Flemming Meyer: Für die A20 brauchen wir keinen Projektkoordinator für die planerischen Verfahren
Presseinformation Kiel, den 10.03.2016Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 24 Länderübergreifenden Projektkoordinator für den Weiterbau der A20 benennen Drs. 18/3943 Für die A20 brauchen wir keinen Projektkoordinator für die planerischen VerfahrenDie A7 ist die wichtigste Nord-Süd-Verbindung bei uns im Land. Die Erfahrung mit der Rader-Hochbrücke hat seinerzeit deutlich gezeigt, welche Konsequenzen eine Teil-Sperrung mit sichführt. Die Baumaßnahmen zur Verbreiterung der A7 zwischen Bordesholmer Dreieck undElbtunnel werden voraussichtlich bis 2023 dauern. Die Maßnahmen werden in mehrerenAbschnitten durchgeführt, sowohl in Hamburg, als auch auf Schleswig-Holsteinischer Seite.Die Herausforderung hierbei ist, den rollenden Verkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen.Dies ist in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung. Daher benötigen wir dort einfunktionierendes Baustellen- und Informationsmanagement. Da kommt derländerübergreifende Projektkoordinator in Spiel.Seine Aufgabe ist: 2 - die Bündelung der Kommunikations- und Koordinierungserfordernisse, - die weitgehende Nutzung der Informationen der handelnden Akteure, - die Funktion als Ansprechpartner gegenüber Dritter, - er wird in die Koordinierung der Baustellenplanung einbezogen, - die Begleitung und Initiierung von flankierenden Maßnahmen oder auch - die Einbeziehung in die Öffentlichkeitsarbeit und das Informationskonzept.Zudem soll er dafür sorgen, dass die Arbeit zwischen Hamburg, Schleswig-Holstein, DEGES undden kommunalen Ebenen reibungslos verläuft.Das sind die Aufgaben des Projektkoordinators im Zuge der Baumaßnahmen auf A7. Damitwird soweit möglich der Verkehrsfluss gewährleistet und die Kommunikation zwischen denLändern und nach außen sichergestellt.Für den SSW stelle ich fest, es war richtig und gut diese Koordinator-Stelle zu schaffen.Das hat auch die FDP erkannt und fordert nun einen länderübergreifenden Projektkoordinatorfür den Weiterbau der A20. Ein solcher Koordinator soll nun – wie beim Ausbau der A7 mitHamburg – gemeinsam mit Niedersachsen benannt werden, um die Planungen zum Weiterbauder A20 enger abzustimmen.Die Voraussetzungen des Koordinators für die A7 sind andere als bei der A20. Auf der A7 rolltder Verkehr und daher gilt es dort Engpässe zu vermeiden und den Verkehr weitestgehend amfließen zu halten. Soll heißen, die Aufgaben des Projektkoordinators für die A7 sind überhauptnicht übertragbar auf eine vergleichbare Stelle für die A20.Wenn es der FDP nunmehr um die planerische Abstimmung und Koordination zwischenSchleswig-Holstein und Niedersachsen geht, frage ich mich jedoch, was genau koordiniertwerden soll und wie das praktisch ablaufen soll. Wir wissen, dass die planerischen Verfahrenlaufen. Die Abschnitte 4, 5, 6 und 7 befinden sich im Planfeststellungsverfahren. Für dieAbschnitte 3 und 8 liegt jeweils ein Planfeststellungsbeschluss vor. Was soll hier also mit 3Niedersachsen koordiniert werden? Jedes Land hat für die Planungen seine Hausaufgaben zumachen – und die erledigen wir auch. Ein Projektkoordinator wird diese Verfahren also nichtforcieren können.Wenn es der FDP aber letztendlich darum geht Planungsverfahren zu beschleunigen – da wäreich durchaus bei ihnen – dann ist das aber nicht die Aufgabe eines Projektkoordinators. Das istdie falsche Adresse. Planungsrecht ist größtenteils Aufgabe des Bundes. Aber das ist eine ganzandere Diskussion. Und deshalb stellen wir fest: Für die A20 brauchen wir keinenProjektkoordinator für die planerischen Verfahren.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem Folgetag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html