Jette Waldinger-Thiering: Unser Ziel ist und bleibt die gemeinsame Bildungsplanung - und hier sind wir auf einem guten Weg
Presseinformation Kiel, den 27.04.2016Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 19 Gastschulabkommen mit der freien und Hansestadt Hamburg, Landesregierung bei Verhandlungen über das Gastschulabkommen mit Hamburg unterstützen Drs. 18/3942 und 18/4075 „Unser Ziel ist und bleibt die gemeinsame Bildungsplanung - und hier sind wir auf einem guten Weg“Ja es ist richtig: Auch wir hätten uns gewünscht, dass wir in Sachen gemeinsameBildungsplanung mit Hamburg schneller zu belastbaren Ergebnissen kommen. Und ja: DerKollege Koch erinnert zu Recht an die entsprechende Formulierung im Koalitionsvertrag. Aberer tut dabei geradezu so, als würde hier völliger Stillstand herrschen. Das ist ganz einfachfalsch. Wer auch nur halbwegs über den aktuellen Stand der Verhandlungen informiert ist,wird zumindest wissen, dass unsere Ministerin wirklich mit Nachdruck an diesem Thema dranist. 2Ich persönlich hätte mir vor allem im Interesse Schülerinnen und Schüler eine Einigung schonim letzten Jahr gewünscht. Gar keine Frage. Doch es liegt nun mal in der Natur der Sache, dasseine solche Einigung nicht ohne weiteres erreicht werden kann. Und auch wenn der Aufschreider Kollegen von FDP und CDU als Reaktion auf entsprechende kleine Anfragen nicht zuüberhören war: Eigentlich muss man sich auch nicht groß wundern, wenn sich hierzubeispielsweise Staatssekretäre im Vorfeld zusammensetzen. Es müssen nun mal rechtunterschiedliche Interessen und Positionen vereint werden. Ich vermute, dass hiervon auch einEx-Minister Klug ein Liedchen singen könnte. Wir tun also ganz gut daran, wenn wir uns hieran der Sache orientieren. Statt die Dinge zu dramatisieren und direkt schwarzmalerisch zubefürchten, dass – ich zitiere – „jegliche Änderungen am Gastschulabkommen in dieserWahlperiode unterbleiben“, möchte ich hiermit gerne für ein wenig Vertrauen in unsereLandesregierung werben.Die Frage der Schüler- und der Finanzströme zwischen Schleswig-Holstein und seinenNachbarn beschäftigt uns Landespolitiker ja nicht erst seit gestern. Für den SSW will ichtrotzdem nochmal deutlich machen, dass die freie Wahl der Schule ein enorm hohes Gut ist.Auch wir bedauern, dass diese bis heute zumindest teilweise eingeschränkt ist. In Zeiten, indenen zum Beispiel für Arbeitnehmer europaweit Freizügigkeit herrscht, wirkt das doch sehrüberholt. Natürlich müssen wir zu einer dauerhaft tragfähigen Lösung im Sinne der Menschenauf beiden Seiten der Landesgrenzen kommen. Und dass wir dabei die bestehenden Strukturenim Berufsbildungsbereich schützen, dürfte auch klar sein. Dieses Ziel ist dieser Koalition sehrwichtig und nicht etwa zweitrangig, wie es von manch einem ja gern mal behauptet wird.Das bestehende Abkommen mit Hamburg hat sich bekanntlich um ein weiteres Jahrverlängert. Auch wenn Planungssicherheit anders aussieht, hängen nun auch nicht plötzlichtausende Schüler und Eltern in der Luft. Mir ist wichtig, dass im Interesse genau dieser 3Menschen wirklich gründlich verhandelt wird. Und nach meinem Kenntnisstand ist unsereMinisterin hier auch gemeinsam mit ihrem Hamburger Kollegen auf einem sehr guten Weg.Ich hoffe, dass wir uns nicht nur innerhalb der Koalition einig darüber sind, dass am Ende eineehrliche und faire und vor allem transparente Lösung stehen muss. Denn eins muss bei diesemThema natürlich auch gesagt werden: Gerade als Konsolidierungsland müssen wir sehr genauhinschauen und auf eine wirklich gerechte Verteilung der Lasten drängen. Und zwar in allenFragen von gegenseitigem Interesse. Das gilt für die Aufnahme von Flüchtlingen genauso wiefür die grundsätzliche Unterrichtsversorgung.Ich bin zuversichtlich, dass der Kollege Koch eben nicht Recht behält, und dass wir sehr wohlzeitnah zu einer guten Lösung in dieser wichtigen Frage kommen werden. Und ich hoffe sehr,dass der hiermit verbundene Ärger, die unnötig langen Wege und die Tricksereien dann ein füralle Mal vorbei sind. Ich persönlich wünsche mir, dass wir mit dem neuen Gastschulabkommenauch den Weg für eine gemeinsame Bildungsplanung im Norden ebnen und die freieSchulwahl damit endlich Realität wird.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html