Jette Waldinger-Thiering: Heute können Pädagogen auf anschauliche Medien zu fast allen Themen zugreifen
Presseinformation Kiel, den 12.10.2016Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 15 Entwicklung einer OER-Strategie Drs. 18/4163 „Medienrecherche und Medieneinsatz gehören mittlerweile einfach zum Arbeitsalltag in der Schule dazu!“Manche Kinder lernen am besten mit Karten, andere mit Videos und wieder andere klicken sichdurch unterschiedliche Texte. In der Wissensvermittlung spielen heutzutage Anschaulichkeit undAktualität eine große Rolle. Die Zeiten von Schullandkarten, einfarbigen Vervielfältigungen undunleserlichen Kopien sind wohl endgültig vorbei. Die Landesregierung hat in Sachen medialerVersorgung der Schulen enorm viel geleistet. Medienrecherche und Medieneinsatz gehörenmittlerweile einfach zum Arbeitsalltag in der Schule dazu! Heute können Pädagogen aufanschauliche Medien zu fast allen Themen zugreifen.Jeder Schüler, jede Studentin verfügt über Ressourcen. Diese zu erkennen und an sie anzudocken,ist die Herausforderung moderner Pädagogik. Dabei helfen moderne Medien, denn sieermöglichen in nie gekannter Weise das Selbststudium sowie individualisiertes und vernetztes 2Lernen. Darum ist es notwendig, dass sie frei verfügbar sind, so dass im Extremfall jede Schülerinund jeder Schüler in einer Klasse mittels des eigenen Mediums lernen kann, es imGruppenunterricht oder zuhause weiter zu nutzen. Ein audio-Sprachkurs ist in der Regel abernicht unter 40 bis 50 Euro zu haben, so dass er den Kindern begüterter Eltern vorbehalten bleibt.Darum ist der Zugang zu kostenfreien Medien von immenser Bedeutung; und genau das meintschließlich OER. Freie Lern- und Lehrmittel sind nicht an eng begrenzte Lizenzen gebunden, wiedie berühmten Klassensätze im Schulbuchbereich.Allerdings ist die Qualitätskontrolle nach meiner Auffassung noch nicht befriedigend gelöst. Vorallem, wenn es um die Weitergabe selbst erstellter Medien geht, die inzwischen massenhaft aufYoutube hochgeladen werden. Einige Videos sind wirklich ausgesprochen hilfreich; anderestellen schlichtweg die Fakten falsch dar. Nur, weil etwas medial vermittelt wird, muss das nichtautomatisch heißen, dass das entsprechende Medium sachlich richtig und pädagogisch geeignetist. Wir benötigen also weiterhin professionelle Pädagogen, die Studierende und Schülerinnenbei der Vermittlung unterstützen. Die Lehrkräfte werden in Schleswig-Holstein entsprechendgeschult. Die Landesregierung unterstützt das, in dem sie sich als Schirmherrin für OERengagiert.Eine weitere offene Frage betrifft die Speicherung. Wenn jede Hochschule bzw. jede Schule einenDatenpool aufbaut, werden die Materialien - datentechnisch gesehen - versteckt und auf dieseWeise doch wieder exklusiv. Hier müssen wir ansetzen. Darum unterstütze ich den Vorschlag, dieMaterialien im bestehenden System der Mediathek zugänglich zu machen. Nur so werdenwirklich einfache Recherchemöglichkeiten ermöglicht.Freie Lern- und Lehrmaterialien beschränken sich nicht nur auf die Schule. Die Fachhochschule inLübeck nutzt OER. Für die Bereiche Weiterbildung und beruflichen Bildung ist das wegweisend. 3Ich setze daher auch darauf, dass die anderen schleswig-holsteinischen Hochschulen dieLübecker Erfahrungen nutzen werden.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html