Flemming Meyer: Was die CDU hier macht, ist Politik nach Tagesgeschehen
Presseinformation Kiel, den 10.06. 2016Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 35 Einsatz von Entflechtungsmitteln für die Sanierung von Kreisstraßen Drs. 18/4260 „Angesichts des vorhin genannten Antrages der CDU, ist mir nicht ganz klar, was sie will. Will sie den ÖPNV stärken und weiter ausbauen oder sollen jetzt mehr Gelder in die Unterhaltung und die Sanierung der Straßen fließen? Beides geht nicht.“Es ist noch gar nicht lange her – es war die März-Tagung des Landtages – als wir einen Antrag derCDU-Fraktion zur Sicherung und Stärkung der Mobilität im ländlichen Raum diskutiert haben.Darin hat die CDU klare politische Forderungen formuliert und der Tenor des Antrages war: DerÖPNV in Schleswig-Holstein im ländlichen Raum muss stärker und weiter als bisher mit Bussenund Bahnen ausgebaut werden. Soweit so gut.Für den SSW steht fest, ÖPNV und SPNV sind in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein einwichtiger Teil der Daseinsvorsorge. Wir wissen, dass der Einsatz dies aufrecht zu erhalten geradeim ländlichen Raum und vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung eine große 2Herausforderung ist. Sowohl für das Land als auch für die Kreise und Gemeinden. Daher ist füruns wichtig, dass wir alles daran setzen, dass die Menschen bei uns im Land auch in Zukunft denÖPNV nutzen können, damit sie mobil sind. Damit gewährleisten wir die kulturelle und sozialeTeilhabe und schaffen für viele Menschen die Voraussetzung für ihre Existenzsicherung. Diesaufrecht zu erhalten und wenn möglich zu verbessern ist ein politisches Ziel, dass wir uns zuBeginn der Legislaturperiode gesetzt haben.Heute liegt uns ein Antrag der CDU vor, der unter anderem die Forderung an die Landesregierungrichtet die Entflechtungsmittel wieder mit einem klaren Schwerpunkt von mindestens 70:30 fürdie Unterhaltung und Sanierung der kommunalen Straßen einzusetzen.Angesichts des vorhin genannten Antrages der CDU, ist mir nicht ganz klar, was sie will. Will sieden ÖPNV stärken und weiter ausbauen oder sollen jetzt mehr Gelder in die Unterhaltung unddie Sanierung der Straßen fließen? Beides geht nicht. Was die CDU hier macht, ist Politik nachTagesgeschehen.Klar ist aber, dass beide Aspekte miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. Dennein funktionierender ÖPNV ist nur machbar, wo es auch eine entsprechende sichereVerkehrsinfrastruktur gibt und dafür muss das Straßen- und Schienennetz aufrecht gehaltenwerden. Und das machen wir. Aber das kostet Geld und hier kommt der Bund ins Spiel.Wie wir wissen, ist die Zukunft der Regionalisierungs- und Entflechtungsmittel derzeit nochungeklärt. Diese Situation ist aus Landessicht so nicht hinnehmbar, denn wir brauchen klareRegelungen, wie wir auch nach 2019 Verkehrs- und ÖPNV-Projekte bei uns im Land realisierenkönnen. Daher bitten wir die Landesregierung sich auf Bundesebene für eine dauerhafte,verlässliche und auskömmliche Finanzierung für Verkehrs- und ÖPNV-Projekte einzusetzen.Wir brauchen tragfähige, verlässliche und auskömmliche Nachfolgeregelungen für dieauslaufenden Entflechtungs- und Regionalisierungsmittel. Zu Letzteren hat es bereits konkreteEmpfehlungen – den Kieler Schlüssel – gegeben, die wir als SSW auch sehr begrüßt haben. Doch 3leider ist das ganze politisch ins Stocken geraten. Das soll uns aber nicht davon abhalten, an denbereits erreichten Einigungen festzuhalten.Unterm Strich ist festzuhalten: Bevor wir nicht genau wissen, wie viel Geld uns am Ende desTages für ÖPNV, SPNV und Verkehrsinfrastruktur wirklich zur Verfügung steht, können wir keinevollmundigen Versprechen in alle Richtungen abgeben.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html