Antidiskriminierungsstelle zum internationalen Tag der Sinti und Roma: Antiziganismus stärker bekämpfen
Nr. 49 / 7. April 2016Antidiskriminierungsstelle zum internationalen Tag der Sinti und Roma: Antiziganismus stärker bekämpfenAnlässlich des internationalen Gedenktages der Sinti und Roma am Freitag (8. April) fordert die Antidiskriminierungsstelle des Landes Schleswig-Holstein ein noch entschiedeneres Vorgehen gegen die Diskriminierung von Sinti und Roma. „Antiziganismus lässt sich durch die Sprache in Berichterstattungen und im Alltag noch immer feststellen. Diese negative Darstellung beleidigt eine ganze facettenreiche Kultur und eine stolze, in Schleswig-Holstein verfassungsrechtlich geschützte Minderheit“, sagte die Leiterin der Antidiskriminierungs- stelle, Samiah El Samadoni.In der medialen Berichterstattung würden immer wieder Begriffe wie „Zigeuner“ oder „Zigeuner- Milieu“ verwendet, die eine Diskriminierung der Sinti und Roma darstellten. „Eine Sensibilisierung im sprachlichen Gebrauch und im Umgang mit Sinti und Roma ist in unserer Gesellschaft dringend erforderlich. Beleidigende Stereotype dürfen nicht bedient werden“, sagte El Samadoni. „In man- chen europäischen Staaten sind sie über eine gesellschaftliche Randstellung hinaus noch in jüngs- ter Zeit offener Verfolgung ausgesetzt gewesen oder noch immer ausgesetzt.“Der 8. April geht auf die erste Welt-Roma-Konferenz in London im Jahre 1971 zurück, der zur Gründung der Internationalen Roma Union (IRU) führte. Ein Resultat dieser Zusammenkunft war die Durchsetzung der Selbstbezeichnung „Roma“, die Verwendung einer gemeinsamen Flagge und einer Nationalhymne.