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22.07.16
12:59 Uhr
B 90/Grüne

Rasmus Andresen zur Medienkompetenzförderung und zum Rundfunkbeitrag

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 27 – Medienkompetenzförderung sichern, Düsternbrooker Weg 70 Rundfunkbeitrag stabil halten 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Dazu sagt der medienpolitische Sprecher Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de Rasmus Andresen: www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 356.16 / 22.07.2016


Das Ziel ist, alle Kinder und Jugendlichen mit Angeboten zu erreichen
Debatten über Rundfunkbeiträge werden oft sehr aufgeregt geführt. Es ist gut, dass wir anlässlich des Piraten-Antrags sachlich über Rundfunkpolitik sprechen können.
Wir Grüne halten es für falsch, die Rundfunkabgabe zu senken. Es ist ja bereits abseh- bar, dass sie in den nächsten Jahren beispielsweise aufgrund von Pensionsverpflich- tungen wieder angehoben werden muss. Wir treten dafür ein, dass die Rundfunkabga- be stabil gehalten wird.
Unabhängig davon, wie die Debatte um die Rundfunkabgabe ausgeht, gibt es eine wei- tere wichtige Baustelle. Durch die Umstellung auf DVB-T2 fallen ab 2017 keine Anbie- terabgaben mehr ab. Das hat auch direkte Konsequenzen für unsere Medienanstalt und andere Projekte wie der Offene Kanal.
Lassen Sie es mich deutlich sagen. Diese Kürzungen kommen auf uns zu, ohne dass wir im Land dies so gewollt hätten. Trotzdem müssen wir daraus das Beste machen.
Wir wollen diesen Umbruch nutzen, um unsere Medienkompetenz insgesamt neu auf- zustellen. Denn wenn man ehrlich ist, muss man sagen, dass wir im Land zwar viele tol- le Projekte haben, aber diese bisher auch nicht ausreichen. Die Medienkompetenz ist vernachlässigt worden. Die Diskussion wurde lieber über unsinnige Netzsperren ge- führt.
Seit der letzten Bestandsaufnahme hier im Parlament im Jahr 2010 sind sechs Jahre vergangen. In dieser Zeit ist viel passiert. Mediennutzung und die Möglichkeiten mit Smartphones zu kommunizieren haben sich komplett verändert. Exemplarisch ist bei- Seite 1 von 2 spielsweise das Spiel Pokemon Go, das sich in rasender Geschwindigkeit verbreitet hat, am Tag der Zulassung war es quasi in aller Munde und man muss nur in Flensburg am Hafen oder in Kiel im Schrevenpark joggen um festzustellen wie es unser Kommu- nikationsverhalten verändert. Die Geschwindigkeit, mit der neue Ideen auf den Markt kommen zeigt, dass Politik dort nicht hinter her kommt.
Dass durch Facebookveranstaltungen plötzlich Tausende ungebetener Gäste bei Pri- vatpartys auftauchten oder dass sich peinliche Urlaubsbilder plötzlich beim Chef oder der Klassenlehrerin auf dem Rechner wiederfanden, sind weitere Beispiele. Medien- kompetenz ist deshalb kein Randthema.
Wir wollen die AkteurInnen, die jetzt schon unterschiedliche und gute Angebote vorhal- ten, stärker miteinander vernetzen. Wir wollen, dass alle Generationen von Medien- kompetenzprojekten profitieren. Beispielsweise auch, um ältere Menschen fit fürs Inter- net zu machen.
Ein klarer Schwerpunkt wollen wir auf Schulen und Jugendeinrichtungen legen. Wir wollen bspw. das Projekt Media Matters an der Europauniversität Flensburg auf alle Schulen des Landes ausgedehnt wird. An den Hochschulen gibt es gute Ansätze, bei- spielsweise auch an der Christian-Albrechts-Universität oder der Fachhochschule Lübeck.
Medienkompetenz ist für alle Schulen und auch Kitas relevant. Wir werden Projekte nicht sofort flächendeckend umsetzen können, aber unser Ziel ist es, alle Jugendlichen und Kinder mit Angeboten zu erreichen.
Medienkompetenz bedeutet für uns Grüne sowohl technisches Know-how darüber wie man beispielsweise Videos erstellt und Technik funktioniert. Gleichzeitig ist Medien- kompetenz aber auch Verbraucherschutz. Durch Zunahme von Smartphones oder Tab- lets stellen sich massive Fragen beim Datenschutz. Viele Menschen verunsichert dies.
Für uns ist deshalb wichtig, dass wir die Kompetenzen vom Landesdatenschutzzentrum und der Verbraucherzentrale miteinbeziehen. Die Verbraucherzentrale Schleswig- Holstein arbeitet als digitaler Marktwächter bundesweit. Diese Kompetenzen müssen wir stärker nutzen.
Die beste Medienkompetenz ist, wenn die BürgerInnen selbst Medien ausprobieren können. Wir unterstützen deshalb, wenn BürgerInnen selbst Fernseh-, Hörfunk- und In- ternetangebote gestalten und sich direkt am Meinungsbildungsprozess beteiligen kön- nen. Deshalb ist und bleibt der Offene Kanal sehr wichtig.
Wir stehen bei der Medienkompetenz vor Umbrüchen. Wir sagen hier ganz deutlich, dass es mit uns nur eine Zustimmung zum Staatsvertrag gibt, nachdem das Medien- kompetenzkonzept verabschiedet wurde und erste Elemente im Haushalt 2017 veran- kert worden sind.
Eine Lücke bei der Medienkompetenz wird es nicht geben. Darauf können sich alle Ak- teurInnen verlassen.
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