Flemming Meyer: Tarifgerechtigkeit im ganzen Land bedeutet für mich die Einführung eines Norddeutschen Tarifverbundes
Presseinformation Kiel, den 21.07. 2016Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 24 HVV Beitritt Drs. 18/4298 „Tarifgerechtigkeit im ganzen Land bedeutet für mich die Einführung eines Norddeutschen Tarifverbundes“Als Minister Meyer Ende letzter Woche verkündet hat, wie viel Geld Schleswig-Holstein aus denRegionalisierungsmitteln bekommen wird, war das eine gute Nachricht für den ÖPNV im ganzenLand. Durchschnittlich 30 Mio. Euro mehr stehen uns bis zum Jahr 2031 zur Verfügung, als in denvergangenen Jahren. Dazu kommt die Deckelung der Stations- und Trassenpreise, die dieAusgaben des Landes begrenzen werden. Das schafft Planungssicherheit für einen langenZeitraum. Zu diesem hervorragenden Ergebnis beglückwünschen wir Minister Meyer, der dies fürunser Bundesland ausgehandelt hat. Ebenso ist der von Minister Meyer ausgehandelte „KielerSchlüssel“ ein Erfolg, weil die Verteilung der Regionalisierungsmittel dadurch künftig gerechterwird. All dies kommt unserem Land zugute. 2Auch wenn die Mittel künftig steigen werden, sind sie nicht endlos. Die Wunschliste ist lang.Daher ist es wichtig, sich genau zu überlegen, in welche Projekte und Maßnahmen das Geldgesteckt werden soll. Eines ist hierbei aber klar, alles was dem ÖPNV dient, ist gut für dieMenschen im Land und die haben wir im Blick.Wenn wir erreichen wollen, dass mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und stattdessen dieAngebote des ÖPNV stärker nutzen, dann müssen wir den ÖPNV attraktiver machen.Attraktivität schaffen wir durch Qualitätsverbesserungen. Dazu gehören Pünktlichkeit der Züge,bessere Fahrgastinformationen und mehr Komfort. Das ist aber nicht für lau. Das kostet Geld.Minister Meyer hat bereits ankündigt, hierfür rund ein Drittel der Mittel aufzuwenden.Darüber hinaus fließen die Gelder in Infrastrukturprojekte wie beispielsweise „S21“ und „S4“ oderauch die Reaktivierung der Strecke Geesthacht-Nettelnburg. Auch die Verbindung Kiel-Lübecksoll verbessert werden und es ist geplant zwischen Itzehoe und Brunsbüttel einen Schnellbuseinzusetzen.Soweit so gut. Wenn wir über Verbesserungen bestehender Verbindungen sprechen, dann redenwir über Verbesserungen die bei den Menschen im ganzen Land ankommen. Soll heißen, wirsetzen uns dafür ein, dass Berufspendler, Studierende oder Menschen in besonderenLebenslagen künftig stärker berücksichtigt werden. Damit meine ich beispielsweise, dass wirBerufspendler berücksichtigen wollen. Hier möchte ich gerne auf die vielen Menschen hinweisen,die sich Tag für Tag auf den Weg nach Sylt machen und keinen besonderen Tarif nutzen können.Diese Menschen müssen wir auch im Blick haben. Dort hat man keine Alternative zum Zug.Aber auch auf anderen Kurzstrecken pendeln Berufstätige täglich. Diese Menschen können wirdurch die Einführung besonderer Tickets entlasten und es kommt allen zugute.Gleiches gilt, wenn wir über ein Semesterticket sprechen. 3Dies sind meines Erachtens die ersten Schritte, die wir auf den Weg bringen können, um eineTarifgerechtigkeit im ganzen Land hinzubekommen. Doch Tarifgerechtigkeit im ganzen Landbedeutet für mich, die Einführung eines Norddeutschen Tarifverbundes. Daher ist es gut undrichtig, dass wir mit unserem Antrag die Bitte an die Landesregierung richten, dahingehendGespräche mit Hamburg und Niedersachsen aufzunehmen.Bereits in vorherigen Debatten zum ÖPNV habe ich darauf hingewiesen, dass zusätzliche Mittelimmer wieder Begehrlichkeiten jeglicher Art wecken. Daher ist es aus Sicht des SSW wichtig, dasswir genau schauen, wo und wie wir die Regionalisierungsmittel einsetzen. Deshalb müssen wirmit möglichen zusätzlichen Projekten wohlüberlegt umgehen. Aber ich denke, wir sind aufeinem guten Weg, von dem die Menschen im ganzen Land letztendlich etwas haben.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html