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11.03.16
13:10 Uhr
SSW

Flemming Meyer: Wir als Politik haben die Aufgabe, Hochwasserschutz zu gewährleisten

Presseinformation Kiel, den 11.03.2016



Es gilt das gesprochene Wort



Flemming Meyer TOP 38 Hochwasserschutz in Lauenburg/Elbe Drs. 18/3901

Wir als Politik haben die Aufgabe, Hochwasserschutz zu gewährleisten

Wir alle erinnern uns noch gut an die Bilder von 2013, als Lauenburg vom Elbehochwasser
bedroht war. Und wir erinnern uns noch gut an die schnelle unbürokratische Hilfe, in Form von
Manpower, Geld- oder Sachspenden, die dort angekommen ist. Aber ich glaube, am besten
erinnern sich immer noch die Menschen vor Ort an das, was sie damals erlebt haben. Zwar hat
das Elbe-Hochwasser 2013 eine neue Höchstmarke erreicht, aber in Lauenburg und entlang der
Elbe haben die Menschen seit 2002 insgesamt vier (2002, 2006, 2011, 2013) Hochwasser erlebt
und so manches davon hätte als Jahrhunderthochwasser eingestuft werden können. Soll
heißen, innerhalb weniger Jahre, haben die Menschen mehrmals um ihr Hab und Gut bangen
müssen oder sogar verloren.
Dem Bericht können wir entnehmen, dass mittlerweile sehr viel getan wurde. Wir können
feststellen, dass sowohl Hausbesitzer als auch die Menschen vor Ort, die ihr Hab und Gut
verloren haben, die erforderliche Hilfe bekommen. Es wurden Soforthilfen, 2
Aufbauhilfeprogramme oder diverse Programme zur Wiederherstellung aufgestellt – aus
Landes-, Bundes- und EU-Mitteln. Dies ist eine gute und wichtige Botschaft, auch wenn noch
nicht alle Anträge beschieden sind.
Die zweitwichtigste Botschaft ist, dass wir als Politik die Aufgabe im Lande haben,
Hochwasserschutz zu gewährleisten. Der Bericht macht deutlich, dass alle identifizierten und
kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen zur Verbesserung der Hochwassersicherheit im Rahmen
der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten des MELUR gefördert wurden.



Der Altstadtbereich wurde bisher von Hochwasserschutzmaßnahmen ausgenommen. Das hat
seinen Grund. Denn gerade im Bereich der Lauenburgischen Altstadt haben sich bezüglich des
Hochwasserschutzes Fragen ergeben, die nicht unmittelbar geklärt werden konnten.
Mittlerweile ist man dort einen Schritt weiter. Gutachter haben vor zwei Tagen in Lauenburg
ihr Ergebnis der Untersuchungen zum Untergrund vorgetragen. Dadurch ist geklärt, in welchen
Rahmen die Hochwasserschutzmaßen getätigt werden können. Damit haben die Stadt
Lauenburg sowie der Wasser- und Bodenverband eine Grundlage, auf der sie die weiteren
Schritte in der Planung des Hochwasserschutzes angehen können.
Gemeinsam sind das Land, die Stadt Lauenburg sowie der Wasser- und Bodenverband zu dem
Schluss gekommen, dass zur Verbesserung des Hochwasserschutzes eine Kombination aus
einer Ertüchtigung vorhandener Mauern mit der abschnittsweisen Errichtung einer neuen
Mauer die technisch ausreichende und wirtschaftlich angemessene Lösung darstellt. Damit
kann in Lauenburg – für den kritischen Bereich der Altstadt – eine Schutzmaßnahme in Angriff
genommen werden, die ihren Namen verdient. Dies begrüßen wir ausdrücklich. Denn lange
Zeit war nicht geklärt, welche Maßnahmen notwendig sind, um Lauenburg vor Hochwasser zu
schützen. Nun endlich gibt es Gewissheit. Und das ist die gute Nachricht, auf die insbesondere
die Lauenburger seit langem warten. Diese Botschaft gilt es nun rüber zu bringen und mit den
Bürgerinnen und Bürgern in Lauenburg zu erörtern. 3



Auch wenn für Lauenburg im Bezug des Hochwasserschutzes nun eine Lösung gefunden
wurde, dürfen wir die großen Maßnahmen nicht aus den Augen verlieren. Soll heißen: Wir
können die Deiche nicht immer höher bauen – dies ist technisch nicht machbar. Wenn es uns
daher gelingen könnte Hochwasser-Katastrophen bereits im Vorfeld zu verhindern, wäre viel
mehr erreicht. Dafür muss man – insbesondere wenn es ums Binnenland geht – Polderflächen
finden, die dafür genutzt werden können, das Wasser, das kommt, aufzunehmen. Und auch
wenn wir wissen, dass das sehr dicke Bretter sind, sollten wir diesen Ansatz nicht aus den
Augen verlieren.



Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem Folgetag als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html