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20.09.16
17:24 Uhr
Piratenpartei

Dr. Patrick Breyer: "Land beutet hunderte junge Menschen als unbezahlte Praktikanten aus" #6Piraten

PRESSEMITTEILUNG Christian Lewin Pressesprecher Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Tel.: 0431-988-1603

Kiel, 20.09.2016



Dr. Patrick Breyer: "Land beutet hunderte junge Menschen als unbezahlte Praktikanten aus"
Wie die PIRATEN jetzt aufdecken, hat das Land Schleswig-Holstein seit 2014 hunderte von Praktikanten bis zu sechs Monate beschäftigt, ohne ihnen eine Vergütung zu zahlen. Wie die Antwort der Landesregierung auf eine Piratenanfrage zeigt, verfügten über einhundert der unbezahlten Praktikanten sogar über eine Berufsausbildung oder einen Studienabschluss. Dazu der Abgeordnete der PIRATEN, Dr. Patrick Breyer:
?Meine Anfrage hat einen erschreckenden Missbrauch von Praktika durch höchste Regierungsbehörden in Schleswig-Holstein aufgedeckt: Junge Menschen werden systematisch für unbezahlte Praktika ausgebeutet, selbst wenn es sich um voll ausgebildete Arbeitskräfte handelt.
Diese Praxis führt das Mantra dieser Regierung von ?guter Arbeit? ad absurdum und dürfte in vielen Fällen auch gesetzwidrig sein. Wir PIRATEN fordern ein Ende eines derartigen Missbrauchs von Praktika: Schleswig-Holstein sollte Absolventen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder abgeschlossenem Studium nicht mehr als Praktikanten beschäftigen, freiwillige Praktika auf höchstens drei Monate begrenzen und Praktikanten eine angemessene Vergütung von mindestens 300 Euro monatlich zahlen.
Auch Studenten, die im Rahmen ihres Studiums Praktika zu absolvieren haben, müssen endlich einen Anspruch auf Zahlung einer angemessenen Vergütung bekommen. Praktikanten dürfen nicht länger als kostenlose Arbeitskräfte ausgebeutet werden!?
Piratenfraktion im Postadresse: http://www.piratenfraktion-sh.de Schleswig-Holsteinischen Landtag Postfach 7121 fraktion@piratenfraktion-sh.de Düsternbrooker Weg 70 24171 Kiel Twitter: @fraktionSH 24105 Kiel Tel.: 0431 – 988 1337 Hintergrund: Die Praktika-Richtlinie der Länder sieht für Berufspraktikanten nur eine Maximalvergütung vor, für sonstige Praktikanten gibt es keinerlei Anspruch auf Bezahlung. Das Mindestlohngesetz gilt für die meisten Praktika nicht. Es gibt sogar unverständliche Hürden: In der Piratenfraktion absolviert derzeit eine Studentin ein Pflichtpraktikum und darf nach den einschlägigen Bestimmungen nicht bezahlt werden. Im Einklang mit Forderungen der DGB-Jugend regelt die Praktikantenrichtlinie des Bundes weitere Schutzvorkehrungen und Mindeststandards für Praktikanten bei Bundesbehörden. Im Land gibt es keine vergleichbare Richtlinie, die Landesregierung will sie auch nicht einführen. Nach einer EU-Umfrage haben 74% der Befragten schon einmal ein Praktikum gemacht, 60% ohne Bezahlung.
Antwort der Landesregierung im Volltext http://www.piratenfraktion-sh.de/wp-content/uploads/2016/09/drucksache-18- 4582.pdf
Praktika-Richtlinie der Länder http://www.nlbv.niedersachsen.de/download/109198
Forderungen der DGB-Jugend http://www.boeckler.de/pdf/pm_2011_05_04_praktikumreport_kurz.pdf
Praktikantenrichtlinie des Bundes http://www.bmi.bund.de/RundschreibenDB/DE/RdSchr_20141219_1.pdf?__blob =publicationFile
Meinungsumfrage zu Praktika http://ec.europa.eu/public_opinion/flash/fl_378_en.pdf
Ansprechpartner: Patrick Breyer - MdL, Telefon: 0431-988-1638 Christian Lewin - Pressesprecher, Telefon: 0431-988-1603