Flemming Meyer: Wir wollen für Brunsbüttel als LNG Standort werben
Presseinformation Kiel, den 17.12.2015Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 13 Berichtsantrag Schadstoffemissionen im Schiffsverkehr und LNG-Terminal Brunsbüttel Drs. 18/3534Der Ausstoß von Kohlen- und Schwefeldioxid, Stickoxide und Rußpartikel bei Schiffen stellt eingroßes Umweltproblem dar. Der hauptsächlich verwendetet Treibstoff im Schiffsverkehr istSchweröl und das weist hohe Abgaswerte auf. Dies ist seit langem bekannt. Daher ist auch dieNotwendigkeit die Emissionen dort zu verringern unbestritten.Nun ist es nicht so, dass nichts getan wird, um das Problem anzugehen. So schreibt die EU-Schwefelrichtlinie von 2010 vor, dass in den EU-Häfen nur noch Schiffskraftstoffe mit 0,1 %Schwefelgehalt verbrannt werden dürfen. Dies ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aberbei weitem noch nicht genug.Angesichts der jüngsten Klimabeschlüsse von Paris, gewinnt das Thema damit politisch weiteran Fahrt. Aus diesem Grund ist es wichtig, Alternativen zu den bisherigen Dieselgeneratoren undzum Schweröl zu finden. LNG, also verflüssigtes Erdgas, wird als eine solche Alternative zumbisherigen Schiffstreibstoff angesehen. Die Vorteile von LNG liegen auf der Hand: DerEnergieträger LNG verursacht keine Schwefeldioxide oder Rußpartikel und der Ausstoß von 2Stickoxiden und Kohlendioxid wird deutlich verringert. Die Möglichkeiten, die LNG für dieSchifffahrt bietet, klingen durchaus vielversprechend. Die energetische Versorgung von Schiffenmit LNG ist durchaus als praktikabel und umweltschonend einzustufen – es befindet sich aberimmer noch in der Anlaufphase. Und wir müssen erkennen, dass LNG in Deutschland bisherkaum Anwendung findet. Das Problem liegt unter anderem darin, dass viele Häfen noch keinepraxistaugliche Infrastruktur haben und entsprechend zurückhaltend sind die Reeder, mit derUmrüstung ihrer Schiffe.Aber auch über die Schifffahrt hinaus, bietet LNG Möglichkeiten zur energetischen Versorgung.Dies geht deutlich aus der Frauenhofer CML-Studie hervor. In der Studie wurden verschiedene inFragekommende Nachfragemärkte für LNG untersucht. Es wird davon ausgegangen, dass eseinen steigenden LNG-Bedarf für Schifffahrt, Infrastruktur und Landverkehr in Zukunft gebenwird. Aber auch als Brenn- und Rohstoff für die Industrie weist LNG – laut der Studie – großesPotential auf. So weit, so gut.Die Studie kommt aber auch zu dem Ergebnis, dass der europaweite Trend zum Aufbau von LNG-Terminals und der Infrastruktur zurzeit an Deutschland vorbei geht. Die Belieferung mit LNG hierin Deutschland erfolgt derzeit ausschließlich über das benachbarte Ausland. Und hier kommtnun Brunsbüttel ins Spiel.Laut Studie könnte der Standort Brunsbüttel diese Lücke schließen. Brunsbüttel qualifiziert sichals LNG-Standort mit einem Importterminal für flüssiges Erdgas durch viele verschiedeneVorteile: Die geografische Lage mit dem Hafen in der Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal sowie dieElb-Nähe, die vorhandene Schieneninfrastruktur oder die Anbindung an das europäischePipeline-Netz. All dies spricht für den Standort Brunsbüttel. Damit könnte Brunsbüttel nicht nurden regionalen Markt versorgen, sondern hätte auch die Möglichkeit, bundesweit und darüberhinaus, Märkte zu bedienen. 3Die Studie macht auch deutlich, dass das weltweite Angebot an LNG, das schon in denvergangenen Jahren überdurchschnittlich mit rund 7% pro Jahr gewachsen ist, weiter deutlichzunehmen wird.So gut dies alles auch klingt, man kann sich aber nicht dem Eindruck erwehren, dass das ThemaLNG, in der politischen Bewertung in Berlin nicht so richtig verfolgt wird. Daher halte ich dieStudie für ein brauchbares Instrument, um in Berlin für LNG und insbesondere für den StandortBrunsbüttel zu werben. Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html