Flemming Meyer: Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger bei der Energiewende mitnehmen
Presseinformation Kiel, den 9. 3. 2016Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 6 Gesetz zum Schutz der Akzeptanz der Windenergienutzung Drs. 18/3941Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger bei der Energiewende mitnehmenDie Akzeptanz der Windenergienutzung ist gerade in Schleswig-Holstein ausgesprochen gut.Von Anfang an waren die Bürgerinnen und Bürger dabei. Windenergie passt eben ins Land. Erstdas Interesse an dieser Energieform hat die Windenergiemesse in Husum überhaupt erstermöglicht und groß gemacht. Inzwischen wird Schleswig-Holstein mit den Windenergieanlagenfest verbunden. Die Dreiflügler sind mittlerweile so etwas wie ein Logo für den echten Nordengeworden.Je mehr Anlagen installiert wurden, desto mehr wuchs die Skepsis gegenüber denWindenergieanlagen. Der SSW setzt aber weiter auf den Ausbau der Windenergie; und das nichtnur offshore, sondern auch an Land. Dazu benötigen wir entsprechende Flächen, auf denen dieWindenergieanlagen weder das Landschaftsbild stören, den nötigen Abstand einhalten und denBelangen des Naturschutzes entsprechen. Nicht jede Fläche ist geeignet; darum müssen wir mitden Flächen, die wir haben, sorgfältig umgehen. 2Aber eben nicht gegen den Willen der Bürgerinnen und Bürger. Ich habe schon daraufhingewiesen: erst die breite Nachfrage nach der neuen Technik und das bürgerschaftlicheEngagement haben die Windenergie überhaupt zu einer starken Branche gemacht. Die gleichenKräfte können aber auch die Branche gefährden. Darum steht der Bürgerdialog für den SSW anerster Stelle. Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger bei der Energiewende mitnehmen; sonstdroht eine Katastrophe. Noch ist die Mehrheit der Menschen für den Umstieg zu denerneuerbaren Energien. 2014 befürworteten knapp drei Viertel der Befragten den weiterenAusbau der Windenergieanlagen an Land.Die Landesregierung stellt sich dem Dialog. Die Regionalkonferenzen gehören sicherlich zu dengrößten Bürgerversammlungen, die wir in Schleswig-Holstein haben. Ich würde mir wünschen,dass auch andere Themen die Menschen in dem Maße mobilisieren würden.Die Bürgerinnen und Bürger haben dabei ganz klare Vorstellungen, inwieweit sie bereit sind,nicht nur die Vorteile der Windenergie zu nutzen, sondern auch deren Nachteile auszuhalten.Dagegen kann niemand etwas haben. Eigentlich. Das Gerichtsurteil aus Schleswig hat uns daeines Besseren belehrt. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass nach dem anfänglichen Schockinzwischen ein guter, alternativer Weg eingeschlagen worden ist. Mein ausdrücklicher Dank giltder Staatskanzlei, die in Zusammenarbeit mit den Fachleuten des Innen- undEnergiewendeministeriums eine gut verständliche Handreichung für die Kommunen erstellt hat,damit diese in Zusammenarbeit mit der Landesplanung neue Flächen für Windenergieanlagenüberhaupt weiter planen und umsetzen.Das Gerichtsurteil können wir nicht aus der Welt schaffen, aber wir sollten auch nicht Flinte insKorn werfen. Ich bin davon überzeugt, dass ein Gemeinderatsbeschluss gegen die Ausweisungeiner Fläche bei der Ausweisung dieser Fläche im Rahmen der Landesplanung eine Rolle spielenmuss. 3Wir haben bereits mehrmals im Ausschuss über Auswege gesprochen, wobei unter anderen dasWindenergieplanungsicherstellungsgesetz herausgekommen ist, das die Küstenkoalition imletzten Frühjahr vorgelegt hat und das am 22. Mai 2015 im Landtag verabschiedet wurde.Doch wir müssen weiter am Ball bleiben. Die Energiewende ist nämlich alternativlos. Nur derEinsatz regenerativer Energie kann sowohl den Lebensstandard halten als auch dieKlimaerwärmung aufhalten.Windenenergie ist ein Wirtschaftszweig, der vor allem nördlich des Kanals beheimatet ist: dieallermeisten Anlagen stehen nämlich im Landesteil Schleswig. Sie sind verantwortlich dafür, dasswir bald die 6 Gigawatt-Grenze knacken. Und ich bin überzeugt, dass wird nicht die letzteRekordzahl sein, die die Windenergie in Schleswig-Holstein erreichen wird.Ich plädiere dafür, den vorliegenden Vorschlag eingehend im Ausschuss zu beraten.Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html