Flemming Meyer: Wir wollen auf allen Ebenen eine Sensibilisierung für den Tierschutz erreichen
Presseinformation Kiel, den 14.10.2016Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 49 Tierschutzbericht Schleswig-Holstein Drs. 18/4689 „Tierschutz ist eine gesellschaftliche Aufgabe, mit einem breiten und umfangreichen Spektrum. Diesem müssen wir uns immer wieder stellen, um eine Verbesserung des Tierschutzes zu erreichen.“Vorweg möchte ich den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Erstellungdieses ausführlichen Tierschutzberichts danken. Aus dem Bericht geht deutlich hervor, wieumfangreich die verschiedenen Aspekte des Tierschutzes sind. Zudem gibt er einen gutenÜberblick über die erreichten Fortschritte und wichtigen Maßnahmen, die hier bei uns im Landin den letzten Jahren getroffen wurden. Und ich denke, das was wir hier im Bereich desTierschutzes leisten, kann sich durchaus sehen lassen.Der Tierschutz ist heute ein wichtiger gesellschaftlicher Bestandteil. Die Einstellung zum Tierund der Umgang mit Tieren haben sich verändert. Vielen Menschen ist es heute nicht mehregal, wie mit unseren Tieren umgegangen wird. Es ist den Menschen nicht mehr egal wie Tiere 2gehalten werden, transportiert werden oder gekennzeichnet werden. Hier hat sich der Blick aufdie Tiere in den letzten Jahrzehnten gravierend geändert. Damit sind auch diegesellschaftlichen Erwartungen an Tierschutz gestiegen. Diese Haltungen, aber auch neuewissenschaftliche Erkenntnisse, wurden über die Jahre von der Politik aufgegriffen.Entsprechend wurde beispielsweise auch das Tierschutzgesetz auf Bundesebene geändert undden Anforderungen der heutigen Zeit angepasst.In Schleswig-Holstein haben wir im Januar 2015 das Gesetz zum Tierschutzverbandsklagerechtverabschiedet. Damit haben wir erreicht, dass anerkannte Vereine als Kläger gegen bestimmtetierschutzrelevante Genehmigungen, Erlaubnisse und Anordnungen Rechtsbehelfe einlegenkönnen. Dies entspricht der Staatszielbestimmung des Artikels 20a Grundgesetz undletztendlich wurde eine rechtliche Schieflage gerade gerückt. Heute stellen wir fest, dass vonSeiten der Vereine sorgsam und verantwortungsbewusst mit diesem Instrument umgegangenwird. Nichts anderes haben wir erwartet.Anfang des Jahres haben wir das Hundegesetz für Schleswig-Holstein auf den Weg gebracht.Dort haben wir unter anderem die Rasseliste gestrichen, weil sie bestimmte Hunde aufgrundihrer Rasse diskriminiert. Aber auch andere Aspekte des Tierschutzes wurden im Hundegesetzaufgenommen.Erwähnen möchte ich ausdrücklich den Runden Tisch „Tierschutz in der Nutztierhaltung“ der2013 vom MELUR ins Leben gerufen wurde. Dort werden in regelmäßigen Abständen und ineinem breiten gesellschaftlichen Dialog Tierschutzthemen erörtert. In verschiedenenArbeitsgruppen gehen Fachleute den unterschiedlichen Fragen des Tierschutzes nach. DieErgebnisse werden dem Runden Tisch vorgelegt und münden z.B. in gemeinsamenVereinbarungen oder Erlassen, die dann vom Ministerium weiter verfolgt werden.Die Arbeit des Runden Tisches ist ein hervorragendes Instrument, um die Aspekte derNutztierhaltung von allen Seiten zu beleuchten - sowohl unter fachlichen, ökonomischen undethischen Gesichtspunkten. Dieser breit angelegte Dialog gibt neue Einblicke und schafft in 3gewisser Weise auch Verständnis für die andere Seite. Dort werden Themen des Tierschutzeszielorientiert abgearbeitet.Gerade die Nutztierhaltung steht bei Fragen des Tierschutzes immer wieder im Focus derÖffentlichkeit. Umso mehr ist es für alle Beteiligten von Bedeutung, dass dieser Dialog geführtwird. In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Ernennung von Prof. Dr. Schallenberger, alsVertrauensmann für „Tierschutz in der Landwirtschaft“. Durch die Errichtung dieser Funktionwurde sozusagen eine Anlaufstelle für jedermann geschaffen, die sich mit Angelegenheitendes Tierschutzes in der Nutztierhaltung befasst. Laut Bericht wurde Prof. Dr. Schallenbergerbereits im ersten Jahr seiner Tätigkeit rund 500-mal in unterschiedlichster Form angesprochenund ist daraufhin aktiv geworden. Alle tierschutzrelevanten Fragestellungen wurdenaufgearbeitet. Diese Zahl verdeutlicht die Notwendigkeit einer solchen Anlaufstelle und Prof.Dr. Schallenberger gebührt außerordentlichen Dank für seinen enormen Einsatz.Tierschutz ist eine gesellschaftliche Aufgabe, mit einem breiten und umfangreichen Spektrum.Diesem müssen wir uns immer wieder stellen, um eine Verbesserung des Tierschutzes zuerreichen. Es ist aber auch notwendig, dass ein entsprechendes Verständnis dafür vorherrscht.Daher begrüßen wir die aktive Rolle, die auch von der Landesregierung aus geht, um auf allenEbenen eine Sensibilisierung für den Tierschutz zu erreichen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html