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11.11.16
11:40 Uhr
Landtag

Landtagspräsident Schlie: Grenzöffnung im November 1989 gehört zu den Sternstunden unserer Geschichte

Nr. 224 / 11. November 2016 S Sperrfrist: Sonnabend, 12. November, 13 Uhr

Landtagspräsident Schlie: Grenzöffnung im November 1989 gehört zu den Sternstunden unserer Geschichte
Drei Tage nach dem Fall der Berliner Mauer, heute (Sonnabend) vor 27 Jahren, öffnete sich auch eine der Grenzen zwischen Schleswig-Holstein und der DDR: der bis dato hermetisch geschlossene Übergang bei Roggendorf/Mustin. Ab mittags begrüßten tausende Bürger aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg die ostdeutschen Landsleute. An diesem historischen Datum enthüllten Landtagspräsident Klaus Schlie und der Ratzeburger Heimatbund heute und Geschichtsverein eine Informations-Stele zu den Ereignissen des 12. November 1989.
„Die Grenzöffnung und die Wiedervereinigung gehören zu den besonderen Sternstunden unserer Geschichte und zu den wichtigsten Ereignissen der deutschen Nachkriegszeit“, betonte Schlie. Viele könnten sich an den 12. November 1989 noch lebendig erinnern. An die jüngeren Genera- tionen könne man diese Erfahrungen zwar nicht direkt weitergeben. „Aber wir müssen es ihnen erzählen, erklären und bewusst machen, dass Geschichte kein abgeschlossener Prozess ist, sondern lebendige Verpflichtung, Fehler nicht zu wiederholen und wachsam zu sein gegenüber Unrecht und Unterdrückung“, unterstrich der Landtagspräsident. Dieser „zentralen Aufgabe unse- rer Zeit, Geschichte zu erklären“, komme der Heimatbund und Geschichtsverein mit der Aufstel- lung der Informations-Stele nach. Dem Verein sei maßgeblich zu verdanken, so Schlie, dass in Mustin an dieses wichtige deutsche Kapitel und dessen historische Bedeutung erinnert werde.
Auch für die heutige und zukünftige Zeit habe die Grenzöffnung Bedeutung, hob der Parlaments- präsident hervor. „Die Neugier aufeinander, das aufeinander Zugehen und das einander Anneh- men, das den November 1989 ganz besonders kennzeichnete, wünschte ich mir auch heute im Umgang der Deutschen miteinander und mit Menschen, die zu uns kommen“, sagte Schlie. „Mein tiefer Wunsch ist es, dass wir uns dieses Miteinander bewahren, ohne dass Mauern, Hass und Gewalt uns daran erinnern, was Menschen in einem Land eigentlich zusammenhält: Offenheit, Verständnis, Bereitschaft zum Zuhören und zur Diskussion, die Bereitschaft zum Konsens, ein unerschütterliches demokratisches Fundament und Mut zur Veränderung.“ 2

Neben dem Gedenkstein zur Deutschen Einheit, nahe Mustin an der ehemaligen innerdeutschen Grenze an der Bundesstraße 208, erinnert die Informations-Stele an die Grenzöffnung vor 27 Jah- ren. Unter dem Motto „Gegen das Vergessen“ möchte der Heimatbund für die deutsch-deutsche Vergangenheit sensibilisieren. Touristen und Einheimische sollen durch die Stele einen Einblick in die lauenburgische und mecklenburgische Regionalgeschichte erhalten. Sie informiert anhand von Bildern und Texten unter anderem über das Grenzsperrsystem der DDR, den Gebietsaustausch von lauenburgischen und mecklenburgischen Gemeinden auf der Grundlage des „Barber- Lyaschenko-Abkommens“ und die Zwangsumsiedelungen von Bewohnern im DDR-Grenzgebiet.