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22.01.16
12:47 Uhr
SSW

Flemming Meyer: Ein wichtiger Aspekt guter Integrationspolitik ist, den Menschen eine Perspektive zu geben

Presseinformation
Kiel, den 22.01.2016 Es gilt das gesprochene Wort



Flemming Meyer


TOP 41 Integration von Flüchtlingen auf den Arbeitsmarkt Drs. 18/3714

„Ein wichtiger Aspekt guter Integrationspolitik ist, den Menschen eine
Perspektive zu geben“


Heute zeigt sich, dass es wichtig und richtig war, bereits frühzeitig alle politischen und
gesellschaftlichen Ebenen einzubinden, um einen gemeinsamen Weg in Punkto
Flüchtlingspolitik zu gehen. Mit dem Flüchtlingspakt haben sich alle Teilnehmer im Land bereit
erklärt die Situation für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein kurz- und mittelfristig zu verbessern.
Dieses breite Bündnis, mit seinem umfangreichen Maßnahmenpakt, bietet flüchtenden
Menschen nicht nur gute Lebensbedingungen, sondern auch eine echte Perspektive für eine
Zukunft in unserem Land. Darum muss es gehen, wenn wir wollen, dass Flüchtlinge sich bei uns
im Land integrieren sollen. 2
In der Debatte zur Asyl- und Ausländerpolitik hat mein Kollege, Lars Harms, unter anderem
gesagt: „Menschen ohne Arbeit fühlen sich ausgegrenzt, wertlos und nicht willkommen“. Damit
hat er recht!
Deshalb ist ein wichtiger Aspekt guter Integrationspolitik, den Menschen eine Perspektive zu
geben. Es ihnen zu ermöglichen, in einem fremden Land mit einer anderen Kultur, Fuß zu fassen,
damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen. Eine gute Perspektive für die eigene Lebensplanung
hängt häufig davon ab, welche Chancen einem geboten werden. Sprich: Welche Chancen man
auf dem Arbeitsmarkt hat, um sich einen Lebensstandard aufzubauen. Dies wiederum setzt
geeignete sprachliche und berufliche Qualifikationen voraus.



Der vorliegende Bericht gibt einen guten Überblick über die Herausforderungen vor denen wir
stehen. Natürlich ist die Sprachkompetenz ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Integration.
Dies gilt für den täglichen Gebrauch und insbesondere für die Teilnahme am Ausbildungs- und
Arbeitsmarkt. Daher muss diese Hürde erfolgreich in Angriff genommen werden. Soll heißen: Es
muss genügend Möglichkeiten geben, damit Flüchtlinge sich die notwendige Sprachkompetenz
aneignen können.
Vorläufige Untersuchungen haben ergeben, dass die Voraussetzungen für die berufliche
Qualifikation sehr unterschiedlich sind. Demnach ist sie bei Flüchtlingen im Schnitt deutlich
geringer als bei anderen Ausländergruppen. Das bedeutet, dass es auch hier eine Hürde gibt, die
genommen werden muss.



Stellvertretend für die bereits laufenden Integrationsmaßnahmen hier im Land, möchte ich das
jüngst ins Leben gerufene Pilotprogramm von Land, Bundesagentur und Wirtschaft
hervorheben. Es handelt sich hierbei um ein bisher bundesweit einmaliges Projekt, dass noch in
diesem Jahr anlaufen soll. Bundesagentur und Land finanzieren gemeinsam das Projekt und
stellen für die erste Förderkulisse sechs Millionen Euro zur Verfügung. 3
Es soll bis zu 2.000 Frauen und Männern auf eine Einstiegsqualifizierung, eine Berufsausbildung
oder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vorbereiten. Das Projekt ist dabei in zwei
Phasen aufgebaut. Ziel ist es, die Teilnehmenden an den deutschen Ausbildungs- und
Arbeitsmarkt heranzuführen und durch nachhaltige Begleitung entweder in den
Ausbildungsmarkt, gegebenenfalls zuvor in Einstiegsqualifizierung oder in den Arbeitsmarkt zu
integrieren. Alles in allem handelt es sich um ein Paket verschiedener Maßnahmen, die
aufeinander abgestimmt sind und ineinander greifen.



Insgesamt macht der Bericht deutlich, dass es eine breite Allianz im Land gibt zur Integration
von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Es wird deutlich, dass alle Bündnispartner hier eng
zusammenarbeiten. Hierfür gebührt allen Partnern Dank. Ohne die breite Unterstützung aller
Beteiligten, wäre diese gesellschaftliche Herausforderung nicht zu meistern.



Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html