Lars Harms: Schwerpunkte sind Bildungs-, Sozial-, und Kulturpolitik - wir bringen Schleswig-Holstein weiter
Presseinformation Kiel, den 21. September 2016Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 9+10+45+50 Haushaltsberatungen 2017 Drs. 18/4355 ua „Die Lage unseres Landes zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dieser Weg wird weiter verfolgt – darauf können sich die Menschen verlassen!“Das bisschen Haushalt, das macht sich schon von allein. So lautet es betont fröhlich, ineinem bekannten deutschen Schlager. Wer ein Blick in die Haushaltsbücher des Landeswirft, der merkt schnell, dass es eben doch nicht mal eben so von alleine geht. Und einsolider Haushalt hat auch nicht besonders viel mit Glück zu tun, wie es von der einenoder anderen Stelle in der Opposition gerne propagiert wird. Zufall und Glück habenkeinerlei Auswirkungen auf die Haushaltsführung. Sondern ein tragfähiger Haushaltist vor allem eins: Gute Planung. Und die haben wir von der rot-grün-blauen Koalitionwieder einmal bewiesen. Der Haushalt zeichnet sich vor allem durch Kontinuität aus.Durch die Rücknahmen des Schwarz-Gelben Streichkonzerts haben sich viele politisch 2wichtige Bereiche nun von diesen Kahlschlägen langsam erholt. Das gilt vor allem imKultur- und Minderheitenbereich. Die Wege, die wir 2012 gegangen sind, führen nunnach und nach zu den Früchten unserer Arbeit!Kernpunkt der Küstenkoalition ist zweifelsfrei die Bildung, von der Kita bis zurVolkshochschule. Von den Universitäten bis zu den Grundschulen. Und auchGedenkstätten gehören für uns als SSW ganz klar zum Bildungsangebot in Schleswig-Holstein dazu. Was neben den fortlaufenden Investitionen im Bildungsbereichhinzukommt, ist der Zuschuss für alleinerziehende Mütter, Väter oder auch für Eltern,die ihr Kind in eine Kindertagesbetreuung oder bei einer Tagesmutter in Obhut geben.Pro Kind steht ab dem kommenden Jahr ein Zuschuss in Höhe von 100 Euro monatlichzur Verfügung. Das Ziel für uns vom SSW ist dabei klar: Gleiche Startchancen für alleKinder. Bildung darf unserer Meinung nach kein Kostenfaktor sein. Von daher ist dasKrippen-Geld eine konkrete Maßnahme, die Familien in unserem Land auch tatsächlichentlasten wird. Und die Zahlen belegen eindeutig, dass über 90 % der Kinder ab dreiJahren ein Betreuungsangebot nutzen. Bei den Kindern unter drei Jahren sind esimmerhin mehr als 30 %. Und die Entwicklung in den letzten Jahren spricht eineeindeutige Sprache. Diese Betreuungsangebote sind unmissverständlich Dreh undAngelpunkt im Alltag vieler junger Familien in Schleswig-Holstein. Sie gilt es zuunterstützen.Ja, und da mag mancher einwenden, dass durch die Sozialstaffel – die ja auch vomLand mit getragen wird – schon viele richtig arme Familien eine Unterstützung hattenund somit diese Familien schon ihre Kinder kostenlos in eine Kita schicken konnten. 3Aber was ist mit denjenigen, die zwar wenig bis durchschnittlich verdienen und nichtauf Sozialstaffeln angewiesen sind. Haben sie nicht auch das Recht darauf, durch denStaat unterstützt zu werden. Haben diese Leistungsträger der Gesellschaft nicht aucheinen Anspruch darauf, dass ihre Kinder eine Unterstützung bekommen. Wir von SSWund als Küstenkoalition sagen ganz klar: Ja, auch die Kinder von Normalverdienernmüssen unterstützt werden. Das ist kein Luxus, sondern eine dringendeNotwendigkeit!Und diese Unterstützung der Normalverdiener sollte auch nicht durch die Kommunenmit höheren Kita-Beiträgen wieder abgeschöpft werden. Schließlich haben dieKommunen und Träger erhebliche Summen durch das Land für Betriebskosten undSprachförderung bekommen. Noch in 2010 betrug die Förderung des Landes hierfür 76Millionen Euro jährlich. In 2017 werden es 185 Millionen Euro sein. Das Land gibt, wo eskann und unterstützt sowohl die Familien als auch die Kommunen und Träger.Auch im Schulbereich wird investiert. Die Mittel für die Schulsozialarbeit werdenfortgeführt und das qualitative Niveau wird somit auch im kommenden Jahraufrechterhalten. Zudem wird das Land mehr Lehrerinnen und Lehrer beschäftigen. Wirlassen somit an die 1.500 Stellen zusätzlich im System als ursprünglich geplant. Wirstehen zudem kurz davor, eine Unterrichtsversorgung von 100% zu erreichen. Fürdieses Ziel wollen wir uns auch weiterhin einsetzen.In den letzten Jahren haben wir Lehrerstellen geschaffen, die die Vorgängerregierungabgeschafft hätte. Wer heute, wie CDU und FDP, den Abbau des Unterrichtsausfallspropagiert, war sich noch vor einigen Jahren nicht zu schade, bei Lehrerstellen kürzen 4zu wollen. Das eine ist was man fordert, und das andere ist, was man dann tatsächlichauch tut, wenn man regiert. Und wirklich getan für die Bildung hat schwarz-gelbnichts! Wir sind es, die die Anzahl der Lehrerstellen erhöht haben. Wir sind es, dieLehrer an den weiterführenden Schulen finanziell gleich behandeln. Und wir sind es,die die Lehrerausbildung an den Hochschulen endlich so strukturiert haben, dass dieseauch der Lebensrealität entspricht. Nach dem das alles gemacht wurde und manvonseiten der CDU festgestellt hat, dass rot-grün-blaue Politik im Bildungsbereich dochnicht so verkehrt ist, ruft nun der Spitzenkandidat der CDU eine verstärkteHinwendung zur Bildungspolitik aus. Suprise, suprise! Bleibt nur abzuwarten, ob dieUnion bei dem ganzen hin und her um die Bildung, nicht auch noch einSchleudertrauma erleiden muss.Wir von der Küstenkoalition reden nicht nur über die Bildungspolitik, wir fördern sieauch. Dazu zählt auch der Hochschulbereich, welcher nicht nur unsere Lehrerinnen undLehrer im Land ausbildet, sondern auch zahlreiche andere zukünftige Akademiker. Imvergangenen Wintersemester, waren mehr als 57. 000 Studierende an einerHochschule in Schleswig-Holstein eingeschrieben. Für das jetzt anstehendeWintersemester, werden wieder an die 10.000 Studierende ihr Studium bei uns imLand beginnen. Die Zahlen unterscheiden sich daher kaum von denen in denvergangenen Jahren. Ein Studium in Schleswig-Holstein bleibt also weiterhin beliebt!2016 haben wir die Grundfinanzierung der Hochschulen um 10 Mio. Euro erhöht. Fürdas kommende Jahr wird der Betrag um 5 Mio. Euro nochmals aufgestockt. Für 2018und 2019 sind weitere Erhöhungen geplant. Die Finanzierung wird also kontinuierlichverbessert und verstetigt. 5Zudem wurde bereits das Sondervermögen für den Hochschulbereich auf den Weggebracht. Darüber hinaus ist für das kommende Haushaltsjahr eine Aufstockung imBereich der Hochschulmedizin von rund 1,3 Mio. Euro vorgesehen. Die Besoldungs- undTariferhöhungen gehören selbstredend zum Gesamtpaket dazu. Die Bildungspolitik inSchleswig-Holstein wird fortschreitend ausgebaut und den jeweiligenHerausforderungen entsprechend angepasst. Bildung ist eine ganz entscheidendeInvestition, an der wir auch in Zukunft festhalten werden. Und dabei bleibt es!Und auch die Kultur gehört selbsterklärend dazu. Denn Kultur ist Bindeglied für sovieles. Kultur fördert Identität, Kreativität, Wissen und Toleranz. Es ist für uns vom SSWdaher völlig klar, dass der Kulturetat kein Sparposten ist. Wir wollen daher für daskommende Haushaltsjahr 20.000 Euro zusätzlich für die Gedenkstätten ausgeben, umdiese wichtigen historischen Lernorte mit Leben zu erfüllen und weiterzuentwickeln.Auch das Wikinger Museum Haithabu wird für insgesamt 3,4 Mio Euro saniert. DieArbeiten sind längst im vollen Gange, damit das Museum ab 2018 wieder gänzlich fürseine zahlreichen Besucher geöffnet werden kann. Das ist auch gut so, denn Schleswig-Holstein steht zu seiner Geschichte.In dieser Legislaturperiode wurde bereits Vieles auf den Weg gebracht. Dazu gehörtetwa die Auseinandersetzung mit der Politik der Nachkriegszeit hier im Landtag, dieModernisierung der Gedenkstätten, die Vorbereitungen zum Jubiläum anlässlich desKieler Matrosenaufstandes, das Auseinandersetzen mit Extremismus sowie auch die70-Jahr-Feier zum Bestehen des Landes. All dieses gehört zu einem modernen 6Bundesland dazu und dafür nehmen wir von rot-grün-blau auch gerne Geld in dieHand. Was natürlich nicht bedeutet, dass Zukunftsfragen ausgeschlossen werden. ImGegenteil, der Blick in die Vergangenheit ist fest mit den Gedanken und Ideen für dieZukunft verknüpft.Natürlich ist die Gleichung mit der Zukunft immer auch mit etwas Unbekanntemverbunden. Das gilt insbesondere für die zu uns kommenden Flüchtlinge. Wir könnennicht genau wissen, wie viele es sein werden. Doch wir sind in Schleswig-Holstein aufalle Eventualitäten sehr gut vorbereitet und haben in vielen Arbeitsbereichen wertvolleErfahrungen machen können. In der Tat haben wir die Zahlen in der Vergangenheitsehr hoch eingeschätzt. Das vergangene Jahr hat ja auch gezeigt, dass dies klug war.Auch wenn die Zahlen der Flüchtlinge jetzt wieder zurückgehen, ist dies keine Garantiedafür, dass es so bleibt. Wir müssen also weiterhin vorsichtig planen und mit Dingenrechnen, von denen wir heute noch nicht wissen, ob sie kommen und wie sie sichauswirken. Und wir müssen verstärkte Anstrengungen unternehmen, dass diejenigendie jetzt da sind auch gut integriert werden. Wir haben da schon gute Anfängegemacht. Aber wir müssen über Jahre noch am Ball bleiben und hier dann auch richtigGeld in die Hand nehmen.Was auch niemand weiß, ist wie das Wetter im kommenden Jahr werden wird. Wasbanal klingen mag, ist eine bisweilen sehr ernste Angelegenheit. Wir alsregierungstragende Fraktionen haben daher den Klima- und Küstenschutz besondersim Auge und werden hier auch weiterhin investieren. Zum Schutz von Natur undMensch. Und das heißt dann auch, dass man ein nachhaltiges Naturschutzgesetz 7beschließt, wie wir es getan haben. Und das heißt dann auch, dass wir diePlanungsgrundlagen dafür schaffen, dass wir die Windenergie so weiterentwickeln,dass alle etwas davon haben. Das ist bisweilen im Einzelfall schwierig, aber auch hierzeigen wir als Küstenkoalition, dass wir mit den Menschen vor Ort gemeinsamLösungen finden können und wollen!Ein anderes Thema sind die noch abstrakteren Gefahren, denen auch wir in Schleswig-Holstein ausgesetzt sind. Wir stärken die innere Sicherheit und das schon seit 2012. Sowurden Landespolizei und Verfassungsschutz besser ausgestattet. Personell sowieauch materiell. Gleiches gilt für die Gerichte. Wir sind im Land gut aufgestellt.Nichtdestotrotz bleibt es die derzeit wohl größte Herausforderung, was ja auch schonganz zu Anfang dieser Tagung ausführlich debattiert wurde. Dabei gilt es wachsam zusein und vorausschauende Politik zu machen. Auch das kostet Geld, aber für uns ist dieinnere Sicherheit nicht verhandelbar. Die Ausstattung von Polizei undVerfassungsschutz muss top sein und auch im Justizbereich dürfen wir nichtnachlassen. Das ist kein Plädoyer für eine massenhafte anlasslose Überwachung derBürger oder gar für massive Verschärfungen der Sicherheitsgesetze. Sondern wirwollen, dass innerhalb der gegebenen rechtlichen Rahmenbedingungen, die dieStrafverfolgung ohne Schwierigkeiten ermöglichen, ohne die Bürgerrechte massiveinzuschränken, unsere Polizei, unser Verfassungsschutz und unsere Justiz maximalhandlungsfähig sind.Wir als Küstenkoalition sind haushaltstechnisch nicht nur am Flicken, im Gegensatz zuunseren Vorgängern. Denn schließlich geht es auch um eine langfristige Perspektive 8für das Land, bis mindestens 2030. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr einmilliardenschweres Infrastrukturmodernisierungsprogramm, IMPULS genannt, auf denWeg gebracht. Wir haben die Ärmel hochgekrempelt und wollen den Sanierungsstauendlich angehen und minimieren. Zudem ist im IMPULS-Paket auch Platz für neueInvestitionen, im Umfang von 115 Mio. Euro. Zum Beispiel für kommunale Sportstätten,klimaneutrale Liegenschaften und den Ausbau der Barrierefreiheit.Nun haben Sie gehört, welche Schwerpunkte es bei uns gibt und sie haben gehört, dasswir all dies machen können, weil wir eine vorausschauende Planung machen und weilwir unseren Haushalt sparsam führen. Wir haben nämlich nicht so viel Geld, wie vonmanch einem immer suggeriert wird. Betrachtet man den Anstieg derSteuereinnahmen und die Einsparungen des Landes aufgrund von niedrigen Zinsen, sosind die Steuereinnahmen von 2010 bis 2017 um etwas mehr als 3 Milliarden Eurogestiegen. Die Zinszahlungen sanken im gleichen Zeitraum um 360 Millionen Euro.Insgesamt steht das Land somit in 2017 auf der Einnahmeseite rund 3,4 Milliarden Eurobesser da als noch 2010. Allerdings muss man natürlich auch die andere Seite derMedaille sehen. Tarifsteigerungen, Versorgungsausgaben, Beihilfeausgaben,Kommunaler Finanzausgleich, flüchtlingsbedingte Ausgaben, gesetzlichvorgeschriebene Sozialausgaben und Ausgaben für Betriebskosten im Kita-Bereichstehen dem mit knapp 2,35 Milliarden Euro entgegen. Dazu kommt dann noch derAbbau der Neuverschuldung, der allein in 2017 mit 1,25 Milliarden Euro zu Bucheschlägt. Insgesamt somit 3,5 Milliarden Euro unabwendbare Aufwendungen, die 3,4Milliarden Euro Mehreinnahmen entgegenstehen. Es ist also mitnichten so, dass wir 9aus dem Vollen schöpfen können! Für politische Wünsche gibt es nur dann Spielräume,wenn wir einen soliden Haushalt führen und das tun wir!Wir als Küstenkoalition werden uns auch weiterhin den wichtigen Herausforderungen,die auch viel Geld kosten werden, stellen. Und wir zeigen mit unseren Schwerpunktenin der Bildungs-, Sozial-, und Kulturpolitik, dass wir das Land weiterentwickeln wollen.Und die heutige Lage unseres Landes zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. DieserWeg wird weiter verfolgt – darauf können sich die Menschen verlassen!Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html