Jette Waldinger-Thiering: Wir müssen den Leuten die Angst vor der Globalisierung durch Transparenz nehmen
Presseinformation Kiel, den 16. November 2016Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-ThieringTOP 22, 23 & 30 Ostseebericht 2016 Drs. 18/4397, 18/4843, 18/4844 Wir müssen den Leuten die Angst vor der Globalisierung durch Transparenz nehmenDie Ostsee; ist mehr als nur endlose Weiten, goldene Sonnenuntergänge undbeschauliche Inseln. Sondern es ist vor allem eins: Nachbarschaft. Wir in Schleswig-Holstein haben diese Denkweise verinnerlicht und dies wird nicht nur im aktuellenOstseebericht der Landesregierung deutlich. Schleswig-Holstein ist ein aktiver Partnerin dieser Nachbarschaft und ist nicht müde, den Ball auch nach Rückschlägen wiederaufzunehmen. Das zeigt wieder, dass wir es wirklich ernst meinen mit unseremEngagement. Denn wir müssen uns bewusst machen, dass es auch in Zukunft, bei alldem Fortschritt, auch Rückschläge und Stagnation zu verzeichnen geben wird. Von 2Bedeutung ist ebenso, die Schleswiger-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinermitzunehmen, um der Angst vor der Globalisierung durch Transparenzentgegenzutreten. Fakt ist: die nationalen Herausforderungen im Ostseeraum sindbisweilen beachtlich, was die Zusammenarbeit natürlich auch beeinflusst. Dessensollten wir uns bewusst sein und mit dieser Tatsache sollte die Landesregierungfeinfühlig umgehen. Ich bin mir sicher, dass sie dies auch tun wird.Im Sommer haben meine Kollegen vom Europaausschuss und ich das 25. JährigeBestehen der Ostseeparlamentarierkonferenz in Riga gefeiert. In den 25 Jahren ist derKreis der Mitglieder weiter angewachsen, die Zusammenarbeit hat sich weiterprofessionalisiert. Und für die kommende Zeit gibt es noch viel zu tun. Ganzgrundsätzlich geht es darum, mehr Vergleichbarkeit zu schaffen um die Umsetzung inallen Regionen auch besser darstellen zu können. Mit den Ergebnissen aus derDarstellung kann dann konkret analysiert und weitergearbeitet werden. Von daher istes ganz entscheidend, die Informationen an den richtigen Stellen letztendlich auchzusammenzutragen. In Riga haben wir uns neben der Verstetigung derZusammenarbeit im Ostseeraum, im weitesten Sinne mit dem ThemaWirtschaftswachstum beschäftigt. Thematisch ist die Konferenz quasi direkt an unserParlamentsforum Südliche Ostsee angedockt, welches im Juni bei uns in Kielstattgefunden hat und sich mit dem forcieren des nachhaltigen Wirtschaftenauseinandergesetzt hat. Dabei ging es insbesondere um die Landwirtschaft undFischerei. Die Herausforderung besteht vor allem darin, die Sicherung derWertschöpfung herbeizuführen ohne allzu große Strukturbrüche vorzunehmen unddabei gleichzeitig die Umweltentwicklung weiter voranzutreiben. Gerade was die 3Umweltpolitik angeht, brauchen wir einander in und um den Ostseeraum. Deshalb istes absolut richtig, dass die Resolution auch Bezug auf das UN-Klimaschutzabkommennimmt. Nur gemeinsam können wir diese Ziele auch erreichen. Dieses Thema wird unsalso auch bei den kommenden Tagungen begleiten. Was uns als SSW dabeientscheidend ist, das Meer ins Zentrum der Aufmerksamkeit lenken, wenn wir überKlimaschutz reden. Ziel muss es sein, Schleswig-Holstein als eine echte maritimeModellregion mit Vorbildcharakter weiterzuentwickeln. Die Sicherheit auf See solltedabei eine ebenso große Rolle spielen, wie der Umweltschutz. Ich glaube an dieserStelle sollten wir als Land nicht mit Elan und Ehrgeiz zurückhalten. Wir sollten auf EU-Ebene dafür werben weitere, gerne auch längerfristige Projekte, in Anlehnung an das„Clean Baltic Sea Shipping“, auf den Weg zu bringen. Denn der Schutz des Meeres kannsich schließlich eher schlecht als recht, auf Projektbasis verstätigen. Wir sollten alsonicht zögern klar zu stellen, dass in Punkto Weiterentwicklung der integriertenMeerespolitik der EU ein Nachschlag beziehungsweise weiterer Aufschlag dringendnötig ist.Alles in allem ist im Ostseebericht ganz genau dargestellt, wie die Zusammenarbeit derLandesregierung mit unseren Nachbarn der Ostsee aussieht und was sie bezweckt. DasHandlungsfeld ist nahezu allumfassend und anspruchsvoll. Wir als Parlamentariersollten darauf achten, dass man sich auf dieser Position nicht ausruht. Denn um eineechte Vorreiterrolle Schleswig-Holsteins zu erwirken ist noch einiges an Wegstrecke zugehen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html 4