Flemming Meyer: Glasfaser-Netzausbau durch regionale Versorger bringt Schleswig-Holstein voran
Presseinformation Kiel, den 9. 3. 2016Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 8 Breitbandausbau in Schleswig-Holstein Drs. 18/3345 „Glasfaser-Netzausbau durch regionale Versorger bringt Schleswig-Holstein voran“Breitband ist nicht gleich Breitband. Das ist ein unglaublicher Zungenbrecher. Aber eben aucheine Tatsache. Auch wenn wir im Büro oder privat drahtlos ins Internet gehen, unter anderen viaWLAN, kommen wir nicht ohne kabelgebundene Datenübertragung aus. Die klassischeÜbertragung mit Kabel ist unschlagbar. Man kann Breitband über eine normale Telefonleitungbereitstellen, die aus Kupfer ist, oder mittels Glasfaserkabel. Letzteres ist der Weg, den dieLandesregierung gewählt hat. Glasfaser heißt: hervorragende Verbindungssicherheit, niedrigeWartung, hohe Geschwindigkeit und große Zuverlässigkeit. Glasfaser war und ist die richtigeWahl. Kupferleitungen funktionieren nur, wenn sie in großem Abstand zu Stromleitungenverlegt werden. Ansonsten überlagern sich Informationen und das Breitband ist nicht zugebrauchen. Darüber hinaus kann nur die Glasfaser lange Entfernungen überbrücken, in einemFlächenland wie Schleswig-Holstein ein wichtiges Argument. 2Das Land setzt also auf Glasfaser. Schleswig-Holstein wird die 21,3 Millionen Euro aus dem Erlösder Frequenzversteigerung direkt in den Ausbau des Glasfasernetzes bzw. in dasZinssubventionierungsprogramm für Breitbandkredite und die Ko-Finanzierung des Ausbausstecken. Das ist die richtige Entscheidung. Das sage ich ausdrücklich vor dem Hintergrund, dasswir noch erhebliche Lücken haben. Ich weiß, dass viele Menschen auf eine andere Technikdrängen. So verfügen laut Antwort auf die Große Anfrage der CDU nur ca. 10% der Schulen überInternetanbindungen mit zukunftssicherer Bandbreite. Man könne sich doch mitZwischenlösungen behelfen, ist immer mal wieder zu hören, damit der Zugang zum schnellenInternet flächendeckend in nächster Zukunft gewährleistet sei. Ich halte ein Abweichen von derGlasfaser allerdings für grundsätzlich falsch. Mobile Netze verkommen zum Schmalband, wennsich nämlich zu viele Nutzer das Signal teilen müssen. Glasfaser ist richtig.Wenn Glasfaser das geeignete Medium ist, dann sind regionale Versorger, wie beispielsweise dieStadtwerke Neumünster, die richtige und angemessene Netzausbauer. Ein Beispiel: dieBreitband-Netzgesellschaft aus Breklum, die 2010 gegründet wurde, weil die Telekom nicht in dieHufe kam. Der kleine Anbieter zeigt es den großen, dass sich auch auf dem Land mit demBreitbandausbau Geld verdienen lässt. Voraussetzung ist, dass sich viele Haushalte und Betriebebeteiligen. Ebenso klappt es in Dithmarschen; dort planen und betreiben die StadtwerkeNeumünster das Glasfasernetz gemeinsam mit dem Breitband-Zweckverband Dithmarschen, zudem sich fast alle Gemeinden des Kreises zusammengeschlossen haben. Das erste Gebiet hat dieMindesthürde von Verträgen geschafft.Ich könnte die Liste fortsetzen. Die plietschen Schleswig-Holsteiner organisieren selbst denBreitbandausbau, finanzieren ihn gemeinsam und setzen sich damit deutschlandweit an dieSpitze. 3Natürlich ist der Weg noch weit. Noch nicht alle Gemeinden können ansiedlungswilligenBetrieben den Standortvorteil Breitbandanschluss ermöglichen. Noch gibt es Hotels oderFerienwohnungen ohne freies WLAN, was heutzutage Gäste abschreckt. Noch gibt es keinegrenzüberschreitende Digitalisierungsprojekte, die deutsche und dänische Akteure gemeinsamumsetzen. Es ist also noch viel zu tun; aber wir sind auf dem richtigen Weg.Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html