Flemming Meyer: Diffuse Kritik allein bringt uns nicht weiter - wo sind die Alternativen, liebe Piraten?
Presseinformation Kiel, den 17.12.2015Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 39 Folgen aus dem Gesetz zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung für den UKSH-Neubau Drs. 18/3412 und 18/3512 „Diffuse Kritik allein bringt uns nicht weiter - wo sind die Alternativen, liebe Piraten?“Ich denke uns allen ist klar, dass nicht nur die finanzielle Lage des Landes Schleswig-Holsteinalles andere als rosig ist, sondern auch die Lage unserer Krankenhäuser. Das gilt nicht zuletztfür unser Uniklinikum als einzigen Maximalversorger und Arbeitgeber für über 10.000Beschäftigte. Natürlich ist die stationäre Versorgung als Teil der Daseinsvorsorge insgesamtsichergestellt. Aber wir schieben mittlerweile einen Investitionsstau von hunderten MillionenEuro vor uns her. Und dass, ohne das UKSH überhaupt mitzurechnen. Für den SSW besteht aberkein Zweifel daran, dass wir das UKSH als Maximalversorger brauchen. Genauso klar war aberauch, dass es in der alten Struktur nicht weitergehen konnte. Es mussten neue her, um effizientarbeiten zu können. 2Dass das Land diese Aufgabe nicht allein stemmen konnte, war uns allen klar. Nach langemRingen hat man sich im Jahr 2008 auf ein so genanntes Medizinisches Strukturkonzept unddamit auf ein ÖPP-Projekt verständigt. Das Konzept wurde 2012 fortgeschrieben und die darinbenannten Synergiepotentiale wurden im Jahr 2014 weiter aktualisiert. Und klar ist, dass diebaulich-funktionalen Strukturverbesserungen zu Effizienz- und Expansionspotentialen führen.Ich habe für den SSW nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass wir ÖPP-Modellen gegenüberskeptisch eingestellt sind. Wir meinen auch nicht, dass ein Krankenhaus immer riesigeGewinne abwerfen muss, um Aktionäre zufrieden zu stellen. Aber mit Blick auf das UKSH isteinfach klar, dass das Land diese Aufgabe nicht allein stemmen kann. Und es lässt sich auchnicht einfach wegdiskutieren, dass die Sanierung immer teurer und das jährliche Defizit immergrößer wird, wenn wir weiter warten und nicht endlich handeln. Grundsätzlich können wir dieBedenken der Piraten also nachvollziehen. Nicht zuletzt, weil das Krankenhausstrukturgesetzdes Bundes natürlich auch für unser Häuser Konsequenzen haben wird. Aber an derNotwendigkeit, dass UKSH schnellstmöglich und umfassend zu sanieren, führt schon mal keinWeg vorbei. Auch die Piraten liefern hier ja nun keine echte Alternative.Zugegeben: Die Vermutung, dass zum Beispiel der Mehrleistungsabschlag und die drohendenfinanziellen Einbußen durch den Abbau von Pflegepersonal zu Problemen beim Sanierungskursführen, ist erst mal nicht abwegig. Doch auch wenn heute niemand bis ins letzte Detail sagenkann, welche Auswirkungen dieses Bundesgesetz haben wird, sind die zentralen Fakten dochbekannt: Aus Expertensicht sind unmittelbar weder räumliche noch personelle odermedizinische Folgen aus dem Krankenhausstrukturgesetz für den UKSH-Neubau zu erwarten.Das sollte man bei aller gebotenen Skepsis auch mal zur Kenntnis nehmen. 3Nicht nur das Gesamtvolumen des Sanierungsvorhabens ist beeindruckend. Sondern auch dieFülle an Maßnahmen und Projekten, die im Rahmen dieser ÖPP-Maßnahme umgesetztwerden. Insgesamt bleibt die bauliche Sanierung ein wirklich ambitioniertes Vorhaben. Wir allewissen, dass nicht nur der Campus Kiel sondern auch der Campus Lübeck in sinnvoller Weiseneu strukturiert wird. Da gebe ich gerne zu, dass es nicht immer einfach ist, hier alle Aspekteim Blick zu haben. Aber daraus lässt sich nicht der Vorwurf ableiten, hier gäbe es grundsätzlichzu wenig Transparenz. Sicher, wir kennen nicht alle Details und man mag deshalb seine Zweifeldaran haben, ob die Effizienzrendite exakt so ausfällt, wie prognostiziert. Aber das Ganze vonvornherein als gescheitert zu bezeichnen ohne dabei eine Alternative zu nennen, ist dochetwas zu einfach. Mittelfristig setzt man so die Qualität der Krankenversorgung insgesamtaufs Spiel. Und das geht für uns wirklich gar nicht.Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html