Zu Protokoll gegeben: Lars Harms zu TOP 23 - Kreditrahmen der hsh portfoliomanagement AöR senken, Milliardenrisiken für die Länderhaushalte reduzieren
Presseinformation Kiel, den 28. April 2016Zu Protokoll gegebenLars Harms TOP 23 Kreditrahmen der hsh portfoliomanagement AöR senken, Milliardenrisiken für die Länderhaushalte reduzieren Drs. 18/4072 „Eine frühzeitige Reduzierung könnte zu einer eheblichen Minimierung der Flexibilität führen.“Mal wieder beschäftigen wir uns heute hier im Haus mit der HSH Nordbank. Das ist auch gut so,denn schließlich geht es auch um unser Landesvermögen. Die FDP hat dabei in ihremUrsprungsantrag besonders die Kreditermächtigung ins Auge gefasst, welche gesenkt werdensoll. Fakt ist jedoch, dass die Höhe des tatsächlich benötigten Kreditrahmens derzeit niemandkennen kann, denn dieser ist noch nicht ermittelt. Die Frage nach dem „feststehenden Bedarf“ istderzeit nicht beziffert. Etwas einzufordern, ohne die genauen Summen zu kennen, ist natürlichschwierig. Erst in den kommenden Monaten wird sich dazu näheres beziffern lassen, wenn diePortfolien abschließend beraten und bewertet sind. Erst nach den Bewertungen kann man übereinen genauen Wert sprechen. Von daher kann man den Kreditrahmen noch nicht abstecken,ohne die weiteren Auskünfte der EU-Kommission abzuwarten. Dementsprechend können wirjetzt nur die weiteren Mitteilungen aus Brüssel abwarten. Zudem könnte eine frühzeitige 2Reduzierung zu einer eheblichen Minimierung der Flexibilität der Bank führen. Auch das mussbei der Festlegung des Kreditrahmens beachtet werden!Worauf wir uns glaube ich alle hier im Haus einigen können, ist das Ziel die Risiken auf demweiteren Weg bis zum Verkauf der Bank so gering wie möglich zu halten. Hierfür haben wir alsParlament in den vergangenen Jahren vieles getan. So wurde etwa eine Lösung geschaffen, diees möglich machte, die Gewährträgerhaftung stark zu veringern. Und hier reden wir neben denGarantien in Höhe von 10 Milliarden Euro auch über die Gewährträgerhaftung in Höhe von rund12 Milliarden Euro, die noch knapp bei 2,5 Milliarden Euro steht. Man muss an dieser Stelleeinmal anerkennen, dass auch diese Lösungen eine nicht unbedeutende Entlastung für denLandeshaushalt darstellen. Daher war es richtig, die entsprechenden Rahmenbedingungen zuschaffen und den Weg frei zu machen, um dem Kreditinstitut eine neue Eigentümerschaft zuermöglichen.In den kommenden Monaten wird das Land gemeinsam mit Hamburg die besagten Portfolienankaufen, welche derzeit noch von der Europäischen Kommission bewertet werden. In diesemRahmen wird auch teilweise die Garantie genutzt werden müssen. Erst dann wird der finaleHandlungsplan erarbeitet und eingeleitet. Das Ganze ist also längerfristig zu sehen. Und dabeihabe ich keinen Zweifel daran, dass die Situation durchaus ernst zu nehmen ist. Jedoch könnenwir hier von heute auf morgen, leider keine grundlegende Entlastung herbei beschließen. Faktist, die abschließende Zahlungssumme kennt derzeit noch niemand. Nun gilt es den Überblickzu behalten und den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten. Es geht nicht darum, jetzt einekurzfristige und vielleicht bequeme Entscheidung zu treffen. Es geht auch nicht darum, ob dieseEntscheidung nun besonders toll oder erfolgreich ist. Es geht schlichtweg darum, Schaden vomLandesvermögen abzuwenden. 3Was es jetzt noch zu klären gilt, sind die noch offenen Fragen in Bezug auf dasPrivatisierungsverfahren. Zudem gilt es die dazugehörigen Formalitäten voranzubringen. Daranwird unter anderem auch im Finanzministerium gerade tatkräftig gearbeitet. StaatssekretärNimmermann und sein Team zeigen hier vollen Einsatz und führen dabei einen zuverlässigenInformationsaustausch mit dem Parlament. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmalrecht herzlich bedanken.Es ist gut, dass wir heute unseren Beschluss zum Kreditrahmen treffen. Alles in allem gilt es nunaber vorrangig, die endgültige Bewertung der Portfolien durch die EU-Kommission abzuwarten.Erst dann kann man sich konkret mit den Hamburgern zusammensetzen und über dieAbsenkung des Kreditrahmens zu sprechen kommen. Der heutige Beschluss stärkt unsereFinanzministerin in den Verhandlungen und das ist gut für unser Land.