Flemming Meyer: Eine überregionale Wirtschafts- und Hafenstrategie ist der richtige Weg
Presseinformation Kiel, den 22.01.2016Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 11 + 24 Stärkung und Weiterentwicklung des Industriestandortes Unterelbe Drs. 18/3693 + 18/3738„Eine überregionale Wirtschafts- und Hafenstrategie ist der richtige Weg“Mehrfach haben wir hier im Plenum und im Ausschuss über die Zukunft der schleswig-holsteinischen Industrie debattiert. Dabei ging es um Konzepte und Strategien, damit dieIndustrie bei uns im Land die künftigen Herausforderungen bestehen kann und wie sie weitergestärkt werden kann. Heute diskutieren wir über das größte und wichtigste Industriegebietunseres Landes. Der Industriestandort Unterelbe/Brunsbüttel zeichnet sich aus mit seinen 19Betrieben der Chemie- und Energiewirtschaft sowie Logistik, den dazugehörigen 12.500mittelbar Beschäftigten und rund 4.000 direkten Arbeitsplätzen. Diese beeindruckenden Zahlensind aus unternehmerischen Maßnahmen, einer gezielten Wirtschaftsförderung und nichtzuletzt aus einer exzellenten Verkehrsinfrastruktur erwachsen.Wenn es um Verkehrsinfrastruktur geht, so ist festzustellen, dass der Standort Brunsbüttel,gegenüber vielen anderen Industriestandorten in Deutschland, aufgrund seines Hafens einen 2großen Standortvorteil hat. Die geografische Lage – in der Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanalsowie die Elb-Nähe und die Nähe zum Hamburger Hafen – macht den Standort besondersattraktiv.Aber auch die vorhandene Schieneninfrastruktur oder die Anbindung an das europäischePipeline-Netz sprechen für den Standort Brunsbüttel.Die Verkehrsinfrastruktur ist die Lebensader für eine gute Industriepolitik. Mit dem Bündnis fürIndustrie SH haben sich die Bündnispartner klare Leitlinien für die Industriepolitik in Schleswig-Holstein gesetzt. Dazu gehören unter anderem der Erhalt und der Ausbau derVerkehrsinfrastruktur. Für den Standort Brunsbüttel gilt dies insbesondere für die dreiVerkehrsträger – Straße, Schiene und Wasser.Es ist aber nicht nur das Land, das in der Pflicht ist, den Industriestandort Unterelbe/Brunsbüttelzu stärken. Es ist auch und insbesondere Aufgabe der gesamten Region, sich darüber klar zumachen, wohin die Reise gehen soll. Deshalb begrüße ich ausdrücklich, dass die Region für sichdas „Leitbild 2030“ entwickelt hat. Erst kürzlich wurden damit auch die Projekte und Visionenvorgestellt, um die Wirtschaftsregion Unterelbe national und international stärker in den Fokuszu rücken, Standortvorteile zu benennen und sich gemeinsam für die Anforderungen derZukunft zu positionieren.Eine überregionale Wirtschafts- und Hafenstrategie ist der richtige Weg, um denIndustriestandort Unterelbe/Brunsbüttel dauerhaft zu stärken. Eine alte Forderung des SSW wardaher auch immer die enge Kooperation aller Häfen an Elbe und Nordseeküste, die mindestensin einer gemeinsamen Vermarktung mündet. Nur wenn sich die norddeutschen Häfengemeinsam vermarkten setzen sie sich nicht gegenseitig der Konkurrenz aus.Auch wenn dies in dem geforderten Umfang politisch bisher nicht umsetzbar war, sehen wir unsin unserer Forderung doch bereits zum Teil bestätigt. 3Zum einen haben wir die Hafenkooperation Offshore-Häfen Nordsee Schleswig-Holstein undzum anderen gibt es die Vereinbarung zur Hafenkooperation Unterelbe, in der die fünf SeehäfenCuxhaven, Brunsbüttel, Glückstadt, Stade und Hamburg eine Zusammenarbeit zur Stärkung derWettbewerbsfähigkeit eingegangen sind. Auch wenn beides noch nicht der ganz große Wurf ist,stellen wir fest, dass es die richtige Richtung geht.Die beiden vorliegenden Anträge liegen nicht weit auseinander. Die Zielrichtung ist für beidegleich – es geht um die Stärkung des Industriestandortes Unterlebe/Brunsbüttel. Daher würdeich vorschlagen, dass wir uns im Ausschuss näher mit dem Thema befassen und gegebenenfallsAkteure des Wirtschaftsraum Unterelbe einladen. Vielleicht gelingt es ja, einen gemeinsamenAntrag hinzubekommen.Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html