Flemming Meyer: Wir sorgen für mehr soziale Gerechtigkeit und Fairness auf dem Arbeitsmarkt
Presseinformation Kiel, den 12.10.2016Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 06 Gesetz zur Entlastung des Mittelstandes in Schleswig-Holstein Drs. 18/4717 „Das was sie als überflüssige Bürokratie schrotten wollen, sorgt fürgeordnete und rechtssichere Verfahren. Der Gesetzentwurf den sie vorgelegt haben, ist unsozial und schützt unsere Betriebe nicht!“Auch nachdem der Gesetzentwurf der CDU ein ordentliches parlamentarisches Verfahrendurchlaufen hat, hat sich an unserer Kritik an dem Entwurf nichts geändert. Vieles von dem,was der Gesetzentwurf fordert ist bereits gängige Praxis. Dies betrifft beispielsweise dieBeteiligung von Kammern und Wirtschaftsverbänden bei Gesetzgebungsverfahren ebenso wiedie Integration von Flüchtlingen und Migranten in Ausbildung und Arbeitsmarkt. Mit dembreiten Bündnis wurden bereits frühzeitig alle politischen und gesellschaftlichen Ebeneneingebunden, um den Menschen nicht nur gute Lebensbedingungen, sondern auch eine 2berufliche Perspektive in unserem Land zu bieten. Wir machen das alles bereits und darum sindsolche Vorschläge für die Galerie.Maßgeblich für uns ist jedoch, dass der Gesetzentwurf rückwärtsgewandt ist, weil er in weitenTeilen den rechtlichen Zustand von vor 2013 wieder herstellen will.Unter dem Deckmantel des Bürokratieabbaus will die CDU das Tariftreugesetz aufheben, dasRegister zum Schutz fairen Wettbewerbs aufheben und das Landesmindestlohngesetzaufheben. Darüber hinaus sollen das Denkmalschutzgesetz, das Sparkassengesetz, dieGemeindeordnung, das Gesetz über die kommunale Zusammenarbeit sowie das Schulgesetzgeändert werden.Liebe CDU, um das mal klar zu stellen, nicht alles was mit bürokratischem Aufwand verbundenist, ist ein Bürokratiemonster oder gar überflüssig. Das was sie in ihrem Entwurf streichenwollen – Tariftreuegesetz, Landesmindestlohngesetz und das Registers zum Schutz fairenWettbewerbs – sorgt bei uns im Land für mehr soziale Gerechtigkeit und Fairness auf demArbeitsmarkt. Damit stellen wir sicher: dass künftig nur die Unternehmen Zuschläge füröffentliche Aufträge erhalten dürfen, die nachweislich entsprechende Tariflöhne oder einenMindestlohn zahlen und soziale als auch ökologische Mindeststandards einhalten,unzuverlässige Unternehmen identifiziert und in ein Register eingetragen werden, damit diesenicht von öffentlichen Aufträgen profitieren und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer inlandeseigenen Betrieben, öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen sowieZuwendungsempfänger künftig einen fairen und existenzsichernden Lohn bekommen.Ich kann den Entwurf daher nur so verstehen, dass die CDU es für unnötigenBürokratieaufwand hält, dass mit den bestehenden Gesetzen beispielsweise unsere ÖPNV-Betriebe und die dortigen Angestellten, bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen, vor einem 3ruinösen Wettbewerb geschützt werden. Dem muss ich entschieden entgegenhalten. Das wasdie CDU anzubieten hat, ist keine Alternative. Es würde dazu führen, dass im Bus-ÖPNV keineTarifverträge mehr einzuhalten wären. Das würde für viele mittelständischeVerkehrsunternehmen zu einem Aus führen, mit entsprechenden Auswirkungen für dieAngestellten. Deshalb empfehle ich der CDU, fragen sie mal die Angestellten, die Ihren Jobbehalten durften, als ein neuer Betreiber den Bus-ÖPNV übernommen hat. Fragen sie mal dieReinigungskraft, dessen Chef in Sachen Arbeitssicherheit und Tariflohn nachbessern musste,um öffentliche Aufträge bekommen zu können. Aber das kommt ihnen scheinbar nicht in denSinn.Mit ihrem Gesetzentwurf macht die CDU deutlich, dass sie den Blick nach vorn verloren hat.Das was sie als überflüssige Bürokratie schrotten wollen, sorgt für geordnete und rechtssichereVerfahren. Der Gesetzentwurf den sie vorgelegt haben, ist unsozial und schützt unsereBetriebe nicht!Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html