Lars Harms: Das Land entlastet die Kommunen, damit sie investieren können!
Presseinformation Kiel, den 13. Oktober 2016Es gilt das gesprochene WortLars Harms TOP 26 Bericht zur Umsetzung des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes Drs. 18/4728 „Das Land entlastet die Kommunen, damit sie investieren können!“Der Bund stellt Schleswig-Holstein rund 99,5 Mio. Euro zur Verfügung, welchebesonders für finanzschwache Kommunen in unserem Land gedacht sind. All dies wirdim entsprechenden Gesetz geregelt und dazu hat die Ministerin gerade ausführlichberichtet. Dafür nochmals vielen Dank. Bildungseinrichtungen im ganzen Land wurdenzahlreich unterstützt. Die Kommunen im Land stehen also besser da, als noch voreinigen Jahren.Und auch die Förderungen nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz laufenjetzt an. In Kappeln sind schon die Sporthallen der Gorck-Fock-Schule und die dortigeGemeinschaftsschule saniert worden. Und insgesamt sind schon 20% der Fördermittel 2beantragt. Das erscheint auf den ersten Blick noch wenig, ist aber wahrscheinlich ganzeinfach zu erklären. In anderen Bundesländern hat man eine andere kommunaleStruktur mit größeren Gemeinden, die schnell selbständig entscheiden können. InSchleswig-Holstein haben wir Ämter oder Schulverbände, die über diese Maßnahmenentscheiden müssen. Hier treffen viele einzelne kleine Gemeinden mit höchstunterschiedlichen Interessen und finanziellen Möglichkeiten aufeinander. Und dieseunterschiedlichen Interessen lassen sich nicht immer schnell unter einen Hutbekommen. Die Kleinteiligkeit der kommunalen Struktur ist also auch hier wieder einHemmschuh, wenn es um Investitionen in die Zukunft geht. Trotzdem: Das Programmist attraktiv und lohnt sich für die Kommunen auch finanziell. Und es können nochAnträge bis 30.06.2016 gestellt werden. Für energetische Sanierungen undInvestitionen in die Bildungsinfrastruktur können 90% Zuschüsse eingeworbenwerden. Die Kommune selbst muss sich nur mit 10% an den Kosten beteiligen. Vor demHintergrund der durchaus sehr guten Einnahmesituation im kommunalen Bereich istdas noch einmal das Sahnehäubchen oben auf.Auch die Kommunen profitieren, wie andere staatliche Ebenen auch, von der stabilenWirtschaft und den zuverlässigen Steuereinnahmen. Zudem profitieren die Kommunenauch von einer Neuauflage des FAG, welches sich weitgehend auf den Stand von vor 40Jahren aufbaute. In 2012 betrugen die Ausgaben für den Kommunalen Finanzausgleichnoch etwas weniger als 1,2 Milliarden Euro. In 2017 werden jetzt schon über 1,7Milliarden Euro an die Kommunen gehen – mit stark steigender Tendenz. Eine Co-Finanzierung von 10% ist also für die kommunale Ebene ohne Schwierigkeiten möglich. 3Zudem hat das Land eine Integrationspauschale für die Kommunen beschlossen,welche es in dieser Form in anderen Ländern so nicht gibt. Die Mittel sollenOrientierungshilfen für Asylsuchende bieten und die Kommunen zusätzlich entlasten.Das Land übernimmt für die Dauer des Asylverfahrens und bis zur Entscheidung übereinen Asylantrag 90 Prozent der Kosten. Für Asylsuchende in den Kommunen, für dieder Bund keine Kosten übernimmt und die einen Anspruch nach demAsylbewerberleistungsgesetz haben, tragen Land und Kommunen die Kosten weiter imVerhältnis 70 zu 30. Ich finde das ist eine großzügige Ausstattung, die wir als Land denKommunen hier geben. Und das entlastet die Kommunen, damit sie investierenkönnen!Bildung, Integration und energetische Sanierung – und damit Kostensenkung - in alldiesen ganz entscheidenden Bereichen bietet das Land den Kommunen tatkräftigefinanzielle Unterstützung an. Und ein Baustein sind hier auch die günstigenInvestitionsmittel nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz!Sollten die Kommunen der Auffassung sein, dass Investitionen in die Schulen aufgrundder guten Bausubstanz nicht nötig sein, dann kann man eine andere Priorisierungvornehmen. Meine Wahrnehmung ist allerdings, dass nicht jede Schule eine Top-Bausubstanz hat. Deshalb ist unsere Schwerpunktsetzung bei Schulen und Kitasrichtig. Und auch die Schwerpunktsetzung, dass trotz hervorragenden zusätzlichenEinnahmen bei den Kommunen, darauf geachtet wird, dass finanzschwacheKommunen besonders berücksichtigt werden, ist richtig. Ich bin mir sicher, dass nochbis 30.06.2017 genügend Anträge eingehen werden und so das Programm vollausgeschöpft wird. 4Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html