Jette Waldinger-Thiering: Rechtsmedizin stärkt die medizinische Bildung in Lübeck und Kiel
Presseinformation Kiel, den 13. Oktober 2016Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 18 Erhalt der Rechtsmedizin in Kiel und Lübeck Drs. 18/4422 „Rechtsmedizin stärkt die medizinische Bildung an beiden Standorten!“Die Situation im UKSH und die wirtschaftliche Lage der Hochschulen ist in mehr oder wenigergroßen Abständen Gegenstand hier im Plenum. Mehrfach wurde auch über die Rechtsmedizinund ihre Wirtschaftlichkeit debattiert. Man war sich einig, den Status-quo zu erhalten. So istes bis heute und mir ist bis dato auch nichts anderes bekannt. Mehr noch; die Aufgaben indiesem Bereich werden in der Neuordnung der Hochschulmedizin gesetzlich festgeschriebenund damit langfristig sichergestellt.Kriminalitätsbekämpfung, Forschung und das Vermitteln von Wissen sowie handwerklichesKönnen, all dies gehört zur tagtäglichen Arbeit der Rechtsmedizin in Kiel und Lübeck dazu. DieRechtsmedizin ist eine entscheidende Schnittstelle für so vieles. Medizin, Jura, Fakultäten,Kliniken und Polizeidirektionen – all dies vereint die Rechtsmedizin und bietet dabei vor allem 2für junge Menschen eine wertvolle Anlaufstelle. Hier können sie oft erstmals ihr erlerntes in diePraxis umsetzen und erfahrende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihr Wissenweitergeben. Eine echte Querschnittsaufgabe also. Dies ist nicht nur ein Mehrwert für dieStädte Kiel und Lübeck, sondern für das ganze Land. Eine Tatsache, die wir uns immer wiedervor Augen führen sollten. Klar ist auch, dass ein solcher Aufgabenbereich meistens keingewinnbringendes Modell darstellt. In Zeiten knapper Kassen, schmerzt dies natürlichbesonders. Jedoch sollte es im Interesse des Landes sein, diese so wichtige Schnittstelle alsVersorgungsauftrag für die Menschen zwischen Nord- und Ostsee zu erhalten. DieRechtsmedizin an den Standorten Kiel und Lübeck sollte dabei nicht als Konkurrenz zwischenden Standorten angesehen werden, sondern sollte vielmehr eine Ergänzung darstellen. ZweiStandorte die sich ergänzen, um jeweils das Beste für die Region herauszuholen. An diesem Zielgilt es festzuhalten.Und eins möchte ich noch einmal deutlich machen, wenn es darum geht, Strukturenverbessern zu wollen. Das bedeutet nämlich nicht, dass bei den Optimierungsprozessen nurharte betriebswirtschaftliche Maßstäbe angelegt werden dürfen, frei nach dem Motto, wassich nicht rechnet, fliegt raus. Hierbei gilt es auch die weichen Faktoren entsprechend zuberücksichtigen. Das ist für uns als SSW ein ganz entscheidender Punkt. Denn eineausreichende rechtsmedizinische Versorgung in unserem Land steht nicht nur im Interesseder Justiz und Polizei, sondern es stärkt vor allem die medizinische Bildung an beidenStandorten und bietet darüber hinaus ein weiteres Mehr an Infrastruktur in Schleswig-Holstein. Die Arbeit der Rechtsmedizin ist gefragt. Ich erinnere Sie in diesem Zusammenhangan die große fraktionsübergreifende Einigkeit, die Vertrauliche Sicherung von Tatspuren beisexualisierter Gewalt und anderen Gewaltdelikten stärken zu wollen. Um diesenparlamentarischen Willen mit Leben zu füllen, braucht es eine starke Rechtsmedizin. Wir vomSSW wollen uns auch weiterhin für eine solide Rechtsmedizin in Kiel und Lübeck einsetzen. 3Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html