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19.11.15
12:19 Uhr
SSW

Jette Waldinger-Thiering: Eine Resolution, die mögliche Wege für eine vertiefte Verständigung aufzeigt

Presseinformation Kiel, den 19. November 2015

Es gilt das gesprochene Wort



Jette Waldinger-Thiering
TOP 30 Umsetzung der Resolution des 13. Parlamentsforums Südliche Ostsee Drs. 18/3535

„Eine Resolution, die mögliche Wege für eine vertiefte Verständigung
aufzeigt“


Die Geschehnisse des vergangenen Wochenendes machen wieder einmal deutlich, dass Frieden
in Europa keine Selbstverständlichkeit ist und der Wunsch nach Frieden, Freiheit und
Unbeschwertheit höher ist denn je. Zurück bleibt nicht nur die Erkenntnis, dass es eben keine
Garantie auf Frieden geben kann. Leider. Nichtdestotrotz ist es unsere Aufgabe als
Repräsentanten des Landes Schleswig-Holstein Kooperationen mit dem In- und Ausland zu
pflegen. Die Kooperation Schleswig-Holsteins im Ostseeraum kann mittlerweile auf eine lange
Tradition verweisen und das mit Erfolg. Im Parlamentsforum kennt man sich und weiß um die
Gemeinsamkeiten, ebenso wie die Unterschiedlichen Haltungen der jeweiligen Partner bestens
Bescheid. Am Ende stehen die mitunter ausgiebig diskutierten Inhalte in einer gemeinsamen 2
Resolution festgeschrieben. Das 13. Parlamentsforum hat sich intensiv mit einer bestimmten
Thematik beschäftigt, nämlich die der Wissenschafts- und Hochschulkooperation im
Ostseeraum. Gemeinsam wurde in einer Resolution aufgezeigt, wo in diesem Zusammenhang
Handlungsbedarf besteht. In Schleswig-Holstein stehen qualitative Kooperationen im
Hochschulbereich im Ostseeraum schon lange auf der Tagesordnung und sind für viele
Studierende und Lehrende Alltag geworden, wie etwa an der Europauniversität Flensburg oder
an der Süddänischen Universität in Sonderburg. Besonders ist zu begrüßen, dass sich die
Fachhochschule Flensburg im ähnlichen Sinne angeschlossen hat und durch die
Zusammenarbeit mit dem Mads Clausen Institut am Campus in Sonderburg, ein neues Kapitel
aufgeschlagen hat. Auch die Partnerschaften der Universitäten in Kiel und Lübeck sparen den
Ostseeraum nicht aus. Daran sollten wir auch in Zukunft festhalten und gegebenenfalls beraten,
wie die Ostseekooperation im Hochschulbereich weiterentwickelt werden kann. Ziele und
Anhaltspunkte sind in der erwähnten Resolution niedergeschrieben. Für uns als Land zwischen
Nord- und Ostsee ist dabei die Meeresforschung im Hochschulbereich von ganz besonderer
Bedeutung. Denn nur wer die Meere erforscht und kennt, kann sie auch schützen. Gleiches gilt
logischerweise für die Küste. Generell gilt, dass wir im Ostseeraum immer wieder auch die
gleichen Berührungsfelder stoßen, zu denen wir gemeinsame Bezugspunkte haben. Der
Klimawandel hört nicht irgendwo hinter Bornholm auf und geht uns nicht nur deswegen alle
etwas an. Ähnliches gilt für die Flüchtlingsthematik, Sicherheitspolitik oder finanzbezogene
Themenfelder. Und auch diese Themen machen vor den Hochschulen nicht halt. Im Gegenteil,
sie können mit ihrer zukunftsweisenden Forschung, wichtige Expertise für die jeweiligen
Entscheidungsträger vor Ort liefern. Dabei geht es insbesondere den Ostseerat dazu anzuhalten,
die erarbeiteten Punkte der Resolution weiterzutragen und die besprochenen Dinge anzustoßen
und auch dort umzusetzen, wo es möglich ist. Am Ende steht fest, wenn wir es mit einer
vertieften interregionalen Verständigung in der Region Südliche Ostsee ernst meinen, dann geht 3
kein Weg daran vorbei, die Hochschulen und Wissenschaftszentren mit einzubinden. Die
Resolution, zeigt an dieser Stelle jedenfalls mögliche Wege auf.



An dieser Stelle sei noch einmal ein besonderer Dank an alle Teilnehmer des Parlamentsforums
gerichtet. Ein großer Dank gilt natürlich auch den Hamburger Gastgebern und ich freue mich,
dass der Schleswig-Holsteinische Landtag für die Ausrichtung des Parlamentsforums im
kommenden Jahr gewonnen werden konnte. Somit können die Parlamentarier beginnend von
Schleswig-Holstein, über Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Polen und Kaliningrad, die
gewachsene Zusammenarbeit, auch 2016 zu einem noch besseren Netzwerk ausbauen.