Flemming Meyer: Mit der bestehenden Personaldecke sind die Aufgaben schwer zu erbringen
Presseinformation Kiel, den 10.06. 2016Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 32 Landesbetrieb Straßenbau/Verkehr aufgabengerecht ausstatten Drs. 18/4252 „Nach 2018 stehen wir vor den großen Herausforderungen, wie wir die planerischen Voraussetzungen und Begleitungen schaffen wollen“Bereits in der April-Sitzung des Landtages haben wir uns mit der personellen Ausstattung desLBV befasst und im Finanzausschuss hat Staatssekretär Nägele zur Personalsituation im LBVberichtet. Hierzu liegt uns auch der Umdruck 18/5846 vor, der einen guten Überblick vermitteltüber die aktuelle Situation.Es ist festzustellen, dass derzeit in allen Bereichen der Bauwirtschaft ein Fachkräftemangelvorherrscht. Dies trifft natürlich auch den LBV. Diesbezüglich ist festzustellen, dass sich dieSituation im öffentlichen Dienst generell schwerer darstellt, als in der freien Wirtschaft. Es istschwieriger qualifiziertes und fachkundiges Personal zu akquirieren. Die Vermutung liegt dahernahe, dass der öffentliche Dienst aufgrund seiner leistungs- und tarifgebundenenGehaltsstrukturen wenig attraktiv ist. Ein weiterer Aspekt, der auch ausschlaggebend sein kann,ist die derzeitige Situation die sich durch das Personaleinsparkonzept für den LBV darstellt. Das 2Einsparkonzept sieht einen Stellenabbau in der Straßenbauverwaltung von insgesamt 98 Stellenvor im Zeitraum von 2014 bis 2020. Im gleichen Zeitraum erreichen 216 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter das Pensions- bzw. das Rentenalter. Bis 2020 ist also eine deutliche Personalkürzungzu verzeichnen. Da stellen sich natürlich auch potentielle Bewerber die Frage, inwieweit sich diesauf die Arbeitsbelastung auswirkt.Im Finanzausschuss, hat Staatssekretär Nägele hierzu berichtet, dass der geltendePersonalabbaupfad bis 2017 umgesetzt wird. Die Situation im LBV hat er so beschrieben, dass esdort im Moment keine Luft gebe, aber es gebe auch keine Not, die aktuellen Aufgaben mit demvorhandenen Personal zu bewältigen - trotz anwachsender Investitionsaufgaben. Das ist gut.Aber wie geht es nach 2017 weiter? Wir setzen voraus: Die bisherigen Aufgaben bleibenbestehen. Dazu kommen die großen Verkehrsprojekte, die weitergeplant werden müssen - A20mit der westlichen Elbquerung oder die Hinterlandanbindung der Fehmarnbelt-Querung.Darüber hinaus kommt das Infrastrukturmodernisierungsprogramm – IMPULS. Auch fürMaßnahmen zur Sanierung der Verkehrsinfrastruktur brauchen wir genügend Personal.Es kristallisiert sich heraus, dass wir nach 2018 hier vor einem Problem stehen. Mit derbestehenden Personaldecke sind die Aufgaben so nicht zu erbringen. Wir müssen uns Gedankenmachen, inwieweit der Stellenabbaupfand beim LBV nach 2018 noch einzuhalten ist. Angesichtsder bevorstehenden Aufgaben, müssten alle Fraktionen gemeinsam darüber beraten, ob diegenerelle Forderung des Stellenabbaus wirklich umsetzbar ist.Oder es müssten Überlegungen unternommen werden, in welchem Umfang und für welcheAufgaben es am sinnvollsten ist, externes Personal und Expertise einzukaufen. Gleichwohlzeichnet sich bereits in den letzten Jahren ab, dass Ingenieurbüros bei den vergebenen Aufträgenimmer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen – und diese zum Teil nicht fachgerecht oderterminlich zufriedenstellend erledigen können. 3Nach 2018 stehen wir vor den großen Herausforderungen, wie wir die planerischenVoraussetzungen und Begleitungen schaffen wollen. Darum müssen wir uns frei machen vonStrukturen und Barrieren. Dazu gehört dann auch, dass wir die verschiedenen Möglichkeitengedankenoffen diskutieren.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html