Lars Harms: Breitbandausbau und schnelles Internet haben für Rot-Grün-Blau höchste Priorität
Presseinformation Kiel, den 28.04.2016Es gilt das gesprochene WortLars Harms TOP 29 Schnelle Internetzugänge für die Landespolizei Drs. 18/4097 „Insgesamt wird deutlich, dass Breitbandausbau und schnelles Internet für Rot-Grün-Blau höchste Priorität haben“Manch einer behauptet ja in diesen Tagen, dass Deutschland eine wahre W-Lan-Wüste ist.Diese Einschätzung teile ich nicht. Aber ich will auch nicht bestreiten, dass wir in SachenBreitbandversorgung - zum Beispiel im Vergleich mit unseren skandinavischen Nachbarn -einen klar erkennbaren Nachholbedarf haben. Wie wir wissen, steigt die tatsächlicheGeschwindigkeit der Festnetzverbindungen in Deutschland kontinuierlich um etwa 13 bis 14Prozent jährlich. Doch Spitzenländer wie Schweden oder China liegen hier bei 30 Prozent. BeimAusbau herrscht also auch bei uns kein Stillstand. Aber in den vergangenen Jahren wurdedieser zentralen Infrastruktur vor allem von Seiten des Bundes offensichtlich nicht der nötigeStellenwert eingeräumt. 2Die Forderung des Abgeordneten Dr. Klug ist natürlich auch vor diesem Hintergrund völligrichtig. Wir brauchen schnelle Internetzugänge. Für unsere Schulen und Universitäten, für dieUnternehmen im Land, die öffentliche Verwaltung und selbstverständlich auch ganz explizitfür unsere Landespolizei. Mir ist allerdings nicht bekannt, dass nun mit Blick auf dieInternetversorgung ausgerechnet hier die skandalösesten Zustände herrschen. Ich will nichtmissverstanden werden: Natürlich wollen wir unsere Polizei auch technisch bestmöglichausstatten. Aber wir haben es hier mit einer grundsätzlichen Herausforderung und einer sehrumfassenden Aufgabe zu tun. Sicher: Wir können uns hier in Zukunft mit vielen einzelnenGruppen und Leidtragenden beschäftigen. Ich bezweifle aber, dass wir damit entscheidendvorankommen.Experten weisen nicht erst seit gestern darauf hin, dass sich Deutschland in dieser zentralenFrage gewissermaßen in eine Sackgasse manövriert hat. Der Grund hierfür liegt in dervergangenen Weichenstellung des Bundes, weitgehend auf den teureren Glasfaserausbau zuverzichten. Weil die bestehende Infrastruktur genutzt werden konnte, wurde stattdessen aufVDSL gesetzt. Das ist zwar irgendwo nachvollziehbar, aber letzten Endes eben nicht besondersnachhaltig. Denn wie wir wissen, stößt man hier schnell an technische Grenzen. Wirklichzukunftssicher ist nur die Investition in Glasfasernetze. Und das hat natürlich nicht nur unsereLandesregierung, sondern auch das Kompetenzzentrum Breitbandausbau längst erkannt.Damit gibt es also ohne Frage noch einiges aufzuholen, aber insgesamt sind wir auf einemguten Weg.Mit Blick auf den Antrag ist völlig unstrittig, dass wir uns natürlich auch den hier genanntenEinzelfall in Eutin näher anschauen und im Ausschuss beraten müssen. Ob dabei nununbedingt die Möglichkeit der privaten Nutzung im Vordergrund stehen muss, sei maldahingestellt. Grundsätzlich ist es aus Sicht des SSW aber absolut richtig, nach konkreten 3Problemen und besonderen Bedarfen zu schauen, um diese gezielt anzugehen. Wenn wir alsobei der Polizei bleiben, dann heißt das zum Beispiel absoluter Vorrang, wenn es um dieAusstattung im Kampf gegen Cyberkriminalität geht. Statt hektisch nach Sofortprogrammenzu rufen, macht es aus Sicht des SSW mehr Sinn, sich auf eine Art Prioritätenliste zuverständigen.Eins dürfte mittlerweile allen klar sein: Egal ob Europäische Union, Bund oder Länder: Allesehen die klare Notwendigkeit, unsere Breitbandnetze auszubauen. Unsere Landesregierungverfolgt mit ihrer Breitbandstrategie das Ziel, bis 2030 alle Haushalte mit Glasfaseranschlüssenzu versorgen. Und selbstverständlich kommt öffentlichen Stellen wie der Polizei oder unserenBildungseinrichtungen eine besondere Bedeutung zu. Ich denke, auch das ist allen Beteiligtenbewusst. Auch wenn es dem ein oder anderen natürlich nicht schnell genug geht, lässt sichzumindest mal festhalten, dass hier schon eine ganze Menge passiert.Wie gesagt ist der Breitbandausbau auf Basis von Glasfaser nicht gerade billig. DieseMammutaufgabe braucht daher nicht nur Zeit, sondern sie ist noch dazu nur gemeinsam zuschultern. Bund, Länder und Kommunen sind gleichermaßen in der Pflicht. Vor diesemHintergrund begrüßen wir ausdrücklich, dass unter anderem die Erlöse aus dem Verkauf derMobilfunkfrequenzen in die Breitbandversorgung gehen. Und ich denke, insgesamt wirddeutlich, dass Breitbandausbau und schnelles Internet für Rot-Grün-Blau höchste Prioritäthaben.