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10.06.16
18:21 Uhr
SPD

Kirsten Eickhoff-Weber zu TOP 39+56: Die Zukunft Schleswig-Holsteins liegt in den Händen von Fachkräften!

Es gilt das gesprochene Wort!


Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html



Kiel, 10. Juni 2016


TOP 39 + 56: Fachkräftesicherung aktiv gemeinsam gestalten / Horizonte öffnen, Chancen erkennen, Möglichkeiten aufzeigen – Fachkräfte willkommen heißen (Drs. 18/4274, 18/1732 und 18/4283)



Kirsten Eickhoff-Weber:
Die Zukunft Schleswig-Holsteins liegt in den Händen von Fachkräften!


Nach 2014 liegt jetzt der aktuelle Umsetzungs- und Monitoring-Bericht der Fachkräfteinitiative vor. Dem Minister und seinem Haus danken wir dafür. Der Bedarf an Fachkräften mit Berufsausbildung steigt rasant. Und das ist einfach zu erklären, die geburtenstarken Jahrgänge gehen Jahrgang für Jahrgang in Rente und machen viele Arbeitsplätze frei. Der Minister hat die Zahlen genannt: Nach dem, was wir heute voraussehen können, droht 2030 eine Fachkräftelücke von rd. 100.000 ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 85.000 mit einer beruflichen und rd. 12.000 mit einer akademischen Ausbildung. Damit diese Fachkräftelücke nicht entsteht, hat die Fachkräfteinitiative „Zukunft im Norden“ die richtigen Weichen gestellt.
Getragen wird „Zukunft im Norden“ von 23 Partnern aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft, Kommunalverbänden, Bundesagentur für Arbeit und dem Handwerk. Ihnen allen ist zu danken für den ganzheitlichen Ansatz und das zielorientierte Miteinander, aus dem 130 erfolgreiche Einzelmaßnahmen entstanden sind. 2



Im Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung und Weiterbildung laufen die Fäden des Netzwerks zusammen. Dank des professionellen Monitorings können spezielle Fragen geklärt und die Bedeutung unterschiedlicher Themen bewertet werden. Die Erkenntnisse können direkt in das Netzwerk zurückgeleitet werden.
Das Geheimnis des Erfolgs ist aber das direkte Beratungsangebot an Menschen, das handfeste Zugehen auf die Betriebe, sind die Ideen aus der Praxis für die Praxis.
Mit Blick auf den Fachkräftemangel – und die ersten Auswirkungen sind bereits Realität – wissen wir, wir brauchen mehr Qualifizierung. Frühkindliche Bildung, gute Schulen, Ausbildung, Studium und Fort- und Weiterbildungsangebote. Da investieren wir richtig in Schleswig-Holstein. Denn Investitionen in Bildung ist die Investition in unsere Zukunft. Wir leben zudem in einer technisch immer komplexeren, in einer digitalisierten Welt. Bildungsministerin Britta Ernst hat daher das Thema „Lernen in einer digitalen Gesellschaft“ zu Recht zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht.
Ausbildung und Arbeitsmarkt müssen zusammen passen. Es muss gelingen, die Tradition der dualen Ausbildung zukunftsfähig und attraktiv zu gestalten. Eine duale Berufsausbildung ist eine sichere Grundlage für ein gelingendes Berufsleben! Hier liegt eine besondere Verantwortung bei den Ausbildungsbetrieben. Allen, die Ausbildungsplätze anbieten, gilt unser Dank, denn sie eröffnen mit ihren Angeboten jungen Menschen Zukunftsperspektiven. Hier ist die Wirtschaft, ist das Handwerk ständig gefordert, Standards im Sinne guter Arbeit während der Lehre sicher zu stellen. Die Betriebe sichern mit guter Ausbildung auch ihre eigene Zukunft und die der Wirtschaft insgesamt.
Die Integration von Geflüchteten und jungen Menschen mit „holperigen“ Bildungswegen sind eine besondere Chance und Herausforderung. Hier brauchen wir Unterstützung für die Ausbilder und in den regionalen Berufsbildungszentren. Wir können und wollen es uns nicht leisten, dass junge Menschen ohne Ausbildung bleiben. Daher haben wir uns mit viel Überzeugung für die Jugendberufsagenturen eingesetzt.
Auch denjenigen, die ihre Berufsausbildung in anderen Ländern, in anderen Kulturen gemacht haben, müssen wir die Wege eröffnen, als Fachkräfte hier zu arbeiten. Anerkennung von 3



Ausbildung, Weiterqualifizierung, Spracherwerb. Da gibt es eine Menge zu tun, da gibt es eine Menge Möglichkeiten.
Fachkräfte ausbilden, Fachkräfte gewinnen ist der eine Teil, der andere ist es, Fachkräfte zu binden. Da sind die Unternehmen gefragt, mit guter Arbeit und fairen Löhnen, mit innerbetrieblicher Aus- und Weiterbildung, mit Entwicklungs- und Aufstiegschancen. Aber auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt es noch einiges zu tun. Meine Kollegin Serpil Midyatli hat dies heute Morgen bereits ausführlich dargestellt.
Und nicht zuletzt sind auch die Kommunen gefragt mit attraktiven Wohnungen, mit guten Angeboten für Familien, für Kinder und zu pflegende Angehörige, mit Kultur und Freizeitangeboten, mit moderner Infrastruktur und einer Grundversorgung, die den Menschen Sicherheit gibt. Denn Lebensqualität ist ein Standortfaktor. Im Rahmen der Landesentwicklungsstrategie 2030 werden wir uns diesem Thema intensiv widmen. Denn wir wissen, Wirtschaft wird nur da gedeihen, bleiben oder sich ansiedeln, wo ausreichend Fachkräfte ausgebildet werden und auch leben wollen.