Lars Harms: Wer immer nur nein sagt, ohne Alternativen aufzuzeigen, hat den Sachverhalt nicht verstanden
Presseinformation Kiel, den 19. Februar 2016Es gilt das gesprochene WortLars Harms TOP 41 Übernahme der Schulden des UKSH durch das Land Drs. 18/1967, 18/2043, 18/2046, 18/3843 ,,Wer immer nur nein sagt, ohne Alternativen aufzuzeigen, hat den Sachverhalt nicht verstanden.“Das UKSH ist der einzige Maximalversorger in Schleswig-Holstein und zudem Arbeitgeber fürüber 10.000 Arbeitnehmer. Von daher gebührt dem Klinikum eine ganz besondere Rolle in Bezugauf die Infrastruktur bei uns im Land. Schließlich ist Vollversorgung Hochleistungsinfrastrukturund eben auch ein Standortfaktor. Mehr noch; es gehört schlichtweg zur Daseinsvorsorge dazu.Natürlich ist eine solche Institution nicht vor großen Herausforderungen geschützt. Sondern, sieist zum Teil von ihnen besonders stark betroffen. Je größer die Fläche, desto eher ist man auchangreifbar. Das gilt auch für eine Klinik. Von daher besteht an der einen oder anderen Stelle mitSicherheit noch Optimierungsbedarf. Gesundheitsversorgung ist eine hoch sensible undkomplexe Angelegenheit, die viele Unsicherheiten mit sich führen kann. Die Entwicklungen rundum Gesundheit sowie die Krankheitsbilder der Zukunft lassen sich nur schwer vorhersagen.Gleiches gilt natürlich für den Anspruch der Patienten, auch dieser verändert sich. Ähnliches gilt 2für Mitarbeiter, Vorstand und Stakeholder, auch ihre Ansprüche sind nicht in Stein gemeißelt. ImGegenteil, sie messen sich am Fortschritt. Und das UKSH benötigt nicht nur vor diesemHintergrund eine Entscheidung.Bisher spricht vieles dafür, dass das UKSH finanztechnisch auf einem guten Weg zur schwarzenNull ist. Mit der Übernahme der Schulden ist nun von Seiten der Landespolitik zudem dieMöglichkeit zur Planungssicherheit geschaffen. Diese Planungssicherheit reicht über dieLegislaturperiode hinweg und wird zudem von einer großen Mehrheit hier im Haus unterstützt.Das ist wirklich sehr begrüßenswert. Vor allem für das UKSH. Die vereinbarte Schuldentilgung istan klaren Kriterien geknüpft. Ein Grundkriterium ist es, dass das UKSH positive operativeErgebnisse aufzeigen kann. Es spricht vieles dafür, dass dies ab 2018 der Fall sein wird. Im Grundegenommen leistet das Land einen entscheidenden Beitrag zur Schuldendiensthilfe. Das UKSHmuss somit nicht am freien Markt agieren, sondern bekommt vergleichsmäßig günstigereBedingungen.In den vergangenen Debatten und Verhandlungen hat sich gezeigt, dass ein reines Bekenntniszur Uniklinik nicht ausreichend ist. Um die umfassende Patientenversorgung gewährleisten zukönnen, braucht es Kapital. Wer immer nur nein sagt, ohne Alternativen aufzuzeigen, hat denSachverhalt irgendwie nicht ganz verstanden. Das Ganze von vornherein als gescheitert zubezeichnen, ist doch etwas zu kurz gesprungen. Was das UKSH an dieser Stelle braucht, sindLösungen. Darüber haben sich CDU, SPD, GRÜNE, FDP und wir als SSW sich verständig.Herausgekommen ist eine tragbare Lösung mit längerfristiger Perspektive. Unabhängig davon,ob ein Haus in privater oder öffentlicher Hand ist, muss es nun mal wirtschaftlich arbeiten. Mitdem vorliegenden Antrag ist eine wichtige Option aufgezeigt worden, die eben genau diesewirtschaftliche Arbeit in naher Zukunft wieder möglich machen kann. Wir wollen das UKSHdurch die Schuldenübernahme von Zinszahlungen entlasten und das jahrelang aufgelaufeneInfrastrukturdefizit schrittweise abbauen. Das UKSH ist ein Herzstück der medizinischen 3Versorgung, Forschung und Ausbildung in Schleswig-Holstein. Wir wollen dafür sorgen, dassdies auch in Zukunft so bleibt.Hinweis: Diese Rede kann ab dem Folgetag hier als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html