Flemming Meyer: Umweltminister Habeck hat alles richtig gemacht
PresseinformationKiel, den 16.11.2016 Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 29A Bericht zur Geflügelpest Drs. 18/4881 „Umweltminister Habeck hat sofort alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet und hat die Öffentlichkeit sachlich aufgeklärt“Vor rund 10 Jahren hatten wir in Deutschland bestätigte Fälle von Vogelgrippe mit dem H5N1Erreger. Seinerzeit war die Verunsicherung deutlich zu spüren, wie mit einer solchen Lageumzugehen ist. Es wurden zwar Krisenstäbe eingerichtet und es gab seinerzeit auchNotfallpläne für solche Lagen, aber rückblickend können wir feststellen, dass man vielerortsnicht wirklich vorbereitet war. Ich rede hier nicht von Schleswig-Holstein, aber es wurdenFehler gemacht, Zuständigkeiten waren nicht geklärt und es gipfelte in gegenseitigenSchuldzuweisungen in der öffentlichen Diskussion. All das hat damals natürlich nicht dazubeigetragen, dass die Bevölkerung besonderes Vertrauen in die Schutzmaßnahmen hatte. Aberauch die Art und Weise der Berichterstattung hat damals nicht zu einer sachlichen Aufklärungbeigetragen.Nun haben wir wieder bestätigte Fälle der Vogelgrippe und ich stelle fest, es hat sich seit 2006vieles geändert. Mit der ersten Bestätigung des Vogelgrippevirus wurde hier bei uns im Land 2die Maschinerie in Gang gesetzt. Umweltminister Habeck hat sofort alle notwendigenMaßnahmen eingeleitet und hat die Öffentlichkeit sachlich aufgeklärt. Er hat über denErregertypen informiert, über die eingeleiteten Maßnahmen berichtet, ein Bürgertelefoneingerichtet und zusätzliche relevante Informationen auf der Homepage des MELUReingestellt. Hierfür möchte ich mich beim Minister bedanken, denn ich halte es für wichtig,dass in so einem Fall, gerade zu Beginn, ein unaufgeregter und sachlicher Umgang notwendigist, um die Bevölkerung zu informieren, damit es eben nicht zu Überreaktionen kommt.Seit dem ersten bestätigten Befund des Geflügelpest-Erregers ist klar, dass es sich hierbei umeine sehr aggressive Form des Virus handelt und es war nur eine Frage der Zeit, bis dieserErreger sich auch auf andere Teile des Landes ausbreitet – wie auch geschehen. Daher war esfolgerichtig, die Kreise und kreisfreien Städte mit ihren zuständigen Veterinärämternumgehend zu informieren, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Mittlerweile wurdeder Erreger in sechs Kreisen – Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Plön, Segeberg,Herzogtum-Lauenburg und der Hansestadt Lübeck – nachgewiesen. Die Veterinäre nehmenProben der Funde, die vom Landeslabor untersucht werden. Diese werden im bestätigtenVerdachtsfall anschließend vom Friedrich-Loeffler-Institut analysiert. Um die bestätigtenFundorte werden Sperr- und Beobachtungszonen eingerichtet. Per Erlass an die Kreise hat dasMinisterium die Aufstallung aller Geflügelbestände im Land veranlasst. DiesesAufstallungsgebot wird von den Kreisen in eigener Verantwortung so zügig wie möglichumgesetzt und gilt bis auf Weiteres. Zudem müssen die Biosicherheitsmaßnahmen strengeingehalten werden. Doch trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, wurde derGeflügelpestverdacht auch in einer Hühnerhaltungsanlage im Kreis Schleswig-Flensburgamtlich bestätigt, mit der Folge, dass alle 30.000 Tiere getötet werden mussten. Dies sindkeine schönen Bilder, aber es ist die einzige Möglichkeit den Erreger zu bekämpfen. Impfenstatt töten ist aus Sicht des SSW kein gangbarer Weg, um das Problem, zu lösen. Mit 3Impfungen werden die Tiere zwar geschützt, aber der Erreger wir dadurch nicht ausgemerzt.Die Tiere tragen den Erreger in sich und er kann weiter übertragen werden. Die Seuche istsomit kaschiert, bleibt aber weiter bestehen. Die Tötung infektionsverdächtiger Tiere ist eineharte Entscheidung – sie ist im gegebenen Fall aber unablässig. Auch wenn derTierseuchenfond, im Fall der Bestandsvernichtung, einspringt, kann dies nur eineAusgleichszahlung sein. Der entstandene Schaden ist so schnell nicht zu reparieren. Daher giltunsere besondere Aufmerksamkeit den Geflügelhaltern und -Züchtern im Land. Denn siebefinden sich jetzt in einer Situation, in der sie nicht wissen, inwieweit ihr Bestand von derSeuche unberührt bleibt. Für die Betriebe und die Familien ist dies eine sehr belastendeSituation.Die strengen Restriktionen und die damit verbundenen Maßnahmen, stellen alle Beteiligtenvor große Herausforderungen. Auf allen Ebenen wird derzeit auf Hochtouren gearbeitet. Dahergilt all denen unser Dank, die helfen, die Seuche einzudämmen und zu bekämpfen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html