerangel und im Sinne einer Beruflichen Bildung von hoher Qualität.Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir nicht zuletzt mit Hilfe des SHIBB zu einem wirklichschlüssigen Gesamtkonzept kommen. Dieses Konzept muss die Berufliche Bildung mit dualerAusbildung und den weiteren Ausbildungsgängen an den beruflichen Schulen ebensoumfassen, wie die Fort- und Weiterbildung und den Übergang Schule-Beruf. Und ich freuemich, dass wir uns hier größtenteils einig darüber sind, welche Schritte wir auf dem Wegdorthin gehen müssen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html