Flemming Meyer: Wir wollen nicht nur frühkindliche Betreuungsangebote sondern echte Bildungsangebote
Presseinformation Kiel, den 10.03.2016Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 22 Mehr Qualität in Kindertageseinrichtungen schaffen und Kommunen bei der Finanzierung unterstützen Drs. 18/3940 „Wir wollen nicht nur frühkindliche Betreuungsangebote sondern echte Bildungsangebote “Die CDU will mit ihrem Antrag erreichen, dass die vorgesehenen Mittel für das Kita-Geld lieberin den Ausbau der Qualität von Kindertageseinrichtungen investiert werden. Daneben sollendie Kommunen auch bei der Finanzierung der Kinderbetreuung unterstützt werden. Das klingtja erst mal schön und gut. Also zumindest für die Menschen, die sich mit diesem Thema nochnicht näher beschäftigt haben. Denn Fakt ist, dass Bund und Land den Kommunen über dieletzten Jahre dreistellige Millionenbeträge für Ausbau und Betrieb der Einrichtungen zurVerfügung stellen. 2Wir haben uns hier zuletzt im November mit der Situation der frühkindlichen Bildungbeschäftigt. Und ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass Schleswig-Holstein bei derGrundversorgung mit diesen Angeboten im Bundesvergleich viel Boden gut gemacht hat. Dasist und bleibt das Ergebnis einer entsprechenden politischen Prioritätensetzung und damit einStück weit unser gemeinsamer Erfolg. Gerade vor diesem Hintergrund stört mich der Grundtondes Antrags. Denn er legt nahe, dass wir uns weder um die Qualität in den Einrichtungen, nochum die Unterstützung der Kommunen kümmern. Das ist schlicht und einfach falsch.Das Kita-Geld ist in meinen Augen absolut richtig angelegt. Es bedeutet eine konkreteEntlastung für die Eltern und ist damit ein erster Schritt auf dem Weg zur kostenlosenfrühkindlichen Bildung. Das ist ein politischer Beschluss dieser Koalition. Und wir sind natürlichfest davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Der SSW fordert traditionell, dass Bildungkostenlos sein muss. Wir haben immer gesagt, dass der Bildungserfolg nicht vomPortemonnaie der Eltern abhängen darf. Und gerade im Kita-Bereich wird die Grundlage fürgleichwertige Bildungschancen gelegt. Ich persönlich will auf gar keinen Fall, dass Kinder aufdieses Angebot verzichten müssen, nur weil den Eltern das Geld fehlt.Eins habe ich mehrfach betont: Unser Ziel ist eine echte frühkindliche Bildungsinfrastruktur.Nicht nur ein einfaches Betreuungs- oder Aufbewahrungsangebot, sondern ein echtesBildungsangebot für unsere Kleinsten. Der Qualitätsaspekt war dieser Koalition natürlich vonBeginn an extrem wichtig. Der entsprechende Bildungsauftrag ist längst formuliert. Und auchwenn hier noch nicht alles Gold ist was glänzt, wird dieser Auftrag in den Kitas seit Jahren mitLeben erfüllt. Und das Land leistet hier übrigens ganz selbstverständlich seinen Beitrag.Egal ob Fachkraft-Kind-Schlüssel, pädagogische Fachberatung oder Sprachbildung: Überallwird erheblich mehr investiert, als noch vor wenigen Jahren. Im Bereich der Betriebskosten 3betrug die Gesamtförderung 2012 noch rund 107,5 Millionen. Heute sind es 199,6 Millionen.Und bei den Investitionskosten haben wir uns im gleichen Zeitraum von 134,2 Millionen auf236,2 Millionen Euro gesteigert. Natürlich müssen wir hier insgesamt noch besser werden. Abervor diesem Hintergrund zu behaupten, wir würden die Kommunen im Stich lassen und dieFrage der Qualität nur von ihrer Finanzkraft abhängig machen, ist schon etwas abenteuerlich.Sie können mir sicher zustimmen wenn ich behaupte, dass das Finanzierungssystem in diesemBereich vergleichsweise kompliziert ist. Nicht nur der Verwaltungsaufwand ist mituntererschreckend hoch. Leider sieht auch nicht jeder im gleichen Umfang seine Verantwortung fürdie frühkindliche Bildung. Wir haben hier also durchaus gewisse regionale Unterschiede. Fürden SSW ist und bleibt aber klar, dass Bund, Länder und Kommunen weiterhin undgleichermaßen in der Pflicht bleiben. Auch für die Zukunft gilt also: Wir alle müssen unserenBeitrag leisten. Und wir alle sind aufgefordert, dafür zu sorgen, dass das Geld auch dortankommt wo es hingehört. Nämlich bei den Kitas und zu Gunsten unserer Kinder.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem Folgetag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html