Bernd Voß zum Bericht zur Geflügelpest
Presseinformation Es gilt das gesprochene Wort! TOP 29A Bericht zur Geflügelpest Dazu sagt der landwirtschaftspolitische Sprecher Landtagsfraktion der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Schleswig-Holstein Pressesprecherin Bernd Voß: Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 491.16 / 16.11.2016 Nur sofortiges und konsequentes Handeln kann Geflügelpest eindämmen. Ich danke dem Minister für seinen Bericht. Mein Dank geht ebenso an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Ministerium, in den Untersuchungslaboren, bei den Kreisve- terinärbehörden und an vielen anderen Stellen, die in diesen Tagen zum Teil erheb- liche Mehrarbeit leisten, und auch an all die Ehrenamtlichen, die ebenfalls im Einsatz sind, damit alles Notwendige getan wird, um die weitere Ausbreitung der Seuche einzudämmen. Wir haben bisher in Schleswig-Holstein noch keinen vergleichbar schwerwiegenden Fall des Auftretens der Vogelgrippe gehabt. Es ist gut, dass unsere Landesregierung so schnell die Dimension erkannt und sofort nach der Identifizierung des Erregers durch das Friedrich-Löffler-Institut die richtigen Schritte eingeleitet hat. Denn es handelt sich bei dem Virustyp H5N8, um eine besonders aggressive Varian- te der Vogelgrippe, die daher, wie der Minister bereits ausgeführt hat, auch als Ge- flügelpest bezeichnet wird. Wir wissen, wie schwierig die Situation vieler Geflügelhalter durch die Aufstallungs- pflicht ist. Aber die Einschätzung des Risikos, da unterstütze ich voll und ganz den Minister, ließ gar keine andere Wahl, als diese Entscheidung vom Dienstag vergan- gener Woche. Und auch die Einbeziehung kleinerer Betriebe in die besonderen Bio- sicherheitsmaßnahmen, die ab Freitag greifen werden, ist aus Vorsorgegründen nur vernünftig. Und ja, es ist auch ein Stück weit schizophren, wenn gerade die Betriebe, die artge- rechte Freilandhaltung betreiben, davon am härtesten betroffen sind. Es müssen Wege gefunden werden, bei längerem Andauern der Sperren und der Pflicht zur Seite 1 von 2 Aufstallung den Freiland, bzw. Ökostatus für die Betriebe zu sichern.Die Maßnahmen, die die Landesregierung konsequent und kurzfristig ergriffen hat, sind erforderlich gewesen und richtig. . Welche Ausmaße der Ausbruch einer Geflügelpest erreichen kann, dazu Beobach- tungen aus dem vergangenen Jahr in den USA: In den Geflügelhochburgen des Mitt- leren Westens der USA, vor allem in den Staaten Iowa und Minnesota, mussten im vergangenen Jahr mehr als 43 Millionen Hühner und Puten getötet werden. Die durchschnittliche Hühnerfarm hat in den USA 1,5 Millionen Hühner. Mit 30 Millionen getöteten Legehennen entsprach das etwa zehn Prozent der US-Eierproduktion. Vier Bundesstaaten hatten den Notstand ausgerufen.Die immer stärkere Konzentration der Tierhaltung, die im Geflügelbereich schon am weitersten fortgeschritten ist, stellt nicht nur ein Umweltproblem und ein Tierschutz- problem dar, sie birgt eben auch weitreichende Konsequenzen bei der Seuchenhygi- ene.Daher werden bei Ergründung der Ursachen auch die Wege in der sehr differenzier- ten Erzeugungskette betrachtet werden müssen.Aber wir müssen das anpacken, sonst ist das, was wir jetzt haben, und vielleicht, so hoffe ich jedenfalls, in einigen Wochen oder Monaten wieder abgeklungen sein wird, nur der Vorgeschmack auf kommende Probleme. *** 2