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21.01.16
16:38 Uhr
SSW

Lars Harms: Höheres Einstigegsgehalt, und schnellere Beförderungen bei der Polizei

Presseinformation Kiel, den 21. Januar 2015

Es gilt das gesprochene Wort



Lars Harms TOP 26 Bericht zur Ausbildung der Landespolizei Drs. 18/3740

„Es ist zu begrüßen, dass zum 1. Januar 2016 durch unsere rot-grün-blaue
Koalition eine Erhöhung des Einstiegsgehaltes der Berufsanfängerinnen und
Berufsanfänger erfolgte“


Die Landespolizei warnt ganz oben auf ihrer Internetseite: „Die Bewerbungsfrist ist
abgelaufen“. Bis zum 31. Dezember konnten Bewerbungen für den mittleren und gehobenen
Dienst abgegeben werden. Erst zum 1. August bzw. dem 1. Juni besteht wieder die Möglichkeit,
sich zu bewerben.
Für das Jahr 2016 werden 400 Auszubildende für den mittleren und gehobenen Dienst gesucht.
Der Erhöhung der Zahlen ging ein entsprechender Beschluss der Landesregierung voraus. Das
Land wird bis zu 200 zusätzliche Polizeistellen schaffen. Noch 2014 lag die Zahl der
Auszubildenden bei der Landespolizei bei 260. 2
Die Polizei hat in Kooperation mit der Fachhochschule Kiel einen ansprechenden Kurzfilm
produziert, um Kurzentschlossene auf den abwechslungsreichen Beruf aufmerksam zu
machen. Unter dem Motto „Echte Kollegen. Echtes Engagement. Echte Polizei“ läuft der Film
auf Facebook, um junge Männer und Frauen dort abzuholen, wo sie in ihrer Freizeit unterwegs
sind, nämlich im Internet. Eine Broschüre, die Einstellungsvoraussetzungen,
Bewerbungsverfahren und Karrieremöglichkeiten übersichtlich beschreibt, ist jederzeit online
abrufbar. Damit ist ein niedrigschwelliger Zugang gewährleistet. An dieser Stelle möchte ich
das Innenministerium für dieses abwechslungsreiche und moderne Angebot ausdrücklich ein
Lob aussprechen.
Die Polizei hat endgültig ihr Image runderneuert. Der attraktive und anspruchsvolle
Polizeidienst ist auf engagierte junge Leute angewiesen. Es ist daher ausdrücklich zu begrüßen,
dass zum 1. Januar 2016 durch unsere rot-grün-blaue Koalition eine Erhöhung des
Einstiegsgehaltes der Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger erfolgte. Ich verbinde damit
die Hoffnung, dass auch im nächsten Ausbildungsjahr trotz des demografischen Rückgangs die
Bewerberzahlen stabil bleiben. Darüber stehen schnellere Beförderungen in den unteren und
mittleren Besoldungsgruppen an, was eine zusätzliche Motivierung der jungen Polizistinnen
und Polizisten bedeutet.
Die Haushaltsberatungen haben dazu die Voraussetzungen geschaffen. Wir haben grünes
Licht gegeben für die Aufstockung der Polizei. Die Aufgaben wachsen und die Polizei muss
damit Schritt halten. Wir haben neue Stellen für Nachwuchskräfte der Polizei bewilligt. Das
bedeutet allerdings nicht, dass sofort in den Revieren mehr Ansprechpartner zur Verfügung
stehen. Schließlich müssen die Anwärter erst einmal alles lernen, was zum Beruf des Polizisten
bzw. der Polizistin dazugehört. Schnellausbildungen, wie sie beispielsweise in den USA die
Regel sind, wo die angehenden Polizisten oftmals nur ein halbes Jahr ausgebildet werden, wird
es mit uns nicht geben. Wir sind daran interessiert, dass die Polizeibeamten solide ausgebildet
werden und dass sie auf dieser Grundlage ihr Berufsleben hier in Schleswig-Holstein 3
verbringen. Die langfristige Bindung ist dabei ein ausschlaggebender Faktor. Das sage ich
ausdrücklich auch den jungen Polizistinnen, die sich über Schwierigkeiten bei der Rückkehr
nach der Familienphase beschweren. Wir nehmen diese Sorgen ernst. Die Strukturen müssen
moderner werden; schließlich sind die Frauen gut ausgebildet und hoch motiviert. Sie sind eine
Bereicherung gerade auch im Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern. Es muss möglich
sein, dass die Arbeitszeiten familienfreundlicher ausgestaltet werden. Davon profitieren dann
auch die Väter. Hier müssen wir am Ball bleiben.
Die Ausbildungsbedingungen müssen natürlich auch stimmen. Dementsprechend wurden
schon in den letzten Jahren Investitionen an der Landespolizeischule in Eutin angeschoben. Wir
müssen diesem Kurs treu bleiben. Und genau das tun wir auch, indem die Sporthalle endlich
modernisiert wird.
Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal deutlich hervorheben, dass Ausgaben für Personal
den Spielraum bei den Investitionen einschränken. Die Investitionsquote sinkt. Wir können
eben nicht beides schultern: mehr Personal bei der Polizei, in Schulen und sonst wo und eine
höhere Investitionsquote. Im Prinzip wissen CDU und FDP das auch; trotzdem meckern sie an
der Investitionsquote herum. Ich finde, das ist nicht redlich, wenn man auch berechtigterweise
mehr Polizisten haben will.
Noch eine abschließende Bemerkung: durch die Bereitschaft, Teile der Polizeischule
Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen und deren Einzug tatkräftig vorzubereiten, ist die
Polizeischule ein leuchtendes Vorbild für angehende Polizistinnen und Polizisten. Die Polizei
steht eben nicht über der Gesellschaft, sondern mitten drin.



Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html