Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
29.04.16
10:41 Uhr
SSW

Flemming Meyer: In Anbetracht des Urteils sollte die CDU jetzt mal kleinere Brötchen backen

Presseinformation Kiel, den 29.04.2016

Es gilt das gesprochene Wort



Flemming Meyer TOP 27 + 32 + 43 Planung der A20 fortführen – Situation des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Drs. 18/4076, 18/4100 und 18/4093

„In Anbetracht des Urteils sollte die CDU jetzt mal kleinere Brötchen backen“



Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Elbquerung ist ein gutes Signal für die A20 und
damit auch für Schleswig-Holstein und den gesamten Norden. Die meisten Klagen wurden
abgewiesen. Damit wurde ein großer juristischer Brocken aus dem Weg geräumt und der Weg
für die A20 ist damit frei. Zwar wurde auch geurteilt, dass es Nachbesserungsbedarf
hinsichtlich der Frage zum Gewässerschutz gibt, aber dieser Fehler ist heilbar. Durch ein
ergänzendes Verfahren mit entsprechender Öffentlichkeitsbeteiligung kann dieser Fehler
behoben werden. Und glauben sie mir, dieser Fehler wird behoben.
Unterm Strich ist es als Erfolg zu verzeichnen, dass wir Klarheit in Sachen Weiterbau der A20
haben. Die Linienführung wurde in Gänze bestätigt und damit können wir mit der A20
weiterplanen wie bisher. 2



Dieses Urteil bestätigt uns aber auch in unserer Auffassung, dass wir gute und
hochqualifizierte Planer beim Landesbetrieb haben. Dies möchte ich gerne lobend erwähnen,
denn die Schelte, der die Planer gerade in den letzten Monaten ausgesetzt waren, ist mit dem
Urteil wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Nach Auffassung des SSW entbehrt die
Forderung der CDU die Planungsstruktur zu ändern, dem Landesbetrieb die Planungsaufgaben
zu entziehen und die Planungen für Bundes- und Landesstraßen in eine Gesellschaft zu
übertragen jeglicher Grundlage. Angesichts der Komplexität bei den Planungsverfahren, hat
das Urteil, aus unserer Sicht, die hohe Qualität der Planungen bestätigt und damit auch die
sehr gute Arbeit der Planer. Der Minister lag mit seinem Anspruch „Gründlichkeit vor
Schnelligkeit“ absolut richtig. In Anbetracht des Urteils, sollte die CDU jetzt mal kleinere
Brötchen backen. Zumal wir unsere Erfahrungen gemacht haben und wissen wozu es führen
kann, wenn die planerische Verantwortung in die politische Verantwortung der CDU fällt.



Ein weiteres Störfeuer in Bezug auf die A20, das diese Woche aufgeflammt ist, kommt aus dem
Bundesumweltamt. Die Forderung auf den Weiterbau der A20 nahezu kompletten zu
verzichten und entsprechend aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen, ist so nicht
nachvollziehbar.
Natürlich stellt der Bau von Autobahnen einen Eingriff dar und es ist aus naturschutzfachlicher
Sicht kritisch zu sehen. Das ist klar. Aber die A20 mit der westlichen Elbquerung ist kein Projekt,
das gestern vom Himmel und dann in den Bundesverkehrswegeplan gefallen. Solche
Forderungen jetzt aufzustellen sind nach Auffassung des SSW haltlos. Zudem möchte ich auch
hier deutlich sagen, das Urteil bestätigt unsere Auffassung, dass die naturschutzfachlichen
Belange bei den Planungen entsprechend berücksichtigt wurden. Das Urteil ist keine politische
Entscheidung, sondern eine höchstrichterliche Abwägung und Rechtsprechung. Daher dürfte
das vom Tisch sein. Aber ärgerlich war es trotzdem. 3



Unterm Strich bleibt jetzt festzustellen: Das größte Ost-West-Verkehrsprojekt der Deutschen
Einheit kann jetzt fortgesetzt werden. Dies ist nicht nur für den Norddeutschen Raum von
Bedeutung, es hat auch eine europäische Dimension. Die westliche Elbquerung wird für den
Skandinavien-Verkehr – ob von der Jütlandrute oder über den Fehmarn Belt – die Umgehung
Hamburgs ermöglichen und den Verkehr ins Ruhrgebiet und in das süd-westliche Europa
erheblich erleichtern. Daher kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man diese Woche auch in
Dänemark gespannt nach Leipzig geblickt hat und sich über das Urteil freut.



Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html