Lars Harms: Absolut richtig, den Personalkörper zu erweitern
Presseinformation Kiel, den 22. September 2016Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 19+35 Krankenstand in den Justizvollzugsanstalten & Vergütung für Mehrarbeit Drs. 18/4183, 18/4361, 18/4556 „Es ist absolut richtig, den Personalkörper zu erweitern“Die Situation in Bezug auf den Krankenstand in den Justizvollzugsanstalten im Land, isternst zu nehmen. Die Zahlen sind bisweilen deutlich höher, als man das für einenDurchschnittswert erwarten würde. Zudem sind viele Mitarbeiterinnen undMitarbeiter längerfristig erkrankt. Und natürlich macht sich ein hoher Krankenstandauch an der einen oder anderen Stelle bemerkbar, so wie in jedem anderen Betriebauch. Personelle Engpässe kommen vor. Es ist auch kein Geheimnis, dass es generellnicht ganz einfach ist, entsprechendes Personal zu finden. Das ist nichts Neues. 2Dazu muss man auch sagen, dass es bei den jeweiligen Anstalten doch auch erheblicheUnterschiede in Bezug auf den Krankenstand zu verzeichnen gibt. In der Antwort derLandesregierung, zur bereits erwähnten Großen Anfrage, wird deutlich, dass derKrankenstand in der JVA Neumünster etwa höher ist, als der in der JVA in Itzehoe oderetwa der JA in Schleswig. Nichtsdestotrotz belastet der hohe KrankenstandMitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie auch Gefangene gleichermaßen. Schichtdienst,Beaufsichtigung und Administration, all diese Dinge gilt es in den verschiedenenEinrichtungen tagtäglich zu bewerkstelligen, 365 Tage im Jahr. Zweifelsfrei eineanspruchsvolle Tätigkeit, die auch der Gesundheit einiges abverlangt. Von daher ist esabsolut richtig, dass die Ministerin vor geraumer Zeit ein entsprechendesGesundheitsmanagement auf den Weg gebracht hat. Dieses Programm wurde seit2012 kontinuierlich erweitert und umfasst neben Schulungen, auch Impfungen undSportangebote.Was sich simpel anhören mag, gestaltet sich in der Praxis zunehmend komplex. Denndie Gründe für mangelnde Vitalität und Motivation sind vielschichtig. Wer längerfristigerkrankt ist, dem nützt auch die beste Prävention nichts. Diese Tatsache gehört zurWahrheit dazu. Das Gesundheitsmanagement ist ein vernünftiges Programm. Doch soehrlich muss auch die Opposition sein, die Ministerin in Person ist weder eineWunderheilerin noch eine Zauberfee. Zudem sei noch einmal gesagt, dass derKrankenstand auch bei anderen Beamten im Land hoch ist. Hohe Fehlzeiten findenauch außerhalb der Justiz statt. Das soll jetzt keine Beschönigung darstellen, jedoch giltes, die Situation in den Einrichtungen auch einmal in Perspektive zu setzen. 3Grundsätzlich gilt es in allen Bereichen der Justiz, das Beste für Mitarbeiterinnen undMitarbeiter zu erreichen. Dazu gehören auch mehr und vor allem renovierteRäumlichkeiten, in den Anstalten. Dies wurde durch ein umfassendesSanierungsprogramm vorangetrieben. Und auch Tariferhöhungen gehören dazu, wiesie bereits in der jüngsten Vergangenheit umgesetzt wurden. Zudem wurdenUntersuchungen durchgeführt, welche die Strukturen in den Einrichtungen genauerbeleuchten, und aus denen dann konkrete Maßnahmenvorschläge erfolgt sind. Es giltalso, das große Ganze im Blick zu behalten, um wie bereits gesagt, aufunterschiedlichen Ebenen, eine Optimierung im Sinne der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter zu erlangen. Und dies tut die Ministerin vehement, seit 2012.Zudem muss man an dieser Stelle einmal anerkennend zur Kenntnis nehmen, dass imVergleich zu vielen anderen Bundesländern, der Krankenstand in den Einrichtungendoch moderat ist. Brandenburg hatte 2015 etwa einen Krankenstand von über 16Prozent, in NRW sind gar 17-18 Prozent nicht unüblich. Hinzu kommt: DieBelegungsquote in den JVAs in Schleswig-Holstein ist vergleichsweise niedrig, derPersonalschlüssel bundesweit gesehen überdurchschnittlich hoch. Zudem hat sich dieMinisterin einen modernen Strafvollzug auf die Fahnen geschrieben, der dieResozialisierung klar in Fokus stellt und diesen auch mit deutlichen Maßnahmenumsetzt. Dass man mit einer solchen Liberalisierung nicht nur Freunde gewinnt ist klar,doch das Ziel muss immer sein, den jeweils Einzelnen zu stärken, Perspektiven zubieten und somit eine ehrliche Integration in unsere Gesellschaft zu ermöglichen. Diesist gewiss ein langfristiges Ziel, welches jedoch nur gelingen kann, wenn derPersonalschlüssel stimmt. Von daher ist es absolut richtig, den Personalkörper zu 4erweitern. Wir vom SSW begrüßen die von der Ministerin angekündigte Aufstockungdes Personals ausdrücklich. Und auch diese Maßnahme zeigt wieder, dass die Justiz beiunserer Ministerin in besten Händen ist.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html